Schwalmstadt (Hessen) – In der nordhessischen Stadt Schwalmstadt kam es zu einem dramatischen Zwischenfall, als eine 20-jährige, polizeibekannte Frau vor der Polizeistation eine Waffe zog und auf die Beamten feuerte. Hier alles, was bisher bekannt ist:
Die Polizisten erwiderten das Feuer, wobei die Angreiferin so schwer verletzt wurde, dass sie trotz sofort eingeleiteter Erste-Hilfe-Maßnahmen noch im Rettungswagen ihren Verletzungen erlag. Der Vorfall ereignete sich am Donnerstag, dem 24. Oktober, kurz nach 6 Uhr morgens in der Hessenallee im Stadtteil Ziegenhain (Schwalm-Eder-Kreis). Wie in solchen Fällen üblich, übernahm das Hessische Landeskriminalamt (HLKA) die Ermittlungen. Die genauen Umstände und Hintergründe der Tat sind noch unklar. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Marburg bestätigte auf Anfrage der Vipflash.de, dass bei dem Schusswechsel keine Polizisten verletzt wurden. Noch am gleichen Tag könnte eine Obduktion der Verstorbenen stattfinden. Hinweise auf eine politisch oder terroristisch motivierte Tat gibt es derzeit nicht.
Hessens Innenminister Roman Poseck (54, CDU) besuchte am Nachmittag die Polizeistation in Schwalmstadt. Er betonte: "Unsere Polizistinnen und Polizisten waren in großer Gefahr. Es ist mir wichtig, ihnen meine Anerkennung und Unterstützung auszusprechen.“ Der Innenminister wies zudem auf die zunehmende Gewalt gegen Einsatzkräfte hin und rief zu mehr Respekt, Friedlichkeit und Toleranz auf. Wie viele Schüsse abgegeben wurden, blieb unklar. Die betroffenen vier Polizisten seien stark belastet und erhalten psychologische Unterstützung.
Erst im September hatte es in Linz am Rhein (Rheinland-Pfalz) einen Angriff auf eine Polizeiwache gegeben, bei dem ein 29-jähriger Mann mit einer Machete in das Gebäude eindrang und "Allahu Akbar“ rief, um ein Blutbad unter den Polizisten anzurichten. Dank schneller Reaktion der Beamten konnte der Täter in einer Schleuse festgesetzt und anschließend mit einem Taser überwältigt werden. Polizisten blieben unverletzt. Der Vorfall in Schwalmstadt stehe jedoch nicht in Zusammenhang mit der Tat in Linz, es gibt keine Hinweise auf einen politischen oder terroristischen Hintergrund.
