2000 Euro Selbstbeteiligung bei Krankenkassen? – Patienten sollen Teil der Behandlungskosten selbst zahlen!


In den letzten Jahren waren die Kosten im Gesundheitssystem immer weiter angestiegen. Auch im kommenden Jahr sollen die Kosten im Bereich zwischen 10 und 20 Milliarden Euro ansteigen. Deshalb zahlen Kassenpatienten und Arbeitgeber mittlerweile den höchsten Beitrag von 16,2 Prozents des Gehalts an die Krankenkassen. Sollte die aktuelle Entwicklung unverändert weitergehen, könnten die Krankenkassenbeiträge bis zum Jahr 2035 auf 22 Prozent nach oben schnellen, wie Gesundheits Experte Professor Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg berechnet hat. Er kommt zu dem Schluss: “Wir können uns dieses System nicht mehr leisten!“

Experte fordert: Patienten sollen Teil der Behandlungskosten übernehmen

Um die aktuelle Krise im Gesundheitssystem zu bewältigen hat Raffelhüschen nun einen Reformplan entwickelt, bei dem die Patienten einen Teil der Kosten selbst übernehmen sollen. Sollte sich sein Vorschlag durchsetzen, müssten die Patienten zukünftig ein Teil der Arztkosten und der Kosten der Krankenhäuser aus eigener Tasche bezahlen. So soll es möglich sein, die Kosten-Explosion im Gesundheitssystem nachhaltig zu dämpfen. Raffelhüschens Vorschlag sieht vor, dass die Patienten der gesetzlichen Krankenversicherung zunächst bist du 50 Prozent ihre Arztkosten selbst zahlen, wobei der Höchstbetrag auf 500 Euro begrenzt ist. Beim Überschreiten des Betrags sollen die Patienten weitere 20 Prozent der Kosten übernehmen. Maximal soll die Zahlung pro Patient dann aber auf zwischen 1.500 und 2.000 Euro pro Jahr begrenzt werden. Außerdem schlägt Raffelhüschen vor, Geringverdiener sollen zu diesem Zweck Zuschüsse vom Staat erhalten.

Diese weiteren Änderungsvorschläge macht der Experte

Weitere Maßnahmen, die nach Meinung von Raffelhüschen die Kosten-Explosion begrenzen sollen, sind die Erstellungen von Arztrechnungen nach jedem Termin, die die Patienten dann bei ihrer Krankenkasse einreichen. Zudem schlägt Raffelhüschen eine Beteiligung von Rauchern an möglichen Folgekosten ihrer Behandlung vor. Außerdem sollen auch übergewichtige Personen einen höheren Anteil bei der Selbstbeteiligung übernehmen. Ein weiterer Vorschlag sei die volle Kostenübernahme der Behandlungskosten bei Menschen die Risikosportarten betreiben. Als Beispiel wurden Skifahrer genannt, die die Kosten für die Behandlung eines Beinbruchs künftig selbst übernehmen sollen. Auch die Ausdünnung der vorhandenen Kliniken in Deutschland sei nach Raffelhüschen eine Möglichkeit um Kosten einzusparen. Deshalb empfiehlt er 30 – 40 Prozent der Kliniken in Deutschland zu schließen. Nach eigenen Angaben würden bei Umsetzung der Maßnahmen allerdings Senioren die großen Verlierer der Reform sein. Denn diese Patienten müssten zukünftig deutlich mehr für ihre Behandlung bezahlen, während die Beschäftigten davon profitieren, das ihre Kassenbeiträge künftig deutlich langsamer ansteigen würden.

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