Kemmerich nicht mehr im FDP-Bundesvorstand


Thüringer Politiker hatte Partei in schwere Krise gestürzt

Der im vergangenen Jahr mit Stimmen der AfD zum Thüringer Ministerpräsidenten gewählte FDP-Politiker Thomas Kemmerich ist nicht mehr Mitglied im Bundesvorstand seiner Partei. Er war bisher Beisitzer, trat aber am Freitag bei den Wahlen auf dem digitalen FDP-Parteitag nicht mehr an. Der 56-Jährige hatte das Amt bereits seit Mai 2020 ruhen lassen.

Kemmerich hatte die Partei in eine Krise gestürzt, als er im Februar 2020 im Thüringer Landtag für das Amt des Ministerpräsidenten kandidierte und überraschend tatsächlich die nötige Stimmenzahl erhielt – dies war nur durch Unterstützung aus der AfD möglich. Kemmerich nahm die Wahl an. Nach bundesweiten Protesten und Druck aus dem Bundesvorstand trat er nach kurzer Zeit wieder zurück.

Den Beisitzerposten ließ Kemmerich ruhen, nachdem er mit der Teilnahme an einer Kundgebung gegen die Corona-Eindämmungsmaßnahmen in Gera heftige Kritik auf sich gezogen hatte. Bei der Demonstration waren Berichten zufolge auch AfD-Vertreter dabei.

by Jens Schlueter

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