Kleinkind in Uniklinik Bonn an Covid-19 gestorben – Fall aus dem April wird erst jetzt bekannt


Wie erst in den letzten Tagen bekannt wurde, ist in der Uniklinik Bonn bereits im April ein Kleinkind an seiner Covid-19-Erkrankung gestorben. Nach der Statistik des Robert-Kobert-Koch-Instituts handelt es sich um den ersten Todesfall eines Patienten von weniger als 10 Jahren in Deutschland.

Todesfall eines 3-jährigen Kindes aufgedeckt

Bereits im April ist ein dreijähriges Kind an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus im Universitätsklinikum Bonn gestorben. Bekannt wurde der Fall jedoch erst jetzt im sozialen Netzwerk Twitter.

“In der Uniklinik Bonn ist ein dreijähriges Kind an #SARSCoV2 gestorben. In der Presse findet sich sowas nicht wieder, aber Hauptsache es wird über neuinfizierte Zahlen berichtet”, postete eine Nutzerin in den sozialen Medien. Diese Informationen will die Frau angeblich von einer Krankenschwester erhalten haben, die am Uniklinikum Bonn beschäftigt ist. Die Klinik hat den Todesfall jetzt gegenüber t-online.de tatsächlich bestätigt. Nach Informationen des Universitätsklinikum Bonn sei das betreffende Kleinkind bereits chronisch vorerkrankt gewesen. Zudem war es mit “immunsuppressiven Medikamenten vorbehandelt” worden. Das Kind war wegen eines schweren Krampfanfalls von einer anderem Klinik nach Bonn transferiert worden.

Ärzte kämpften um das Leben von infizierten Kleinkind

Schon vor seiner Ankunft in Bonn war das Kind bereits reanimiert worden. “Bei schließlich schweren Lungen- und Herzversagen erfolgte die Verlegung des Kindes zur Evaluierung einer weiteren Therapie mittels künstlicher Lunge (Extrakorporale-Membran-Oxygenierung, ECMO) an das Kinder-ECMO-Zentrum der hiesigen Uniklinik”, schreibt die Uniklinik in ihrer Stellungnahme. Auf eine entsprechende Therapie sei wegen eines irreversiblen Hirnschadens verzichtet worden. Das Kind verstarb schließlich an Multiorganversagen. “Ob das Kind ursächlich an einem SARS-CoV-2-assoziierten Lungenversagen oder an den Komplikationen von epileptischen Anfällen mit Reanimation verstarb, bleibt Spekulation”, gibt eine Sprecherin des UKB zu verstehen. Im Augenblick sei ein Team aus Kinderärzten und Genetikern dabei diesen Fall aufzuarbeiten. Es wird vermutet, dass ein angeborenes Immundefektsyndrom für den schweren Verlauf der Erkrankung bei dem Kind gesorgt haben könnte. “Es muss betont werden, dass es sich hier um einen seltenen Einzelfall handelt”, erklärt die Sprecherin der Uniklinik.

Klinik hatte Tod des Kleinkindes als Covid-19-Fall gemeldet

Wie das Kilinikum weiter bestätigt, sei der Tod des Kleinkindes bereits im April 2020 beim Covid-19 Survey der Deutschen Gesellschaft für Pädriatrische Infektiologie (DGPI) gemeldet worden. Die Nichterfassung in der städtischen Statistik hätte wohl daran gelegen, dass das Kind nicht in der Bundesstadt selbst wohnhaft gewesen sei, wie eine Sprecherin dem “General-Anzeiger” erklärte. Das Robert-Koch-Institut bestätigt, dass es sich bei diesen speziellen Todesfall bisher um den einzigen Fall eines Kindes im Alter von unter 10 Jahren handele.

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