AfD-Politiker hetz gegen Manuel Neuer und die Nationalmannschaft!


Am Samstag feierte ganz Deutschland den Triumph der deutschen Nationalmannschaft gegen Portugal. Doch offenbar waren nicht alle in Feierlaune. Ein AfD-Politiker verbreiteten gar üble Hassnachrichten, gegen die Nationalmannschaft und gegen Homosexuelle. Die Reaktionen darauf erfolgten prompt.

AfD-Politiker bezeichnet Neuers Kapitänsbinde als “Schwuchtelbinde”

AfD-Spitzenpolitiker Uwe Junge (69), hatte sich bei Twitter über die regenbogenfarbene Kapitänsbinde von Manuel Neuer beschwert, die er despektierlich als “Schwuchtelbinde“ bezeichnete. Zudem störte sich der AFD-Politiker offenbar daran, dass die Münchner Allianz-Arena zum letzten Gruppenspiel der Nationalmannschaft gegen Ungarn in Regenborgenfarben leuchten soll. “Jetzt fehlt noch der Kniefall und ihr werdet immer mehr Fans verlieren. Muss man sich leisten können“, spottete AfD-Politiker Junge. Zuvor war beschlossen worden, dass die Münchner Allianz-Arena am Mittwoch beim Spiel gegen Ungarn in Regenbogenfarben leuchten soll. Damit will man ein Zeichen mit der LGBT-Community setzen, die in Ungarn durch den amtierenden Ministerpräsidenten Viktor Orbán massiv diskriminiert wird. Zuletzt war dort ein neues Gesetz eingeführt worden, das es Unternehmen verbietet sich in der Werbung für die Rechte von Schwulen, Lesben und Transgendern einzusetzen. Außerdem wurden gar Bücher über Homosexualität und auch Filme auf den Index gesetzt.

Empörung über homophobe Äusserungen von AfD-Politiker

Junge war nicht der einzige Politiker der AfD, der sich abfällig geäussert hatte. Mehrere seiner Parteikollegen hatten die Binde von Manuel Neuer ebenfalls kritisiert, dabei allerdings ein wenig mehr Geschick bei der Wortwahl an den Tag gelegt als Junge. Junge ist indess kein Unbekannter und vertrat seine Ansichten bereits in Talkshows wie “Hart, aber fair”. Allerdings war der ehemalige Offizier der Bundeswehr bereits häufig durch seine diskriminierende Wortwahl aufgefallen. Während seiner Dienstzeit hatte sich Junge unter anderem diskriminierend gegenüber einer lesbischen Soldatin geäußert. Bis vor einigen Monaten bekleidete Junge das Amt des AfD-Fraktionschefs im Landtag Rheinland-Pfalz. Nach der letzten Wahl hatte sich Junge dann jedoch zurückgezogen. Als Antwort auf seinen Tweet erhielt er heftigen Widerspruch von zahlreichen Bundeswehrsoldaten. Diese schämten sich sichtlich für die Äusserungen ihres ehemaligen Kameraden. Auch SPD-Politiker Karl Lauterbach kritisierte bei Twitter: “Solche Kommentare zeigen, wie schrecklich intolerant Deutschland regiert würde, wenn jemals die AfD mitregieren würde.“

AfD-Politiker löscht seinen Tweet am Sonntagmorgen

Am Sonntagmorgen war der beschämende Tweet dann aus dem Netz verschwunden. “Ich entschuldigte mich für den Begriff ‘Schwuchtelbinde. Derartige Statements haben an oder auf dem Trikot der Nationalmannschaft nichts zu suchen“, entschuldigte sich Junge dann am Sonntag. Die AfD selbst distanzierte sich zunächst nicht von Junges Tweet. Lediglich Fraktionschefin Alice Weidel (42) hatte verlauten lassen, dass Junge mit seinem Tweet “eindeutig zu weit gegangen“ sei und ihn dazu aufgefordert die Partei zu verlassen.

“Das ist typisch AfD. Während ganz Deutschland die spannende EM und das sonnige Wetter genießt, versucht diese Partei wie immer durch Hass und Hetze die Stimmung im Land zu trüben. Diese Leute dürfen niemals Einfluss auf die Politik in Deutschland bekommen“, fordert auch FDP-Menschenrechtspolitiker Bijan Djir-Sarai (45). Kritik gab es auch vom Grünen-Politiker und Bundeswehr-Experten Tobias Lindner (39): “Uwe Junges Äußerungen sind eine Schande für alle Offiziere, die gewissenhaft und treu auf dem Boden des Grundgesetzes unserem Land dienen.“

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