Doch kein Lockdown-Ende? Kommt die Super-Mutante die Impfstoffe wirkungslos macht? Das sagt eine Expertin


Schon seit dem Start der Corona-Pandemie haben Wissenschaftler befürchtet, dass früher oder später eine Corona-Variante auftauchen könnte, die die gerade erst entwickelten Impfstoffe wirkungslos machen könnte. Nun äussert sich die britische Biologin Sharon Peacock zu diesem Thema. Sie schätzt das Szenario einer Super-Mutante des Coronavirus allerdings als sehr gering ein.

Bisher kein Hinweis auf Corona-Supermutante

Wissenschaftler und Forscher haben bisher keinen Hinweis darauf, dass sich innerhalb der nächsten Zeit eine Corona-Variante entwickeln könnte, die die Wirksamkeit der aktuellen Impfstoffe umgehen könnte. Dieser Meinung ist jedenfalls die Mikrobiologin Sharon Peacock von der Universität Cambridge. Stattdessen ließ die Wissenschaftlerin gegenüber der englischen Tageszeitung “Mirror” verlauten, dass eher die Möglichkeit bestehe, dass sich das Virus in Zukunft weniger ansteckend entwickele. Allerdings warnte die Wissenschaftlerin, dass sich die Mutationen rund um das Coronavirus noch über einen Zeitraum von rund 10 Jahren hinziehen könne. Bei einem Gespräch mit dem Times-Radio wurde Peacock direkt gefragt, ob eine Variante des Coronavirus auftreten könne, die die aktuell vorhandenen Impfstoffe wirkungslos machen könne. “Wir haben so etwas bisher noch nicht gesehen und die Frage, die Sie stellen, ist in vielerlei Hinsicht die Millionen-Dollar-Frage. Jeder möchte wissen, wie wahrscheinlich es ist und wann es wahrscheinlich wird, wenn überhaupt”, antwortete Peacock auf diese Frage.

Auffrischungsimpfungen werden sehr wahrscheinlich notwendig

Bei einem Interview äusserte sich die 62-Jährige dann ebenfalls zur Zukunft des Virus und der Impfstoffe. “Wir werden eine Position erreichen, in der wir damit leben, wie wir es mit anderen Viruserkrankungen tun, aber das wird einige Zeit dauern.” Peacock ist sich sicher, dass in den nächsten Jahren wohl immer wieder Auffrischungen der Impfungen notwendig werden, um neu entstehenden Corona-Mutanten Einhalt zu gebieten. Zuvor hatte bereits der Chef des Pharmaunternehmens Pfizer, Albert Bourla, prognostiziert, dass wohl weitere Impfungen gegen das Coronavirus notwendig werden. “Ein wahrscheinliches Szenario ist, dass es die Notwendigkeit einer dritten Dosis geben wird, irgendwo zwischen sechs und zwölf Monaten. Und danach eine jährliche Neu-Impfung, aber all das muss noch bestätigt werden”, hatte Bourla bereits im April angekündigt. Die zur Zeit in Indien zirkulierende Corona-Mutante habe laut Peacock offenbar nicht das Potenzial, um die Wirksamkeit der aktuellen Impfstoffe auszuhebeln. “Derzeit gibt es keine Beweise dafür, dass die in Indien beschriebene Variante, die wir B.1.617 nennen, gegen den Impfstoff resistent ist. Es muss noch viel mehr Arbeit geleistet werden”, macht die Britin klar. “Sehr frühe Arbeiten legen nahe, dass sie nicht so widerstandsfähig ist wie beispielsweise die zuerst in Südafrika beschriebene Variante”, vergleicht die Wissenschaftlerin. Zur Zeit könnten noch alle Impfstoffe gegen die Corona-Varianten etwas ausrichten. Die Chancen darauf, dass dies auch in Zukunft der Fall sein wird, stehen nach Aussagen der Wissenschaftler gut.

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