Kein Biontech mehr! Gesundheitsminister Spahn will Moderna als Booster-Impfstoff verwenden


Nachdem die Booster-Impfungen beschlossene Sache sind, sollen die Drittimpfungen für die Bundesbürger nun beginnen, Dazu stehen bundesweit Hausärzte, Impfzentren und mobile Impf-Teams bereit. Die Bundesregierung plant bis zum Ende des Jahres noch 25 Millionen Deutsche mit der Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus zu schützen. Aus diesem Grund mahnt Gesundheitsminister Jens Spahn zum Tempo. Doch offenbar wird es beim Impfstoff keine freie Auswahl geben.

Massive Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus

Nachdem die Infektionszahlen des Coronavirus wieder steigen, sollen nun so viele Menschen wie möglich in Deutschland eine Auffrischung gegen das Coronavirus erhalten. Die Bundesregierung will mindestens 25 Millionen Booster-Impfungen bis Jahresende bei den Bundesbürgern durchführen. “Wir brauchen ein noch größeres Tempo, auch bei den Auffrisch-Impfungen“, drückt CDU-Politiker Jens Spahn deshalb auch auf’s Tempo. Doch wie es scheint, wird es bei der Booster-Impfung keine freie Impfstoffwahl geben. Denn das Bundesgesundheitsministerium will ab der nächsten Woche den Biontech-Impfstoff rationieren. Dann sollen die Arztpraxen nun noch 30 Dosen Biontech pro Woche bekommen, während die Impfzentren lediglich 1.020 Dosen Bion/Pfizer-Impfstoff alle 7 Tage erhalten sollen. Denn Spahn will den mRNA-Impfstoff von Moderna als Booster-Impfstoff einsetzen. Und dahinter steckt natürlich auch ein Grund. Scheinbar gibt es noch viel Moderna-Impfstoff in den Lagern. Und eine Menge dieses Impfstoff läuft Anfang 2022 ab und würde somit verfallen. “Es muss unser gemeinsames Anliegen sein, dies mit allen Mitteln zu verhindern“, hatte Spahns Staatssekretär Thomas Steffen an die verschiedenen Bundesländer geschrieben.

Ärzte kritisieren Vorgaben des Gesundheitsministeriums

Kritik dafür gibt es von den Ärzten. Denn diese fürchten wegen dem Impfstoff von Moderna einen höheren Aufwand bei den Beratungen der Menschen. Vor allem da die Impfung mit Moderna für Menschen unter 30 Jahren in Deutschland nicht mehr empfohlen ist. “Ein zusätzlicher Aufwand, der wertvolle Zeit bindet, die für das Impfen dann fehlt. Das ist wenig hilfreich, wenn vor allem schnell und viel geimpft werden soll“, argumentierte Dr. Stephan Hofmeister, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Gesundheitsminister Spahn stellt klar: “Beide Impfstoffe sind gleich gut geeignet zur Auffrisch-Impfung“. Deshalb empfiehlt auch die Ständige Impfkommission (Stiko) die Auffrischungen mit einem der beiden mRNA-Vakzine durchzuführen. Und das bei einem zuletzt zunehmenden Tempo der Impfungen, die nun fast komplett auf Moderna umgestellt werden soll. Zuletzt war die Anzahl der wöchentlichen Impfungen auf 2 Millionen Dosen angestiegen.

Kritik auch aus der Politik

Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) kritisierte Spahns Vorgabe des Moderna-Impfstoffs scharf: “Heute erreicht uns vom Bundesgesundheitsminister ohne Rücksprache mit den Ländern die Ansage, dass der Biontech-Impfstoff ab Dezember rationiert und vorrangig ein anderer Impfstoff geliefert werde, damit der Bund seine Lager räumen könne.“ Nach Hochs Meinung sei dies unverantwortlich und gehe an der Realität vorbei. Zumal viele der Bundesbürger eine Impfung mit Biontech bevorzugen würden. “Sollte nicht genug Biontech durch den Bund geliefert werden, drohen viele Terminstornierungen und ein massiver Zeitverzug bei der anstehenden Impfkampagne”, ist sich Hoch darin sicher, dass Spahns Entscheidung noch für Probleme sorgen wird.

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