Impfstoff: Merkel und die Regierung haben Versagt! Kritik an Impfstoff-Beschaffung wird immer massiver


Seit wenigen Tagen haben die Impfungen gegen das Coronavirus in Deutschland begonnen. Doch scheinbar läuft die Impfaktion bisher alles andere als rund. Im Gegenteil! Experten üben nun bereits schwere Kritik an der Impfstoff-Beschaffung der Bunderegierung. Außerdem scheint es vor allem in einigen besonders von den Corona-Infektionen betroffenen Bundesländern einfach nicht mit den Impfungen voran zu gehen.

Kritik an der Bundesregierung nach Impfstart

Offiziell haben die Impfungen gegen das Coronavirus am 27. Dezember begonnen. Doch bereits kurz nach dem Start hagelt es von vielen Seiten Kritik. Nun äussert auch eine erfahrene Neurologin der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina harte Kritik am Vorgehen der Bundesregierung. “Ich halte die derzeitige Situation für grobes Versagen der Verantwortlichen“, erklärt die Neurologin Frauke Zipp in einem Interview mit der Zeitung “WELT”. “Warum hat man im Sommer nicht viel mehr Impfstoff auf Risiko bestellt?“, fragt Zipp zurecht. “Vor kurzem gab es noch offizielle Totengedenken, jetzt zählt offenbar nicht mehr jeder Tag, an dem Menschenleben gerettet werden könnten. Jetzt wird Geduld eingefordert“, versteht die Medizinerin die Welt nicht mehr. Zipp ist außerdem Direktorin der

Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz und fungiert in der Corona-Pandemie als Beraterin der rheinland-pfälzische Landesregierung. Sollte Deutschland über genügend Impfstoff verfügen, sei es nach Angaben von Zipp kein Problem mindestens 60 % der Bevökerung in maximal 3 Monaten zu impfen. Seit dem Start der Impfungen sollen bisher rund 165.000 Menschen die 1. Impfdosis gegen das heimtückische Virus erhalten haben.

Auch Koalitionspartner übt Kritik an der Bundesregierung

Nun sorgt das Problem um den Impfstoff offensichtlich auch für Probleme zwischen den Koalitionspartnern. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil kritisiert das Vorgehen von CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn scharf. “Das Chaos rund um den Impfstart finde ich sehr ärgerlich“, erklärte Klingbeil gegenüber der „Rheinischen Post“. Statt Lösungen zu finde spreche Spahn lediglich von föderalem Durcheinander und mache die verschiedenen Bundesländer dafür verantwortlich. “Der Minister selbst hatte Monate Zeit, den geplanten Impfstart vorzubereiten. Hierzu hat er ausreichende Kompetenzen bekommen.“ Spahn müsse nach Auffassung von Klingbeil für einen reibungslosen Ablauf der Impfungen sorgen. “Wenn jetzt der Eindruck entsteht, der Staat habe diese Aufgabe nicht im Griff, steigert das nicht gerade das Vertrauen in das Impfen“, moniert Klingbeil weiter. Kritik gab es auch vom SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach. “Wir sollten die Notfallzulassung des Oxford-Impfstoffs sofort prüfen und den Biontech-Impfstoff zunächst nur einmal impfen, mit der Nachimpfung in zwölf Wochen“, schlägt der SPD-Politiker vor. Allerdings scheint es in einigen Bundesländern auch noch andere Probleme zu geben. In Thüringen und Sachsen, wo die Infektionszahlen gerade ziemlich hoch sind, wird bisher aus unerklärlichen Gründen wenig geimpft. An Thüringen wurden 39.000 Impfdosen geliefert, bisher allerdings lediglich 810 Menschen geimpft. Sachsen hatte sogar 68.250 Impfdosen erhalten, allerdings bis Samstag lediglich 3.290 geimpfte Menschen ans Robert-Koch-Institut gemeldet.

Biontech-Chef sieht die Impf-Lage in Deutschland als „nicht rosig“

In die Kritik schaltet sich nun auch noch Biontech-Chef Ugur Sahin (55) ein. Gegenüber dem “Wir“ erklärte Sahin, dass er sich doch ein wenig über die Einkaufspolitik der EU gewundert habe. “Der Prozess in Europa lief sicherlich nicht so schnell und geradlinig ab wie mit anderen Ländern“, erklärte der Biontech-Chef. “Auch, weil die Europäische Union nicht direkt autorisiert ist, sondern die Staaten ein Mitspracherecht haben. In einer Verhandlungssituation, in der es einer starken Ansage bedarf, kann das Zeit kosten.“ Die aktuelle Situation hinsichtlich der vorhandenen Impfstoffe in Deutschland bezeichnete Sahin als “nicht rosig“. Dem widerspricht allerdins der

luxemburgische Außenminister Jean Asselborn, der die Corona-Impfstrategie der Europäischen Union verteidigt. “Ich bin überzeugt, dass die Kommission das Richtige gemacht hat, dass jedes Land genug Impfstoff zur Verfügung hat“, erklärte der Außenminister. “Wir sind ja in einer Zeit, wo immer mehr Impfstoffe auch genehmigt werden. Da habe ich nicht allzu große Bedenken.“ Man darf also gespannt sein, wie sich die Lage rund um die Corona-Pandemie weiter entwickeln wird.

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