Impstoffe unbrauchbar? So gefährlich sind die Mutationen des Coronavirus


Wer sich ein wenig mit Viren beschäftig hat, weiß dass sich diese fiesen Erreger immer auf der Suche nach neuen Opfern befinden. Und um diese Mission zu erfüllen, mutieren die Viren ständig weiter. Auch das ansteckenden Coronavirus bildet hier keine Ausnahmen. Wie beeinträchtigt die Mutation des Coronavirus die Suche nach einem Impfstoff? Ist es möglich, dass das Virus bis zur Herstellung eines Impfstoffs längst neue Mutationen gebildet hat?

Forschern ist Mutation des Coronavirus bekannt

Hintergrund der Mutation von Viren ist stets die Aufgabe ihr Überleben zu sichern. Deshalb versuchen sich die Viren den Gegebenheiten anzupassen. Die Viren der Grippe mutieren beispielsweise so häufig, dass die Wissenschaftler auf der ganzen Welt jedes Jahr den Impfstoff anpassen müssen, der die geimpften Menschen vor dem Erreger schützen soll. Laut des Leiters des Instituts für Virologie der Universität Marburg Prof. Stephan Becker ist das Vermehren die “Hauptaufgabe” der Viren. “Wenn Menschen immun gegen ein bestimmtes Virus oder auch geimpft sind, muss das Virus diese Schranke umgehen. Das tut es, indem es sich verändert”, erklärt Becker. Aus diesem Grund gibt es ständig neue Varianten der Grippe.

Unterschiede zwischen Corona- und Grippevirus

Besteht dann nicht die Gefahr, dass sich das Coronavirus längst weiterentwickelt hat, wenn in etwa einem Jahr endlich einen Impfstoff vorliegt? Experten der Materie sind sich sicher, dass sich das Coronavirus in zahlreichen Punkten vom Influenzavirus unterscheidet.

Im Augenblick besteht für das Coronavirus noch kein Selektionsdruck. Der Unterschied zum Grippevirus liegt darin, dass sich der Covid-19-Erreger ohne Probleme verbreiten kann. Fast niemand auf der Welt besitzt eine Immunität und auch flächendeckenden Impfungen sind noch nicht vorgenommen worden. Aus diesem Grund war es für das Virus noch nicht notwendig zu mutieren und möglicherweise eine noch gefährlichere Variante zu erschaffen. Bereits jetzt gibt es tausenden von Mutationen des Coronavirus. Am bekanntesten sind dabei die SARS- und MERS-Erreger. Die größte Gefahr sehen die Forscher darin, dass das Virus ausgerechnet an der Stelle mutiert, wo es an den Menschen andockt. Lediglich in diesem Falle könnte eine eventuelle Impfung wirklich unbrauchbar sein und sowohl geimpfte als auch immune Menschen könnten sich erneut anstecken.

Coronaviren mutieren langsamer als Influenzaviren

Doch die Forscher glauben nicht, dass es so kommen wird. Denn beim Coronavirus besteht ein entscheidender Vorteil gegenüber dem Grippevirus. Coronaviren verfügen über ein größeres Genom und brauchen deshalb länger um zu mutieren. Je mehr Erbgut ein Virus hat, desto aufwendiger wird der entsprechenden Mutationsprozess eines Virus. Doch wann wird es endlich einen Impstoff geben?

“Wir rechnen nach wie vor damit, Mitte nächsten Jahres die Zulassung für einen Impfstoff zu bekommen. Schon während der Testphase werden natürlich viele Menschen geimpft”, bestätigt Becker bei der BILD-Zeitung. Wahrscheinlich werden also viele Menschen bereits vor Mitte 2021 gegen den Covid-19-Erreger immun sein.

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