Das muss man über den Super Bowl 2020 wissen


Von Halbzeit-Show bis Hühnerteile

Wenn am kommenden Sonntag der 54. Super Bowl steigt, ist es wieder Zeit für Superlative à la USA. Dass es bei dem Mega-Event eigentlich um Sport geht, ist beinahe Nebensache. Das sind die wichtigsten Fun Facts rund um das Spiel zwischen den San Francisco 49ers und den Kansas City Chiefs.

Der Super Bowl, eine politische Kontroverse

Im Lichte der größten Sportveranstaltung der Welt scheint alles ein bisschen heller, das gilt auch für Werbespots. Der Sender CBS strahlt sogar jährlich eine eigene Sendung aus, die sich ausschließlich mit den Werbefilmen während des Super Bowls beschäftigt. Dementsprechend teuer schlägt die Sendezeit in den Spielunterbrechungen zu Buche – stolze 5,6 Millionen Dollar sind dieses Jahr pro halbe Minute im Durchschnitt fällig. New Yorks ehemaliger Bürgermeister und Bewerber für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten, Michael Bloomberg, greift dabei so tief in die Tasche wie noch keiner vor ihm: Der 77-jährige Milliardär lässt für 60 Sekunden über elf Millionen Dollar springen, wie “Business Insider” Anfang des Jahres berichtete.

Dass US-Präsident Donald Trump (73) solch prominenter Airtime in nichts nachstehen möchte, verwundert kaum – er gönnt sich ebenfalls eine ganze Minute Wahlkampf-Video. Einige der konkurrierenden Unternehmen fürchten allerdings, unmittelbar nach den politischen Beiträgen ausgestrahlt zu werden. Laut einem Bericht von “NBC News” werde darüber diskutiert, welchen Einfluss die genaue Platzierung der eigenen Spots habe. Offenbar möchten manche nicht direkt im Anschluss an die Kampagnenvideos ausgestrahlt werden: “Niemand will diese Handgranate fangen.”

Der Super Bowl, ein Sprungbrett für Künstler

Wie positiv der Effekt sein kann, wenn man beim Super Bowl dabei ist, zeigen die Halbzeit-Shows der Vorjahre: Maroon 5 (“Memories”) konnten seit ihrem Auftritt beim letzten Super Bowl laut einem Bericht von “Forbes” 434% mehr ihrer Musik verkaufen, als im Jahr zuvor. 2018 erlebte Justin Timberlake (38, “Can’t Stop the Feeling”) nach seinem Auftritt eine Steigerung von 534% und Lady Gaga (33, “Shallow”), Headliner 2017, erlebte eine Steigerung ihrer Verkaufszahlen von sage und schreibe 960%. Kein Wunder also, dass die Künstler für einen Auftritt bei der Halbzeit-Show des Super Bowl gern auf eine Gage verzichten. Dieses Jahr wird die Ehre den beiden Latina-Ikonen Jennifer Lopez (50, “Hustlers”) und Shakira (42, “Waka Waka”) zuteil.

Der Super Bowl, ein Megawatt-Event

Enorme Dimensionen erreicht auch der Stromverbrauch des Super Bowl. Dem deutschen Energiekonzern Eon zufolge entspricht der Strombedarf allein im Stadion dem durchschnittlichen Tagesverbrauch von 7.300 Haushalten. Eon-Geschäftsführer Philip Beckmann rechnet vor, dass sich diese Leistung mit einer riesigen Photovoltaikanlage auf dem Stadiondach, das immerhin 58.000 Quadratmeter Fläche hat, generieren ließe: “Nach etwas mehr als einem Tag könnte das Stadion den eigenen Strombedarf für den Super Bowl bereits decken.”

Selbst den Energiebedarf für die TV-Übertragungen könnte eine Solarstromanlage auf dem Dach des Hard Rock Stadiums generieren, allerdings weniger schnell. Bei konstanter Sonneneinstrahlung und 100 Millionen Zuschauern in den USA würde es etwas mehr als 300 Tage dauern, bis die 11,8 Millionen Kilowattstunden beisammen sind. Etwas abschauen könnte man sich in Miami beim NRG Stadium in Houston, Texas, oder dem Santa Clara Stadium in San Francisco, Kalifornien. Beide rühmten sich in den vergangenen Jahren damit, unter dem Strich einen emissionsfreien Super Bowl ausgetragen zu haben. Dafür findet dieses Jahr ein anderer Gefallen für die Umwelt statt: Um die riesigen Mengen an Plastikmüll zu vermeiden, bekommen Fans ihre Getränke aus Aluminium- statt Plastikbechern.

Der Super Bowl, ein Wirtschaftsfaktor

Auch kulinarisch ist der Einfluss des Events enorm: Allein in den USA werden laut “Wallethub” am Super-Bowl-Sonntag über 1,4 Milliarden Chicken Wings verdrückt. Dazu kommen über 3.000 Tonnen Guacamole, 4.500 Tonnen Spareribs und 5.000 Tonnen Chips. Dazu braucht es natürlich Getränke: 1,3 Milliarden Dollar geben die Amerikaner am Super-Bowl-Sonntag für Bier aus und jeweils etwas über eine halbe Milliarde Dollar für Wein und Spirituosen. Dazu kommen die vielen Touristen, die für das Spiel des Jahres nach Miami reisen werden. Genaue Zahlen gibt es für 2020 zwar nicht, Schätzungen gehen allerdings davon aus, dass Fans vor Ort im Durchschnitt 305 Dollar täglich ausgeben. Der Region um Miami soll demnach ein wirtschaftlich positiver Effekt von über 500 Millionen Dollar bleiben.

(elm/spot)

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