Samsung Charm: Der Wearable-Offensive erster Teil startet zum Kampfpreis


Vor etwa einer Woche hatten sich auf der Samsung S Health Website neben der Gear Fit 2 und den Gear IconX auch die Samsung Charm wieder einmal gezeigt. Dass ein baldiger Release der smarten Armbänder also ansteht war zu diesem Zeitpunkt also schon naheliegend und jetzt hat Samsung dann auch offiziell den Marktstart angekündigt.

Bei Samsung macht man keinen Hehl daraus, dass man stolz auf das Design der Charm ist. Dazu hat man auch durchaus seine Gründe, denn anders als viele Fitness-Tracker sieht die Charm-Serie aus wie ein Schmuckstück und ist auf den ersten Blick nicht als “smartes” Gerät zu identifizieren. Schon bei den Smartwatches hat sich schnell herausgestellt, dass diese besser angenommen werden, wenn sie sich optisch an klassische Uhren annähern, dasselbe versucht man offensichtlich nun auch bei Fitness-Trackern. Wirkt die Gear S2, die nicht ohne Grund unsere Liste der Top 5 Smartwatches anführt, auf den ersten Blick wie eine gewöhnliche Uhr, so wirkt Samsung Charm eben wie ein gewöhnliches Accessoire, wie man es vor allem an weiblichen Handgelenken immer wieder mal findet.

Das schlanke Armband wird es zum Start in drei Farbvarianten geben: Rose Quartz, Schwarz und Gold (mit weißem Armband). Ins Armband eingesetzt ist ein Element, in dem die eigentlichen Fitnesstracker-Funktionen stecken, das von außen aber aussieht wie ein schmaler Stein.

Die Samsung Charm wird es in drei Farbvarianten geben: Black, Gold und Rose Quartz
Die Samsung Charm wird es in drei Farbvarianten geben: Black, Gold und Rose Quartz

Aber kommen wir zu dem eigentlich Interessanten: den Funktionen der Samsung Charm. In Kombination mit der dazugehörigen App, die wiederum mit Samsung gelungenem S Health Fitness-Hub verbunden werden kann, lassen sich gelaufene Schritte und Distanzen sowie die dadurch verbrannten Kalorien tracken. Dank einem internen Speicher kann das Gerät diese Schritte auch eigenständig zählen und überträgt sie erst dann wenn man das Smartphone verbindet via Bluetooth an die App. Das ist ziemlich praktisch, denn zumindest in meinem Fall gehen eine ganze Menge Schritte verloren, weil ich das Smartphone nun mal nicht immer in der Tasche habe. Auch bei sportlichen Aktivitäten wie Laufen sollte das Armband dann funktionieren und man kann das Handy auch mal zu Hause lassen – wer aber häufiger solchen Sport betreibt, sollte vielleicht eher zur Gear Fit 2 greifen, oder zur ersten Generation der Gear Fit, die mittlerweile schon für unter 100 Euro zu haben ist.

 

Eine kleine LED hat man in dem Stein auch noch eingebaut, so dass das Armband bei verbundenem Smartphone über eingehene Banchrichtigungen informieren kann. Die LED blinkt dann für 10 Minuten oder bis die Benachrichtigung auf dem Gerät angesehen wurde. Außerdem zeigt die Benachrichtigungs-LED den Verbindungs- und Ladestatus, sowie den Akkustand an. Und wo wir schon beim Thema Akku sind: der ist bei der Samsung Charm 17mAh Stunden stark. Was auf dem Papier reichlich wenig klingt soll dennoch ausreichen, das kleine Companion-Device zwei Wochen unabhängig von einer Stromquelle betreiben zu können. Das reicht zwar nicht ganz an die Laufzeiten des Xiaomi Mi Band heran, ist aber dennoch besser als bei allen Android Wear-  und Tizen-Smartwatches und sollte den meisten Nutzern auch ausreichen. Geht die Energie dann doch zur Neige lässt sich die Samsung Charm über einen Pogo-pin problemlos aufladen.

Die Samsung Charm läuft unter allen Android Smartphones mit Android 4.4 oder höher und funktioniert mit der S Health App ab Version 4.6.

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Als jemand, der die S Health App ausgiebig nutzt, reizt mich die Samsung Charm schon sehr, vor allem weil meine Handgelenke leider noch dünner sind, als die der meisten Frauen, an die das Armband sich in erster Linie richten dürfte. Tendieren würde ich dennoch zum Nachfolger der Gear Fit, der hoffentlich bald kommen sollte, aber Samsungs Strategie bei dieser Wearable-Offensive – um nochmal auf den Titel zurück zu kommen – ist interessant. Für alle die viel Sport betreiben und kein Problem damit haben ein Gerät zu tragen, dass man sofort als Fitnesstracker identifizieren kann, wird es die Gear Fit 2 geben, für alle anderen hat man mit der Samsung Charm eine wunderbar unauffällige, schicke Alternative geschaffen, die dennoch die Schritte zählen, eine relativ lange Laufzeit vorweisen und sogar subtil über eingehene Benachrichtigungen informieren kann. Xiaomi hatte auf dem chinesischen Markt viel Erfolg mit seinem Mi Band, das in Teilen ja einen ähnlichen Ansatz verfolgt, bei Samsung könnte das durchaus auch funktionieren. Hoffen wir, dass es seinen Weg auch nach Deutschland finden wird.

Update: Preise und Verfügbarkeit

Ganz ehrlich, selbst ich als häufiger Kunde der Firma bin mit der Preisgestaltung in der Vergangenheit nicht immer glücklich gewesen. Auch bei der Charm wäre ich von einer Positionierung im oberen zweistelligen Berich ausgegangen, weniger aufgrund der Technik und der Funktionen, als aufgrund der Tatsache, dass es sich um ein Samsung Produkt, noch dazu eines mit Potenzial als Design-Accessoire, handelt. Aber so sehr kann man sich täuschen: mittlerweile ist die Samsung Charm auch in Deutschland im offiziellen Store auf der Website des Unternehmens gelistet, lieferbar und kostet gerade einmal 29,90€. Damit ist man preislich fast auf einem Level mit dem Xiaomi Mi Band, wenn man die hierzulande fällig werdenden Importkosten dafür mit einberechnet. Der Preis in Kombination mit den gebotenen Features und dem wirklich schicken Design ist schon eine echte Ansage und damit eine richtig gute Möglichkeit für viele Interessierte, sich an das Konzept von Schrittzählern oder Wearables im Allgemeinen zu gewöhnen. Wenn die Samsung Charm jetzt noch in den lokalen Elektronikfachgeschäften entsprechend promotet wird, anprobiert und getestet werden kann und man bei den Armbändern in Zukunft noch etwas mehr Auswahl schafft, könnte sich die ganze Sache zu einer echten kleinen Erfolgsgeschichte entwickeln, und die braucht der Wearable-Markt gerade hierzulande dringend.

Quellen und Bilder: Samsung Newsroom (Pressemitteilung)

 

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