Die Russen kommen! Supermarktkette “Real” an russischer Finanzinvestor SCP verkauft! Wie geht es weiter?


Jetzt ist der Deal perfekt! Finanzinvestor SCP aus Russland übernimmt offiziell die SB-Warenhauskette Real. Am Donnerstag wurde der Verkauf der seit einiger Zeit kriselnden Handelskette besiegelt. Der bisherige Eigentümer Metro und der neue Besitzer SCP teilten gleichzeitig einige Details der Einigung mit. Insgesamt soll der Verkauf 300 Millionen Euro in die Kassen der Großhandelskette Metro fließen lassen.

Zukunft der Mitarbeiter ungewiß

Für viele Mitarbeiter des Unternehmens allerdings dürfte der Verkauf ein erster Schritt in eine unsichere Zukunft sein. Denn bisher ist nicht bekannt wie es für einen Großteil der 34 000 Real-Mitarbeiter weitergehen wird. Zunächst wurde vereinbart alle Beschäftigten mit ihren aktuell gültigen Verträgen zu übernehmen. Ziel des neuen Investors ist es jedoch die SB-Warenhauskette aufzuteilen und gewinnbringend zu veräussern. Laut dem Käufer hat man für mehr als die Hälfte der Märkte und den Online-Shop bereits Käufer gefunden.

Angeblich werden 141 von aktuell 270 Real-Märkte von Kaufland und Edeka übernommen. Die Beschäftigten in diesen Märkten werden von den neuen Eigentümern mitübernommen. Der Online-Marktplatz real.de wird zukünftig die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) betreiben. Für die restlichen 131 Märkte werden nach Angaben von SCP noch Käufer gesucht. Der Finanzinvestor will so viele Arbeitsplätze wie möglich beibehalten, macht jedoch gleichzeitig klar, dass rund 30 der Filialen keine tragfähige Zukunft haben.

Laut Gewerkschaft droht Existenzgefährdung der Mitarbeiter

Die Gewerkschaft Verdi sieht die Übernahme durch SCP kritisch und spricht von einer „Existenzgefährdung für tausende Menschen.“ Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger hatte sich bereits vor einigen Tagen gegen einen Verkauf bei der Deutschen Presse-Agentur positioniert. “Mit dem Real-Verkauf werden die 34 000 Beschäftigten zum Spielball der Finanz- und Immobilieninvestoren SCP“, warnte sie.

Voreigentümer Metro hat mit dem Real-Verkauf eines seiner Ziele erreicht. Metro will zukünftig als reines Großhandelsunternehmen weiter wachsen. Durch die Konzentration auf den Großhandel hofft man bei Metro auf mehr Wachstums- und Ertragspotenzial. Außerdem fließen durch den Verkauf 300 Millionen Euro frisches Geld in die Kassen des Unternehmens. Real war schon seit einiger Zeit das Sorgenkind der Metro und schrieb zuletzt tiefrote Zahlen. Als Wettbewerbsnachteil erwiesen sich die oft außerhalb der Städte gelegenen Hypermärkte. Viele der Stadtbewohner kaufen lieber in Supermärkten und Discountern in der Nähe ihrer Wohnungen ein.

Beliebteste Artikel Aktuell: