Drama bei Galeria Karstadt Kaufhof – fast die Hälfte der Filialen wird geschlossen! Todesstoß für die Innenstädte


Langsam aber sicher zeigen sich auch die finanziellen Folgen aus der Corona-Krise. Nun muss der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof einen harten Einschnitt machen. Insgesamt 62 der 172 Filialen in Deutschland sollen geschlossen werden. Dies bedeutet voraussichtlich den Verlust von 6.000 Arbeitsplätzen. Diese Informationen will die Deutsche Presse-Agentur aus Verhandlungskreisen erhalten haben.

Galeria Karstadt Kaufhof will 62 Filialen schließen

Wie die Deutsche Presse-Agentur mitteilt, sei dies das Ergebnis aus Verhandlungen zwischen dem Unternehmen sowie Gerkschaften und dem Betriebsrat. Eine Vereinbarung über diese einschneidenden Maßnahmen soll noch am heutigen Tag unterschrieben werden. Doch auch zahlreiche Fernsehsender wie RTL und Ntv und die Zeitung „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatten bereits im Vorfeld über diese Pläne unterrichtet. Durch die Umsetzung der Pläne sollen rund 6.000 Mitarbeiter der Warenhauskette ihre Arbeitsplätze verlieren. Bereits vor dem Wochenende sollen die Mitarbeiter über die Ergebnisse der Verhandlungen informiert werden. Anscheinend werden nun einige Filialen weniger als geschlossen als am Anfang befürchtet. Zunächst war die Geschäftsführung von der Schließung von bis zu 80 Filialen ausgegangen.

Galeria Karstadt Kaufhof kämpft mit finanziellen Schwierigkeiten

Schon vor der Pandemie hatte der letzte große Warenhauskonzern in Deutschland mit finanziellen Verlusten zu kämpfen. Die finanzielle Situation hatte sich durch die Schließung wegen der Pandemie im April natürlich noch vergrößert. Deshalb wurde bereits im April ein Schutzschirmverfahren eingeleitet. “Wir gehen von einer Milliarde Umsatzverlust in diesem Jahr aus und rechnen auch nicht damit, dass die Kunden im kommenden Jahr wieder so einkaufen werden wie vor Corona. Das heißt, bis Ende 2022 könnten die Umsatzeinbußen sogar auf insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro steigen“, kalkuliert der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz. In vielen Kommunen dürften diese Pläne für Unruhe sorgen. “Galeria Kaufhof Karstadt ist nicht irgendwer. Die Warenhäuser sind für viele Innenstädte systemrelevant“, erklärt Norbert Portz vom Deutschen Städte- und Gemeindebund. Durch die Schließungen würden viele strukturschwache Innenstädte vermutlich vor weitere Probleme gestellt.

Gewerkschaft befürchtet weitere Verluste von Arbeitsplätzen im Einzelhandel

Die Gewerkschaft Verdi sieht noch eine weitere Gefahr in der massiven Schließung der Warenhauskette. Mittelfristig seien mit dieser Entscheidung des Konzerns weitere Zehntausende von Arbeitsplätze in verschiedenen deutschen Innenstädten in Gefahr. Am härtesten betroffen vom aktuellen Stellenabbau soll die Essener Zentrale der Kaufhauskette sein. Am Montag trifft sich der Gläubigerausschuss, der noch die Zustimmung zu den jetzt beschlossenen Maßnahmen geben muss.

Beliebteste Artikel Aktuell: