imago
Gerade erst ist Deutschland in den Lockdown gegangen, weil die Anzahl der Infektionen bundesweit immer weiter angestiegen sind. Doch es gibt durchaus Orte in Deutschland, wo die Situation unter Kontrolle ist und die nicht über dem Grenzwert von 50 Neuifektionen je 100.000 Eionwohner in 7 Tagen liegen. Hier nun eine Übersicht der Orte und den vor Ort getroffenen Maßnahmen
1. Die Hansestadt Rostock
Keine andere Stadt in Deutschland hat bei der Sieben-Tage-Inzidenz einen geringeren Wert als Rostock vorzuweisen. Hier beträgt der aktuelle Wert am Mittwoch gerade einmal 16,13. Nach Angaben des Oberbürgermeisters Claus Ruhe Madsen (48, parteilos) liegen die niedrigen Fallzahlen in der Stadt mit rund 209.000 Einwohnern an der Folgsamkeit der Bevölkerung bei der Umsetzung der Maßnahmen im Kampf gegen das Virus. Seit dem Beginn der Pandemie hat es in Rostock lediglich 738 bestätigte Covid-19-Fälle gegeben. Dort hat sich also nicht einmal 0,4 Prozent der Bevölkerung mit dem Virus infiziert. Schon in der 1. Welle war Rostock bereits am 23. April als 1. deutsche Großstadt coronafrei. Nun zeichnet sich bei der 2. Welle aktuell ein ähnliches Bild ab. “Es zahlt sich aus, dass wir nach dem Virus-Ausbruch schnell und proaktiv reagiert haben!“, erklärt OB Madsen. So seien
die Mitarbeiter von Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten frühzeitig getestet worden. Die Stadt sagte konsequent alle Großveranstaltungen ab. Die Kitas und Schulen waren geschlossen worden und man hatte die Zeit genutzt um die Klinikkapazitäten zu erweitern. Zudem habe man das Gesundheitsamt ständig mit mehr Personal verstärkt. “Daher können wir Infektionsketten bis heute intensiv nachverfolgen und durchbrechen“, erklärt Madsen. Lediglich 8 Menschen sind im Verlauf der Pandemie in Rostock gestorben. Die etwa gleich große Stadt Oberhausen weist in dieser Zeit 64 Todesopfer aus.
2. Der Landkreis Uelzen
Auch im rund 92.000 Einwohner umfassenden Landkreis Uelzen ist die Sieben-Tage-Inzidenz mit 32,47 sehr niedrig. Und das obwohl die Nachbarkreise wie Gifhorn (116,7) und Heidekreis (119.4) deutlich höhere Werte aufweisen. Im Landkreis Uelzen ist die Besiedlung der Fläche allerdings auffallend dünn. Lediglich 64 Einwohner leben dort auf einem Quadratkilometer. Abstand halten dürfte somit garantiert kein Problem sein. Bis Mitte November hatte der Kreis als einziger in Deutschland keinen einzigen Todesfall in der Pandemie zu vermelden. Doch am 18. November war dann einer der Bewohner eines Altenheims im Dörfchen Rosche verstorben. Mittlerweille wurden dort acht Covid-Todesfälle erfasst. Die meisten stehen in Zusammenhang mit einem Ausbruch in einem Altersheim. Zudem wurden 428 Infektionen im gesamten Landkreis registriert. Viele der Infektionsfälle wurden direkt in der Stadt Uelzen festgestellt. Aktuell wird in der Stadt jedoch nur 1 Patient im Helios Klinikum wegen Covid-19 behandelt. Zudem befinden sich im Augenblick rund 250 Menschen aus dem Landkreis in häuslicher Quarantäne. Viele dieser Menschen hatten entweder Kontakt zu einer infizierten Person oder sind gerade von einer Reise zurückgekehrt.
3. Der Landkreis Nordfriesland
Auch in Deutschlands nördlichstem Landkreis ist die aktuelle Lage in der Corona-Pandemie entspannt. Lediglich 55 Neuinfektionen mit dem heimtückischen Virus gab es in den vergangenen 7 Tagen. Damit liegt der Inzidenzwert in dem 166.000 Einwohner zählendem Landkreis zur Zeit 33,1. Dies bedeutet bundesweit den 3. Platz bei den Regionen mit den wenigsten Neuinfektionen. Hier ist man sicher, dass die geringen Ansteckungszahlen sowohl mit der dünnen Besiedlung als auch mit dem strikt umgesetzten Alkoholverbot zusammenhängen.
Allerdings gibt es auch hier Ansteckungen. Im Dorf Bredstedt waren mehrere Covid-Fälle in einem Pflegeheim bekannt geworden. Dort gilt nun bis auf weiteres Besuchsverbot! Die Bundeswehr untestützt die Gesundheitsämter vor Ort. Seit dem Ausbruch der Pandemie gab es in diesem Landkreis 766 Corona-Infektionen und 4 Todesfälle.