Gefährlicher als Delta! Erste Fälle einer neuen, hochansteckende, Corona-Variante aufgetaucht – Wie gefährlich ist AY.3?


Wie es im Augenblick den Anschein macht, grassiert in den USA eine neue Variante des Coronavirus. Bei AY.3 soll es sich um eine Unterart der in vielen Ländern dominierenden Delta-Variante handeln. Schon 12 Prozent der Fälle in den USA sollen von AY.3 ausgelöst werden. Nun glauben erste Wissenschaftler, dass diese neue Mutation womöglich noch ansteckender sein könnte. Ist das Virus auch schon in Deutschland?

Welche Mutationen weist das neu entdeckte Virus auf?

Schon seit dem Auftauchen der Delta-Variante wurde die Delta-Variante in drei Unterlinien aufgeteilt: AY.1, AY.2 und AY.3. Diese Subtypen der Virusvarianten unterscheiden sich anhand der verschiedenen Mutationen, die sie aufweisen. Bei AY.3 findet man

unter anderem die Mutationen L452R und T487K. Beide kommen auch bei der ursprünglichen Delta-Variante B.1.617.2 vor. Für welche Eigenschaften diese Mutation zuständig sind, wird noch untersucht. Die meisten Fälle durch AY.3 gibt es offenbar in den USA. Dort sollen bereits 12,3 Prozent aller Corona-Infektionen auf AY.3 zurückzuführen sein. Doch auch in Großbritannien und Deutschland sind bereits erste Fälle nachgewiesen worden. Die Experten der amerikanischen Seuchenschutzbehörde CDC glauben, dass sich der Anteil von Infektionen durch AY.3 weiter steigern könnte. Auch die deutsch-britische Mathematikerin Christina Pagel ist besorgt. Denn nach ihren Daten breitet sich die Variante vor allem in den Südstaaten der USA aus, wo zuletzt stark ansteigende Zahlen der Corona-Infektionen gemeldet worden waren. Insgesamt sollen Fälle, die von Ay.3 ausgelöst wurden aus ingesamt 24 Ländern rund um den Globus gemeldet worden sein. Auch Deutschland ist gefährdet!

Wie hoch ist die Infektiösität der Variante AY.3?

Es gibt erste Hinweise, dass AY.3 sogar noch ansteckender sein könnte als die zur Zeit dominierende Delta-Variante. Denn deren Ausbreitung ist zuletzt in Großbritannien leicht zurückgegangen. Gleichzeitig stiegen dann jedoch die Zahlen der Infektionen durch AY.3, wie die Mathematikerin Pagel bestätigt: “Was nicht unbedingt zu Besorgnis führen würde – außer, dass dieser Rückgang fast ausschließlich auf einen schnellen Anstieg von AY.3 zurückzuführen ist“, analysiert Pagel die aktuellen Zahlen. Auch deshalb hegt sie den Verdacht, dass diese Variante noch infektiöser als Delta sein könnte. Ähnliche Vermutungen hegt auch der Neurowissenschaftler Henk-Jan Westeneng. Der leichten Abfall von Delta in Großbritannien sei für ihn der Beweis, “dass etwas anderes schneller wächst“. Deshalb macht Westeneng “höchstwahrscheinlich AY.3“ für diese Entwicklung verantwortlich. “Es gibt vieles, was wir über AY.3 nicht wissen“, erklärt Mathematikerin Pagel die ersten vorliegenden Erkenntnisse.

Wie schätzen deutsche Experten die Variante ein?

Noch wird diese neue Variante weder vom Robert-Koch-Institut noch von der Weltgesundheitsorganisation WHO als “besorgniserregend“ oder “unter Beobachtung“ eingestuft, sondern als eine Unterart der “besorgniserregenden“ Delta-Variante gelistet. Trotzdem hat sich am Freitag der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach zu AY.3 zu Wort gemeldet. Bei Twitter schrieb Lauterbach: “In UK und USA scheint sich eine neue Sars-CoV-Variante zu verbreiten, die ansteckender noch als die Delta Variante zu sein scheint. Das erinnert daran, wie wichtig der schnelle Impferfolg ist. Es wird auf jeden Fall noch gefährlichere Varianten als Delta geben“, so der Politiker und Epidemiologe. Gleichzeitig forderte Lauterbach die Bundesbürger auf, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen.

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