Das hält Nicolas Puschmann von seinem “Prince Charming”-Nachfolger


Vor dem großen Finale

2019 suchte Nicolas Puschmann (29) erst auf TVNow und später auf VOX als erster “Prince Charming” seine große Liebe. Das Pilotprojekt wurde zum Erfolg und sogar mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet. Dementsprechend große Fußstapfen fand sein Nachfolger Alexander Schäfer (29) in der diesjährigen Staffel der Gay-Datingshow vor. Am Montagabend wird sich Schäfer im Finale auf VOX (22:15 Uhr) für seinen Traumprinzen unter den Kandidaten entscheiden. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news blickt Nicolas Puschmann auf seine Zeit als “Prince Charming” zurück und verrät, was er von Nachfolger Alexander hält.

Wie sehr haben Sie die zweite Staffel “Prince Charming” verfolgt und wie war es für Sie, diese nicht als der “Prince” zu erleben?

Nicolas Puschmann: Ich habe selbstverständlich die Liebesreise von Alexander Schäfer verfolgt, da ich superneugierig war, das Format mal aus der Vogelperspektive erleben zu dürfen. Ich war bei der ersten Staffel dabei und dadurch beim Schauen auch viel emotionaler gepackt oder habe mich in manche Emotionen wieder sofort reingesteigert. Dieses Mal konnte ich als entspannter Zuschauer die Show genießen. Ich habe aber auch mitgefühlt – gerade in dem Moment, als Alexander das allererste Mal auf die Männer getroffen ist. Das war für mich damals der aufregendste Moment, neben dem Finale natürlich.

Wird man da sentimental?

Puschmann: Ein bisschen schon. Das ist so eine schöne Zeit gewesen, die man da erlebt. Ich habe mich sofort an meine ganzen Männer zurückerinnern können und an unsere ganzen Gruppen- und Einzeldates und Gespräche während der Happy Hour gedacht. Ab und zu hätte ich die Zeit gerne wieder. Aber dann sollte es nicht mehr ums Daten gehen. Stattdessen hätte ich gerne alle 20 Männer nochmal zusammen in einem Haus und würde gerne mit ihnen eine Woche lang in unserer Männervilla wohnen. Ich kann gewisse Situationen mittlerweile auch besser nachvollziehen. Wenn sich zum Beispiel Kandidaten über etwas beschweren, was Alexander gemacht hat. Beziehungsweise habe ich Mitgefühl für ihn, weil ich weiß, wie das ist, die Rolle des Prinzen zu stemmen. Und, gerade zu Beginn, 20 Männer auf einmal im zu Blick haben und jedem die gleiche gebührende Aufmerksamkeit zu zollen.

Wie finden Sie hat sich Alexander Schäfer als Ihr Nachfolger insgesamt geschlagen?

Puschmann: Alexander hat sich gut geschlagen. Denn ich glaube, es ist nicht einfach nach einer Debütstaffel, die den Grimme-Preis erhalten hat, in unsere Fußstapfen zu treten. Ich zolle Alexander meinen höchsten Respekt dafür, dass er das gemacht hat. Er ist natürlich anders als ich. Er hat einen ganz anderen Stil und ist vom Typ, aber auch von den Herangehensweisen, anders gewesen als ich. Das ist toll, dass wir auch mal eine ganz andere Machart von einem Prinzen sehen. Es wäre schade, wenn er alles eins zu eins so gemacht hätte wie ich.

Was halten Sie von den Vergleichen zwischen Ihnen und Alex?

Puschmann: Ich denke, zu vergleichen ist menschlich und es ist natürlich sehr schmeichelnd, wenn gesagt wird: Der eine oder der andere war der Bessere. Alex hatte es meiner Meinung nach nicht einfach, weil die Leute, die seit Staffel eins mitgefiebert haben, den neuen Prinzen wahrscheinlich noch strenger beäugen. Ich habe ihm vorab ganz viel Glück für seine Liebesreise gewünscht und ihm gesagt: Guck dir nichts ab! Mach genau dein Ding und nimm dir nicht vor, so zu sein, wie man es schonmal gesehen hat. Ich finde, das hat er echt super umgesetzt, indem er einfach er war. Und ich war damals ich.

Sie wissen, wie schwer die Entscheidung zwischen den letzten beiden Männern sein kann. Was geht in dem Moment der Vergabe der letzten Krawatte in einem vor?

Puschmann: Während die Person vor einem steht, ist man wie in einer Art Trance. Man konzentriert sich so darauf, dass man alles, was man mit dem Kandidaten erlebt hat, nochmal erzählt. Man ist nur völlig konzentriert in diesem Moment. Schwierigerer war es, als meine Schwester damals zu mir in die Villa gekommen ist und mir die Briefe von Lars und Dominic gegeben hat. Dadurch, dass ich für beide Gefühle entwickelt hatte, haben die Briefe mich richtig zerrissen. Ich fand beide toll und ich wusste auch, beide fanden mich toll. Wer mag schon jemanden vor den Kopf stoßen? Ich war nervös und angespannt. Ich war völlig überfordert und habe im O-Ton gesagt: “Wenn ich nach meinem Kopf gehen würde, könnte ich keine Entscheidung treffen.” Aber dadurch, dass das es ein Showformat ist, muss man das nun mal tun.

Es wird auch eine dritte Staffel von “Prince Charming” geben und zusätzlich plant TVNow “Princess Charming”. Auch das RTL-Format “Take Me Out” wird zwei Folgen nur für schwule Singles präsentieren. Was bedeutet Ihnen das?

Puschmann: Mir bedeutet es extrem viel, dass es jetzt immer mehr queere Formate gibt. Denn das zeigt mir, dass wir mit dem Start von einem Format wie “Prince Charming” einen Stein ins Rollen gebracht haben in der Medienwelt. Und dass dieser Mut, der am Anfang von TVNow und später auch von VOX bewiesen wurde, belohnt wurde – nämlich von den Zuschauern. Dadurch, dass die erste Staffel so erfolgreich war und auch noch geehrt wurde, macht mich das total stolz, dass aus diesem ersten Format so viele Schwestern und Brüder entstehen und die “Charming-Familie” immer größer wird.

Was sind Ihre Tipps für zukünftige Prinzen und Prinzessinnen, die sich auf das Abenteuer einlassen möchten?

Puschmann: Mein Tipp ist auf jeden Fall: Habt wirklich Lust, euch auf das Projekt mit vollem Herzen einzulassen. Seid euch bewusst, warum ihr da hin geht, dass es um die Liebe geht und ihr zeigen könnt, wer ihr seid. Es gibt für die Zuschauer nichts Schöneres, als einen authentischen Menschen vor der Kamera zu sehen und dabei mitzuleiden, mitzulachen, mitzuschmunzeln und oder sich mal mitzuärgern. Habt auch einfach Spaß und vor allen Dingen: Lasst euch auf jeden Kandidaten ein, auch wenn er auf den ersten Blick nicht eurem Beuteschema entspricht. Das habe ich damals bei mir gemerkt: Dieses Format gibt einem die Chance, sich auf den zweiten Blick verlieben zu können. Es entschleunigt sehr, da man kein Mobiltelefon hat und man sich auf die Urinstinkte wie Bauchgefühl konzentrieren kann. Die Schnelllebigkeit wie bei all den Dating-Apps, wo man nur nach links und rechts wischt, fällt weg und so kann man sich auf mehr, als nur auf die Hülle konzentrieren.

Würden Sie nochmal an einem Dating-Format wie “Prince Charming” teilnehmen?

Puschmann: Sag niemals nie. Stand jetzt: Nein. Wenn du einmal ein solches Format cool überstanden hast, sogar dabei warst, als es ins Leben gerufen wurde und dafür auch noch einen eigenen Preis bekommen hast – das kannst du niemals toppen. Wenn es am besten ist, soll man aufhören. Deswegen lasse ich mein Denkmal mal so stehen. Es kann glaube ich nicht besser werden.

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