“Bin keine Teilzeit-Mama”: Dorothee Bär über Job und Mutter-Sein


Staatsministerin und Dreifach-Mama

Ob im knallig-bunten Latexkleid beim Deutschen Computerspielpreis oder im feschen Dirndl im Bundestag: Staatsministerin für Digitalisierung Dorothee Bär (41, CSU) weiß, sich in Szene zu setzen. Abseits der politischen Laufstege in Berlin und München lebt die 41-Jährige mit ihrer Familie in einem Mehrgenerationenhaus bei Bamberg. In der “Bild am Sonntag” hat die Ministerin, Einblicke in ihr Leben mit drei Kindern gewährt. Und dabei klar gemacht, wie sie sich selbst als Mutter wahrnimmt.

“Muttersein empfinde ich nicht als Job”, sagt Bär. Sie habe als Mutter gelernt, viel schneller Wichtiges von Unwichtigem zu trennen und ihre Zeit gezielter einzusetzen. So sei sie zu einer besseren Politikerin geworden. Ihre Arbeit in Berlin bringt Trennungsschmerz mit – für beide Seiten. Sie vermisse ihre Kinder oft, glaube aber “dass ich meine Kinder fast mehr vermisse, als sie mich”.

Für die Kinder wartet auch der Bundespräsident

Trotz stressigem Berufsalltag und Pendelei zwischen Franken und der Hauptstadt nimmt sie sich Zeit für ihre Kinder und riskiert auch mal, zu Terminen zu spät zu erscheinen. Ihr Sohn habe sich nach den Ferien gewünscht, dass die Mama ihn zur Schule bringt. “Das habe ich dann auch gemacht und riskiert, zu spät zum Parteivorstand zu kommen”, erzählt Bär der “BamS”.

Für seine Einschulung habe sie außerdem den Bundespräsidenten warten lassen – und dafür viel Verständnis bekommen. Dennoch mahnt sie an: “Ideal wären schwedische Verhältnisse. Dort muss man sich dafür rechtfertigen, wenn man sein Kind nicht pünktlich vom Kindergarten abholt.”

Ich bin keine Teilzeit-Mama

Auch wenn es die Arbeit mitbringt, dass die Mutter manchmal nicht da ist, als “Teilzeit-Mama” sieht sich Dorothee Bär keinesfalls: “Um es ganz klar zu sagen: Ich bin keine Teilzeit-Mama.” Niemand sei das. Im Notfall könne sie dank schneller ICE-Anbindung innerhalb kurzer Zeit nach Hause kommen – außerhalb der Sitzungswochen könne sie außerdem “auch mal an einem Tag hin- und herfahren”.

Sind Mama und Papa nicht daheim, kümmern sich die Großeltern um ihre drei Kinder. Für Bär keine Selbstverständlichkeit – sie befinde sich da in einer “privilegierten Situation”. Dabei setzt die Ministerin auf eine klare Kommunikation mit den eigenen Eltern. So stellt sie sicher, dass auch Oma und Opa die Regeln zu Medienkonsum oder gesunder Ernährung einhalten – zumindest in großelterlich-freiheitlichem Rahmen: “Großeltern haben ja einen ganz eigenen Status und ebenso eigene Vorstellungen.” Für Bär steht fest: “Großeltern sind das Schönste für Kinder.”

Und wie ist es um den Coolness-Faktor von Mama-Ministerin bestellt? Der sei Dank eines Termins mit Rapperin Shirin David (24, “Supersize”) “aktuell ganz weit oben”, sagt Bär. Sie sei aber “oft keineswegs das Maß aller Dinge”. Vor allem ihre Selfie-Kompetenz prangerten die Kinder an – und bei den Instagram-Storys sehe ihre große Tochter “Luft nach oben”.

(pcl/spot)

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