Corona-Grenzstreit zwischen In Hamburg und Schleswig-Holstein eskaliert!


Obwohl sich die Bundesländer vor einiger Zeit zu schärferen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus ausgesprochen haben, sind die Regeln in einigen Bundesländern noch immer unterschiedlich. In manchen deutschen Bundesländern ist nicht einmal die Einreise aus einem anderen Bundesland erlaubt. Die führt mitunter zu skurillen Szenen an den Grenzen der Bundesländer.

Zoff zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein

Viele Politiker im Norden Deutschlands betonen normalerweise grundsätzlich die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein. Doch seit dem Auftauchen des ansteckenden Coronavirus herrscht plötzlich dicke Luft zwischen Alster und Förde.

Bei den Kontrollen an den Landesgrenzen der beiden Bundesländer kommt es nämlich zum Teil zu irrwitzigen Szenen. Fußgänger und Radfahrer aus Hamburg sind von den Beamten im Lauf der vergangenen Woche aufgehalten und zurückgeschickt worden. Die beschriebenen Vorfälle sollen u. a. in Wedel ganz in der Nähe des Elbstrands vorgefallen sein. Grund dafür ist die Anweisung der Landesregierung in Kiel, mit der „touristische Ströme“ in Zeiten von Corona unterbunden werden sollen. Eigentlich sei dies für Urlauber auf dem Weg zu Nord- und Ostsee gedacht, doch die Polizeibeamten schickten auch Hundebesitzer, die mit ihren Tieren unterwegs waren oder Radfahrer zurück.

Hamburgs Bürgermeister setzt sich für seine Bürger ein

Vorfälle ,wie zuvor geschildert, sind bei Hamburgs erstem Bürgermeister Peter Tschentscher (54, SPD) gar nicht gut angekommen. Dieser setzte sich sofort telefonisch mit Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (46, CDU) in Kontakt.

Nach dem Gespräch bestätigte Tschentscher, „dass diese Kontrollen von Radfahrern und Fußgängern (…) nicht weiter erfolgen sollen“. Man sei sich untereinander einig, dass Kontrollen von Menschen, die in der Umgebung ihres Wohnsitzes unterwegs sind, nicht sinnvoll seien. Doch Günther lobte anschließend die Polizei bei Facebook: “Vor allem die touristischen Ströme müssen wir zum Schutze aller derzeit überwachen. Das gilt in unseren Küstenorten, das gilt genauso in vielen Naherholungsgebieten rund um Hamburg.“ Hört sich nicht so an, als hätten die beiden Politiker ein sehr ergiebiges Gespräch gehabt, zumal Günther ankündigt: „Deshalb werden wir auch jetzt an Ostern die Kontrollen so durchführen wie am vergangenen Wochenende – mit nötigem Abstand zu den Landesgrenzen, aber bestimmt in der Sache. Fahrradfahrer und Fußgänger sind kein Schwerpunkt, aber besonders Gruppenausflüge werden unterbunden.“

Andere Politiker schalten sich ein

Ein weiterer Kritiker von Günther scheint auch der Bundesabgeordnete

der SPD Johannes Kahrs (56) zu sein, der beim Kurznachrichtendienst Twitter abledert: „Die schleswig-holsteinische Landesregierung wird immer peinlicher. Eine Entschuldigung ist fällig.“ Und auch Hamburgs Fraktionschef der Grünen Anjes Tjarks (39) ärgert sich über die Haltung in Schleswig-Holstein und spricht von einer „Rückkehr zur Kleinstaaterei“. Diejenigen, die das Verbot eigentlich treffen sollte, haben mittlerweile Mittel und Wege gefunden, die getroffenen Maßnahmen zu umgehen. Privatvermieter auf Sylt holen angeblich Mieter für die Ferienwohnungen in privaten Fahrzeugen mit NF-Kennzeichen in Niebüll ab. Auch auf der Insel Föhr seien Touristen angetroffen worden, die es geschafft hatten den Kontrollen zu umgehen. Auf Sylt sollen sollen sogar Arbeitsaufträge erstellt worden sein, damit Touristen auf die Insel kommen konnten. Doch dieser Praktik sagt Sylts Bürgemeister, Nikolas Häckel nun den Kampf an: “Sowohl die Polizei als auch unser Ordnungsamt greifen konsequent durch, um unsere Gesundheit und unsere medizinischen Ressourcen zu schützen.“ Statt also Fußgänger und Radfahrer zu kontrollieren, sollte man in Schleswig-Holstein vielleicht doch mehr Augenmerk auf Autos legen, da es viele Touristen anscheinend doch geschafft haben durch das Netz der Kontrollen zu schlüpfen.

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