40 Mal mehr Nebenwirkungen bei den Corona-Impfungen als bekannt? Top-Virologe Streeck äußert sich!


Laut einer Studie der Berliner Charité soll die Zahl der schwerer Komplikationen und Nebenwirkungen nach den Covid-19-Impfungen deutlich höher sein, als vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in den offiziellen Statistiken angegeben. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls eine langfristigen Beobachtungsstudie der Berliner Charité. Doch offenbar gibt es selbst bei der renommierten Klinik massive Kritik an der Studie. Warum dies der Fall ist, erklärt nun der Bonner Virologe Professor Hendrik Streeck.

Angeblich 8 von 1.000 Geimpften sollen schwere Nebenwirkungen haben

Die Studie “ImpfSurv” der Berliner Charité hat jetzt für Aufregung gesorgt. Für diese Studie waren zuvor 40.000 Menschen in Deutschland in regelmäßigen Abständen zu ihren Erfahrungen mit den Impfungen befragt worden. Die Teilnahme fand auf freiwilliger Basis statt. Die Studie von. Studienleiter Professor Harald Matthes kommt offenbar zu einem überraschenden Ergebnis. Denn angeblich sind 8 von 1.000 Geimpften von schweren Nebenwirkungen durch die Impfung betroffen. “Die Zahl ist nicht überraschend”, informiert Prof. Dr. Harald Matthes. “Sie entspricht dem, was man aus anderen Ländern, wie Schweden, Israel oder Kanada kennt. Übrigens hatten selbst die Hersteller der Impfstoffe in ihren Studien bereits ähnliche Werte ermittelt”, gibt Matthes zu Protokoll. Doch Experten kritisieren nun das Ergebnis der Studie.

Datenspenden-Studie der Charité soll klare Schwächen haben

Einer der Kritiker ist der Virologe Hendrik Streeck und nennt auch gleich einen Grund, wieso die Studie zu Kritik führt. “Diese Studie ist eine Datenspende-Studie, jeder Bürger konnte für sich selber entscheiden, ob er daran teilnimmt und aber auch selber entscheiden, ob er bestimmte Symptome hat oder nicht”, verdeutlicht Streeck. Aus dessen Sicht sind Studien aussagekräftiger, die in Vergleichsgruppen durchgeführt werden. Dann müsse ein Arzt die Entscheidung treffen, ob bei den Patienten tatsächlich Nebenwirkungen vorhanden sind oder eben nicht. Ein weiterer Schwachunkt der Datenspenden-Studien sei auch, dass die Fragebogen zum Teil auch mehrfach von einem Patienten ausgefüllt werden konnten.

Schwere Nebenwirkungen müssen genauer definiert werden

Bei der Studie ging es unter anderem auch darum schwere Nebenwirkungen zu nennen. Doch gleichzeitig fehlte hier offenbar die Definition, was genau unter schweren Nebenwirkungen verstanden wird. “Das muss man eben auch genauer definieren, weil jeder Bürger für sich selber ja eine andere Definition von schweren Nebenwirkungen hat”, kritisiert Hendrik Streeck. Nach eigener Aussage hatte Streeck nach seiner eigenen Impfung Fieber und habe sich zwei Tage lang krank gefühlt. “Das sind aber keine schweren Nebenwirkungen, auch wenn ich das selber vielleicht so empfunden habe”, gibt Streeck als Beispiel an. “Als schwere Nebenwirkung würde man zum Beispiel eine Herzmuskelentzündung bezeichnen”, veranschaulicht der Virologe.

Auch Charité selbst distanziert sich von eigener Studie

Zu einem ähnlichen Ergebnis wie wie Hendrik Streeck kommt auch der Direktor für Infektiologie und Impfstoffforscher der Charité, Leif Erik Sanders. “Mir erscheint vor allem problematisch, dass die Begrifflichkeiten nicht sauber definiert beziehungsweise getrennt werden.” Und auch Charité-Sprecher Markus Heggen gibt gegenüber dem ZDF zu verstehen: “Diese Datenbasis ist nicht geeignet, um konkrete Schlussfolgerungen über Häufigkeiten in der Gesamtbevölkerung zu ziehen und verallgemeinernd zu interpretieren.” Trotzdem sind aller Beteiligten der Auffassung, dass solche Daten-Erhebungen wichtig sind und auch an das Paul-Ehrlich-Institut gemeldet werden sollten. “Je besser diese Daten gemeldet werden, von den Ärzten und den Patienten, desto eher kriegen wir auch einen Einblick darüber, wie häufig bestimmte schwere Nebenwirkungen auch auftreten”, glaubt Virologe Streeck.

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