Familienministerin Giffey warnt: Unter Umständen könnten Schulen und Kindergärten geschlossen werden


Trotz der Vorgabe aus der Politik die Schulen und Kindergärten in Deutschland weiter offen zu halten, hat Familienministerin Franziska Giffey (SPD) angedeutet, dass es unter bestimmten Voraussetzungen eventuell doch zu Schließungen von Schulen und Kindergärten kommen könnte. Dies erklärte Giffey bei einem Interview mit der Zeitung “Tagesspiegel”.

Könnten Schulen und Kitas doch schließen?

Im Augenblick wird an vielen Schulen in ganz Deutschland trotz der hohen Infektionszahlen weiter ganz normal im Präsenzunterricht unterrichtet. Doch wie lange dies noch weiter möglich ist, stellt nun die Familienministerin Franziska Giffey in Frage: “Angesichts der Infektionszahlen kann sich natürlich niemand sicher sein, dass wir nicht doch an einen Punkt kommen, an dem Kita- und Schulschließungen unumgänglich sind. Ich sage nur ganz klar: Das darf nicht unser erstes, sondern muss unser letztes Mittel sein”, macht die Ministerin ihren Standpunkt ganz klar deutlich. Zudem unterstützte Giffey die von der Kanzlerin vorgeschlagene Regel, dass die Kinder in ihrer Freizeit nur noch Kontakt zu einem Freund oder einer Freundin haben sollten. “Die Maßnahme ist bisher nicht beschlossen worden. Wenn, dann ginge es ja nur um die Freizeit und die Kinder hätten trotzdem weiterhin Kontakte in Kita und Schule – oft sind das die wichtigsten Freundinnen und Freunde”, erklärte Giffey dem “Tagesspiegel”. Zudem hätten viele Grundschulkinder und Jugendliche digitalen Kontakt miteinander, um Hausaufgaben zu machen oder Spiele zu spielen.

Kontakte der Kinder sollen eingeschränkt aber nicht vermieden werden

Offenbar will Giffey auch die Kontakte der Kinder einschränken, um die aktuellen Infektionszahlen weiter zu senken. “Anders als im März und April soll nun ja nicht jeder Kontakt zu Gleichaltrigen vermieden werden.” Darin bestehe in den Augen der Ministerin ein großer Unterschied zum 1. Lockdown im Frühjahr. “Und bei allem, was gerade an Einschränkungen und Verzicht nötig ist, ist mir wichtig, auch Mut zu machen. Wir sollten daran denken, dass das alles nicht ewig geht und auch wieder unbeschwertere Zeiten kommen.” Auf die Frage, ob die angedachten Beschlüsse von Bundesregierung und Kanzleramt für viele Familien nur schwer zumutbar sind, antwortete Giffey: “Leider müssen wir wegen der Pandemie uns allen viel zumuten. Gerade die Beschränkungen bei den privaten Kontakten treffen viele Menschen sehr hart, aber das ist sorgfältig abgewogen und derzeit notwendig.” Wie es scheint zeigt der aktuelle Lockdown nun auch erste Wirkungen. Im Vergleich zur Vorwoche sinken die Infektionszahlen in den letzten Tagen auf jeden Fall.

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