Klinische Studie zeigt: Corona-Impfstoff von deutschem Unternehmen scheint vielversprechend


In die Suche nach einem Impfstoff gegen das hochansteckende Coronavirus sind mittlerweile auf deutsche Unternehmen in die 1. Phase der klinischen Studien eingetreten. Nachdem bereits das Tübinger Unternehmen CureVac vor einigen Tagen vom positiven Verlauf einer Studie gesprochen hatte, zieht nun auch das Mainzer Unternehmen Biontech nach, das zusammen mit dem US-Konzern Pfizer an einem Impfstoff arbeitet. Die erste klinische Studie habe nach Abgaben des Unternehmens “ermutigende Ergebnisse” gebracht.

Klinische Studie von Biontech anscheinend positiv verlaufen

Das Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech und der bekannte US-Pharmakonzern Pfizer haben jetzt über erste Ergebnisse einer klinischen Studie ihres Impfstoffes berichtet und diese als “ermutigend” bezeichnet. Insgesamt 24 Probanden sei der Impfstoff in zwei Injektionen verabreicht worden. Nach vier Wochen wurden Antikörper gegen Sars-CoV-2 im Blut der Testpersonen festgestellt worden, wie die Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Allerdings seien bei mehreren Probanden auch leichte Nebenwirkungen aufgetreten. Besonders bei höheren Dosierungen scheint es Probleme zu geben. Die Probanden erhielten Dosierungen von 10, 30 und 100 Mikrogramm des Impfstoffes. Bei der Höchstdosis von 100 Mikrogramm klagten die Hälfte der Probanden über Fieber und leichte Schmerzen.

Viele Probanden zeigen leichte Nebenwirkungen

24 Teilnehmer an der Studie erhielten zwei Injektionen mit einem Abstand von 21 Tagen zwischen den Impfungen. Auch hier kam es zu leichteren Nebenwirkungen: 8,3 Prozent der Testpersonen, die eine 10 Mikrogramm-Dosis erhielten und 75 Prozent derjenigen, die eine 30 Mikrogramm-Dosis verabreicht bekommen hatten, bekamen Fieber. Die Hälfte der Probanden klagte außerdem über Schlafstörungen. Keine der auftretenden Nebenwirkungen wurden jedoch als schwerwiegend eingestuft. Im Klartext bedeutet dies, dass eine Impfung mit dem neu entwickelten Impstoff nicht zu Aufenthalten im Krankenhaus, körperlichen Behinderungen oder lebensbedrohlichen Gesundheitsschäden führen würde.

Antikörper zeigen Wirkung gegen Sars-CoV-2-Viren

Die Forscher haben jedoch eindeutig feststellen können, dass der neu entwickelte Impfstoff dafür sorgt, dass sich im Blut der Testpersonen erfolgreich Antikörper gegen Sars-CoV-2 bilden. Die Konzentration der neutralisierenden Antikörpern im Blut der Probanden war dabei bis zu 2,8 mal höher als bei den von Erkrankungen mit dem Virus genesenen Patienten. Die Ergebnisse der aktuellen Studie müssen jedoch noch der wissenschaftlichen Begutachtung von unabhängigen Experten unterzogen werden, bevor diese endgültig veröffentlicht werden können. Der Chef von Biontech Ugur Sahin nennt die bisherigen Daten “sehr ermutigend”. Bereits Ende dieses Monats könne die sogenannte Wirksamkeitsstudie starten. Die aktuellen Daten werden nun dazu genutzt, um weitere Kandidaten für die Impfungen auszuwählen und eine geeignete Dosis zu bestimmen. Schon bald soll dann eine Studie beginnen, bei der der Impfstoff an rund 30.000 gesunden Teilnehmern getestet werden wird. Bis Ende des Jahres will das Unternehmen in Zusammenarbeit mit Pfizer rund 100 Millionen Dosen des Impfstoffs produzieren.

Beliebteste Artikel Aktuell: