200 Euro Bonus fürs Impfen! Anreiz statt Impfzwang – dieser Chef zeigt wie es geht!


Dieser Chef geht in der Corona-Pandemie mit guten Beispiel voran und belohnt seine Mitarbeiter dafür, dass sie sich impfen lassen, Gegenüber der “Bild”-Zeitung hat der Supermarktchef Raphael Dirnberger jetzt die Gründe für diese Aktion genannt. Außerdem erklärt eine auf Arbeitsrecht spezialisierte Anwältin die rechtliche Grundlage.

Supermarktchef zahlt seinen Mitarbeitern 200 Euro Impfbonus

Der Unternehmenr Raphael Dirnberger (32) hat in Bayern drei Supermärkte und eine Bäckerei mit insgesamt 170 Mitarbeitern. Nun erklärt der Unternehemer, wieso er bereit ist, seinen Mitarbeitern einen Bonus für die Impfung gegen das Coronavirus zu zahlen. “Die Corona-Zeit war und ist eine große Herausforderung für alle. Da wollte ich nicht nur den Lohn erhöhen, sondern auch eine Solidaritätsprämie ausloben“, verdeutlicht Dirnberger. Aus diesem Grund sollen alle Vollzeit- und Teilzeitmitarbeiter einen Bonus von 200 Euro für die Impfung bekommen. Minjobber sollen auch 25 Euro bekommen. Einzige Bedingung: Die Mitarbeiter müssen bis zum 11. Oktober ihren Impfnachweis vorlegen. “Für mich ist die Impfung gegen das Coronavirus eine solidarische und vor allem gesamtgesellschaftliche Herausforderung“, verdeutlicht der Chef. “Jeder, der sich impfen lässt, nimmt ein persönliches Risiko in Kauf und muss eventuell für ein paar Tage unangenehme Nebenwirkungen ertragen. Dadurch schützt er aber nicht nur sich, sondern auch seine Mitmenschen. Ich persönlich möchte dieses Verhalten belohnen!“, liefert Dirnberger gute Gründe für diese Aktion, die den Chef gut 40.000 Euro kostet. Neben den Geimpften sollen auch Schwangere und Mitarbeiter, bei denen gesundheitliche Gründe gegen eine Impfung sprechen, den Bonus erhalten. “Wir schätzen, dass unsere Mitarbeiter jetzt zu 95 Prozent durchgeimpft sind. Sicherlich überzeugen wir die harten Impfgegner damit nicht, aber es ist sicherlich ein Anreiz für die Zögerlichen“, ist sich Dirnberger sicher. Die Mitarbeiter sind jedenfalls glücklich über den großzügigen Chef. “Wir finden das eine Supersache, die zeigt, dass unser Chef uns wirklich wertschätzt“, äußert Barista Elisa Unrath (20).

Darf der Unternehmen ungeimpfte Menschen benachteiligen?

Bleibt die Frage, ob das Verhalten des Unternehmers erlaubt ist. Nach Meinung von Rechtsanwältin Nicole Mutschke sollte die Zahlung des Bonus möglich sein. “Natürlich kommt es immer auf die konkrete Ausgestaltung an, aber die Juristen sind sich hier relativ einig, dass ein solcher Impfbonus grundsätzlich rechtlich zulässig sein kann“, verdeutlicht Mutschke. Eine Ungleichbehandlung ist im Arbeitsrecht zulässig, wenn es einen sachlichen Grund dafür gibt. Auch andere Formen von Vorteilen wie zum Beispiel zusätzlicher Urlaub, Gutscheine usw. wären möglich. Allerdings darf der Chef ungeimpfte Mitarbeiter nicht schikanieren, wie zum Beispiel ihnen unliebsame Aufgaben zu übertragen. “Entsprechend würde ein Arbeitgeber gegen das Maßregelungsverbot verstoßen, wenn er einen Arbeitnehmer benachteiligt, weil dieser in zulässiger Weise seine Rechte ausübt“, macht Mutschke deutlich. Denn in Deutschland gibt es schließlich keine Impfpflicht. Grundsätzlich sei es immer möglich den Chef nach einem Bonus zu fragen. Denn hier handelt es sich um eine Vereinbarung, der beide Seiten zustimmen müssen. Einen Rechtsanspruch auf die Zahlung eines Bonus gibt es hingegen nicht.

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