Großrazzia in Berlin bei berüchtigtem Clanchef


Durchsuchungen wegen mutmaßlicher Steuerstraftaten in Rapszene

In Berlin, Brandenburg und der Schweiz sind Ermittler mit Razzien im Umfeld des Clanchefs Arafat A.-C. gegen mutmaßliche Steuerstraftaten vorgegangen. Es gehe um den Verdacht von Steuerstraftaten “in erheblichem Umfang im Zusammenhang mit Managementleistungen innerhalb der Rapszene”, teilte die Berliner Generalstaatsanwaltschaft am Dienstag mit. Die Ermittlungen richten sich demnach gegen vier Beschuldigte, die teilweise dem Bereich der organisierten Kriminalität zuzurechnen seien. Medienberichten zufolge soll es sich dabei unter anderem um den Clanchef A.-C. handeln.

Durchsucht wurde etwa dessen Bürokomplex im Bezirk Treptow-Köpenick, wie die Zeitung “B.Z.” schrieb. Nach Informationen von “Wir-TV” sollen unter den Durchsuchungsobjekten auch die Villen von A.-C. und des Rappers Bushido sein.

18 Wohn- und Geschäftsobjekte in Berlin, Brandenburg und der Schweiz sollten nach Angaben der Ermittler durchsucht werden. Gut 300 Beamte waren demnach im Einsatz. Neben den Durchsuchungsbeschlüssen sollten auch Arrestbeschlüsse in Höhe von mehreren Millionen Euro vollstreckt werden.

Die Generalstaatsanwaltschaft teilte am Dienstagnachmittag mit, bei den Durchsuchungen seien Geschäftsunterlagen und Datenträger beschlagnahmt worden. Diese müssten nun gesichtet und ausgewertet werden.

A.-C. steht derzeit ebenso wie drei seiner Brüder seit Mitte August vor dem Berliner Landgericht. Der Clanchef ist ein ehemaliger Geschäftspartner von Bushido und soll ihn erheblich unter Druck gesetzt haben, als der Musiker die Auflösung der Geschäftsbeziehungen erklärte.

Er soll Bushido in einem Büroraum empfangen und die Tür abgesperrt haben, so dass der Rapper stundenlang nicht gehen konnte. Außerdem soll A.-C. Bushido eine Wasserflasche an den Kopf geworfen und mit einem Stuhl nach ihm geschlagen haben. Er ist unter anderem wegen Nötigung, Erpressung und Körperverletzung angeklagt.

by Ina FASSBENDER

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