Berliner Charité aktiviert Notfallprogramm – Kritische Lage in den Krankenhäusern der Hauptstadt


Weil die medizinischen Experten in den nächsten Tagen einen weiteren Anstiegs von Covid-19-Patienten erwarten, wird das Berliner Universitätsklinikum Charité seinen Betrieb in anderen Bereichen ab dem kommenden Montag (21. Dezember) deutlich einschränken, um weitere Kapazitäten im Kampf gegen das Coronavirus freizumachen.

Berliner Charité fährt ab Montag im Notfallprogramm

Um bestens für den Kampf gegen das Coronavirus gewappnet zu sein, wird die Berliner Charité ab dem kommenden Montag Aktivitäten in anderen Bereichen auf ein absolutes Minimum zurückfahren. “Während wir bislang mit eher mäßigen Einschränkungen der klinischen Versorgung ausgekommen sind, […] müssen wir nun zunächst in den kommenden 14 Tagen unsere Aktivitäten auf ein reines Notfallprogramm reduzieren“, erklärte der Vorstand der Krankenversorgung, Ulrich Frei, am Donnerstagabend gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. “Wir befinden uns nach wie vor in einer ungewöhnlich schweren Krise, wie wir sie noch nicht erlebt haben. Wir haben noch schwere Wochen vor uns.“ In der Praxis bedeutet die Einführung des Notfallprogramms über die Feiertage, dass alle planbaren chirurgischen Eingriffe verschoben werden und dass die Belegung der Normalstationen um mindestens 300 weitere Betten reduziert werden soll. Die Klinik garantierte, dass sämtliche Notfälle weiter behandelt werden und auch weiterhin Tumoroperationen durchgeführt werden. Auch für die Rettungsstelle gäbe es keine Einschränkung.

Fehlendes Personal erschwert die Lage

Einer der Gründe für die Umstellung auf das Notfallprogramm sei der hohe personelle Aufwand für Covid-19-Patienten. “Ein wichtiger Grund ist, dass wir nicht umhin kommen, unsere Covid-Intensivkapazität weiter zu steigern, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden“, erklärt Frei. Allerdings sei dies nur möglich, wenn man weitere Betten in der stationären Pflege schließe. Das aus diesem Schritt frei werdende Personal könne dann für Covid-19-Patienten genutzt werden. Bundesweit ist fehlendes Personal für die Krankenhäuser das Kernproblem. Viele Ärzte und Pflegepersonal leisten laut Frei seit dem Beginn der Pandemie einen unglaublichen Aufwand. In der Vorwoche waren in der Charité noch zahlreiche Betten mit Patienten mit normalen Erkrankungen belegt. Bereits seit November hatten viele Krankenhäuser in der Hauptstadt ihren Betrieb eingeschränkt und nur noch unaufschiebbare chirurgische Eingriffe durchgeführt. Viele Routineoperationen werden wegen der aktuellen Pandemie-Lage verschoben. In der Charité werden vor allem schwere Covid-19-Fälle behandelt. Allerdings betreut Europas größte Uniklinik noch zahlreiche Patienten auf den Normalstationen.

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