Bundesregierung erweitert Reiswarnungen erneut, Tirol dabie! Immer mehr Gebiete in Europa werden zu Corona-Risikogebieten


Am heutigen Freitag hat das Auswärtige Amt die Liste der Reiswarnungen für zahlreiche europäische Länder erweitert. Kein Wunder, denn schließlich fegt im Augenblick gerade spürbar eine zweite Welle des Coronavirus über Europa hinweg, die die Ansteckungszahlen in den meisten Ländern der EU wieder nach oben treibt. Mit fortlaufender Dauer der Corona-Pandemie werden die Gebiete immer seltener, bei denen die Deutschen ins Ausland reisen können, ohne sich bei der Reise in ein identifiziertes Risikogebiet zu begeben.

Auswärtiges Amt weitet bestehende Reisewarnungen aus

Heute hat man von deutscher Seite ganz Tschechien, Luxemburg und das Bundesland Tirol in Österreich zum Risikogebiet erklärt. Wegen der rasant steigenden Infektionszahlen hatte zuvor das Robert-Koch-Institut die betroffenen Gebiete zum Risikogebiet erklärt. Dies geschieht wie in Deutschland auch, wenn in einer Region mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in 7 Tagen gemeldet werden.

Anschließend wurden dann sowohl die Risikoliste des Robert-Koch-Instituts als auch Reisewarnhinweise des Auswärtigen Amtes aktualisiert. In der aktuellen Situation sind 15 der insgesamt 27 EU-Ländern wenigstens teilweise Corona-Risikogebiete. Die Länder Spanien, Tschechien und Luxemburg gelten sogar komplett als Risikogebiete. Von den insgesamt 9 Nachbarländer Deutschlands ist lediglich Polen bisher noch von keiner Reisewarnun betroffen. Seit einigen Tagen waren bereits verschiedene Gebiete in Tschechien als Riskogebiet deklariert worden. Heute nun gilt die Reisewarnung ohne Einschränkung für das gesamte Land. In Österreich war zuvor die Hauptstadt Wien als Risikogebiet eingestuft worden. Heute kam mit der Region Tirol und deren Hauptstadt Innsbruck ein weiteres beliebtes Urlaubsgebiet der Bundesbürger hinzu. Der Kleinstaat Luxemburg grenzt sowohl an Rheinland-Pfalz und auch das Saarland an und steht nun auch explizit auf der Liste der Reisewarnungen, obwohl viele Berufspendler die Grenze täglich überqueren. Bürger, die zwischen Deutschland und Luxemburg pendeln, sind alllerdings von den strengen Quarantäneregeln ausgenommen.

Reisewarnung kommt keinem Reiseverbot gleich

Gleichzeitig haben die deutschen Behörden erneut darauf hingewiesen, dass eine Reisewarnung keineswegs einem Reiseverbot gleichkomme. Es sei lediglich als Denkanstoss vor dem Antritt einer Reise zu verstehen. Doch wer aus einem Risikogebiet zurück nach Deutschland kommt, muss sich entweder 48 Stunden vor oder nach der Einreise nach Deutschland auf das ansteckende Coronavirus testen lassen. Zudem müssen sich die Personen so lange in Quarantäne begeben, bis ihnen ein negativer Coronatest bescheinigt, dass sie sich bei der Reise nicht angesteckt haben. Reisegästen bietet die offizielle Reisewarnung hingegen die Möglichkeit Reisen in Risikogebiete auch kurzfristig zu stornieren ohne auf den Stornierungskosten sitzenzubleiben.

Tschechien bedauert deutsche Reisewarnung

In Tschechien haben die zuständigen Behörden ziemlich nüchtern auf die Einstufung als Risikogebiet reagiert. “Leider hat es nicht lange gedauert. Deutschland hat soeben entschieden, die beiden verbliebenen Regionen auf die Liste der Risikogebiete zu setzen”, schrieb der tschechische Außenminister Tomas Petricek beim Kurznachrichtendienst Twitter. “Damit betrachtet man jetzt die ganze Tschechische Republik als Risikogebiet, und das mit sofortiger Wirkung.” Der tschechische Gesundheitsminister Roman Prymula will ab der nächsten Woche zahlreiche Freizeitaktivitäten einschränken, um die aktuell hohen Infektionszahlen zu senken. In Österreich fürchtet man hingegen weitere Auswirkungen auf die bereits schwer angeschlagene Tourismusbranche. “Jede Reisewarnung ist für den Tourismus dramatisch”, erklärte Österreichs Tourismusministerin Elisabeth Köstinger. Seit dem Donnerstagabend hatte die Alpenrepublik selbst die Tiroler Bezirke Landeck und Schwaz als Gebiete mit hohem Ansteckungsrisiko bewertet. Nun hofft man auf eine Besserung der Lage vor der bald beginnenden Ski-Saison.

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