Ärztemangel in Deutschland droht – können wir nicht mehr behandelt werden? Anzahl an Patienten grösser!


In Deutschland kommen immer mehr Menschen ins rentenfähige Alter. Ab dem Jahr 2030 werden zunehmend die Jahrgänge in Rente gehen, wie in der Vergangenheit besonders geburtenreich waren. Dies stellt dann die ärztliche Versorgung auf einer harte Probe. Schon jetzt ist ersichtlich, dass zu wenige junge Ärzte nachkommen, um die in Rente gehenden Babyboomer zu ersetzen. Angesichts der hohen Anzahl von Rentnern wird dann jedoch eine höhere Anzahl von Medizinern notwendig sein. Um zukünftig keine Probleme zu bekommen, müssten die Weichen für die Zukunft bereits jetzt gestellt werden.

Schon bald droht Ärztemangel in Deutschland

Auch die Politik hat nun damit begonnen, sich mit dem Problem zu beschäftigen. Kürzlich hat er Gesundheitsminister Karl Lauterbach erklärt: “Dieses Problem können wir nicht einfach lösen, indem wir in ärmeren Ländern dringend benötigtes Fachpersonal abwerben.“ Angesichts der aktuellen Lage sei es notwendig, ab sofort jedes Jahr 5.000 Studienplätze mehr für Medizinstudenten zur Verfügung zu stellen. Sollte dieses Angebot nicht angenommen werden, droht ein Versorgungsnotstand für die Babyboomer-Generation. Trotzdem hat bisher noch kein Bundesland die Initiative übernommen, um neue Studienplätze für Mediziner zu schaffen. Lediglich in Bayern hat man angekündigt, in den kommenden Jahren bis zu 2.700 zusätzliche Studienplätze anzubieten. Konkret gibt es bislang allerdings nicht viel Erfolgsmeldungen. Die Universität Oldenburg will die Anzahl der Studienplätze für Medizin von 120 auf 200 aufstocken. Und auch die Berliner Charité hat angekündigt 19 zusätzliche Medizinstudienplätze zur Verfügung zu stellen. Dies allerdings sind die berüchtigten Tropfen auf dem heißen Stein. Experten glauben, dass sich der Wettlauf gegen die Zeit nur noch sehr schwer gewinnen lassen wird. Ein Medizinstudium dauert mindestens 6 Jahre und daran schließt sich eine fünfjährige Ausbildung zum Facharzt an.

Weitere Probleme komplizieren die Lage

Dazu kommt, dass in der heutigen Zeit immer mehr Ärzte in Teilzeit arbeiten. Fast jeder dritte Arzt in Deutschland arbeitet lediglich in Teilzeit. Daran ist ersichtlich, dass die jüngere Generation an Ärzten keine so großen Opfer mehr bringen, wie zahlreiche ihrer Kollegen es in der Vergangenheit gemacht haben. Außerdem habe sich der Aufwand für die Ärzte deutlich erhöht. Heute müssen die Mediziner viel mehr Patienten in einem kürzeren Zeitraum behandeln. Viele der Ärzte reduzieren ihre Arbeitszeit deshalb auf eine 4-Tage-Woche. Auch ein Fehler aus der Vergangenheit wirkt sich nun aus. Als die Anzahl der Ärzte durch die Babyboomer weiter anstieg, machte auf einmal das Wort “Ärzteschwemme“ die Runde, wogegen die älteren Ärzte sich zur Wehr setzten. Deshalb wurde unter anderem ein 18- monatiges Programm “Ärzte im Praktikum geschaffen“, um den Zugang zu dem Beruf zu erschweren. Um den drohenden Ärztenotstand in der Zukunft zu verhindern, müssten die einzelnen Bundesländer jetzt sofort handeln. Problem dabei ist es, dass viele Fakultäten sich vor einem Qualitätsverlust fürchten, wenn sie mehr Studenten mit den gleichen zur Verfügung gestellten Mitteln ausbilden sollen. Aus diesem Grund fordern Kenner der Materie einen Zuschuss vom Bund, um mehr Ärzte ausbilden zu können.

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