“Coco – Lebendiger als das Leben!”: Ein Plädoyer für das Erinnern


Free-TV-Premiere

Disneys “Coco – Lebendiger als das Leben!” (2017) ist ein ganz besonderer Animationsfilm, der 2018 sogar mit zwei Oscars ausgezeichnet wurde. Passend zum Tag der Toten, auf Spanisch Día de Muertos oder Día de los Muertos, feiert “Coco” am 31. Oktober 2020 (um 20:15 Uhr in Sat.1) deutsche Free-TV-Premiere. Denn in Mexiko wird vom Vorabend von Allerheiligen, auch bekannt als Halloween, bis zu Allerseelen am 2. November der Verstorbenen gedacht. Mit dem Animationsabenteuer taucht der Zuschauer nicht nur in die mexikanische Kultur ein, sondern wird auf einzigartige wie kunterbunte Weise mit dem Tod konfrontiert.

Das ist die Geschichte von “Coco”

Miguel Rivera ist zwölf Jahre alt und lehnt sich ausgerechnet am “Día de los Muertos” gegen das Musikverbot auf, das in seiner Familie vor langer Zeit verhängt wurde. An diesem wichtigen, traditionellen Feiertag landet er schließlich durch einen Zufall im Reich der Toten. In dem bunten Kosmos voller schräger Figuren trifft Miguel nicht nur auf seine Ur-Ahnen, sondern auch auf Hector, der ihm helfen will, zurück in die Welt der Lebenden zu gelangen. Dabei decken die beiden ein unglaubliches Familiengeheimnis der Riveras auf, das für Komplikationen sorgt… Wird Miguel es rechtzeitig nach Hause schaffen?

Ab in das kunterbunte Reich der Toten

“Coco” kann mit zwei Adjektiven beschrieben werden: bunt und laut. Doch in dem Animationsabenteuer steckt so viel mehr. Wie üblich gibt es charmante Figuren, eingängige Lieder und schräge Charaktere wie Dante, einen Xolo Hund, auch Mexikanischer Nackthund genannt, der mit seiner Zunge zu kämpfen hat. Die Geschichte dreht sich jedoch um den Tag der Toten, einen der wichtigsten mexikanischen Feiertage. In Mexiko wird der Verstorbenen traditionell mit Festen und reichlich Essen gedacht. So viel ist sicher: Das Sterben gehört zum Leben dazu. Aber wie geht man mit dem Tod um?

Tod und Trauer sind kein leichtes Thema, viele Menschen sprechen nicht gerne darüber. Vielleicht passt es daher so gut, dass sich Disney dem Ganzen in Form eines Animationsfilms nähert. Nicht nur die mexikanische Kultur erhält so Einzug in die Welt der Animation, sondern auch die Erinnerung an die Verstorbenen. Das Reich der Toten kommt – wie soll es bei Disney anders sein – kunterbunt und schräg daher. In dieser anderen Welt wird ebenso gelacht und getanzt wie unter den Lebenden – nur dass die Toten eben als Skelette in Erscheinung treten.

Bei all dem klassischen Disney-Spaß, schwingt eine wichtige Botschaft mit: Die Toten sollen nicht in Vergessenheit geraten. In dem man Geschichten über verstorbene Familienmitglieder erzählt, bleiben sie lebendig. In unserer Erinnerung und – zumindest ist es in “Coco” der Fall – auch im Reich der Toten. Ein niedlicher wie einzigartiger Aufruf gegen das Vergessen, gegen Tabus und ein Plädoyer für das Erinnern. Es kann nicht schaden, sich im Umgang mit dem Tod und den Verstorbenen, von den Mexikanern und Disney eine Scheibe abzuschneiden.

Ein ganz besonderer Animationsfilm

Selten ist ein Animationsfilm so herrlich schräg und farbenfroh und gleichzeitig so tiefgründig in der Botschaft, die er vermittelt. “Coco – Lebendiger als das Leben!” sollte sich kein Disney- oder Animationsfilmfan entgehen lassen.

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