Konflikt im Mittelmeer spitzt sich zu – Kriegsdrohung aus Ankara gegen Griechenland


Schon seit Wochen spitzt sich im Mittelmeer ein internationaler Konflikt immer weiter zu. Nun hat die Türkei seinem Nachbarland Griechenland offen mit Krieg gedroht. Im Fall das Griechenland seine Territorialgewässer im Mittelmeer auszudehnen gedenke, würde die Regierung in Ankara offenbar mit einem Militärschlag drohen.

Damit scheint eine friedliche Lösung des Konflikts in immer weitere Ferne zu rücken.

Türkei droht Griechenland offenbar mit Militärschlag

Gefährliche Situation im Mittelmeer. Nachdem Griechenland darüber nachdenkt seine Territorialgewässer im Mittelmeer auszudehnen, hat die Türkei seinem Nachbarland aus diesem Grund unverholen mit einer militärischen Auseinandersetzung gedroht. “Wenn das kein Kriegsgrund ist, was denn sonst?”, äusserte Vizepräsident Fuat Oktay bei der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Am Mittwoch hatte der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis im Parlament angeküdigt, die griechische Hoheitszone im Ionischen Meer in Richtung der italienischen Küste von sechs auf zwölf Seemeilen auszudehen. Mitsotakis deutete an, dass dies ebenfalls in anderen Seegebieten geschehen könne, wo sich Nachbarstaaten in mindestens 24 Seemeilen Entfernung befinden. Trotzdem kündigte Mitsotakis an, sowohl über die Festlegung des Festlandsockels sowie der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) mit der Türkei verhandeln zu wollen. Am Freitag hatte der die EU sowohl die Regierung in Ankara als auch die Regierung in Athen zu Verhandlungen aufgerufen. Sollte dies nicht geschehen, werde auf dem EU-Sondergipfel am 24. Septemeber über Strafmaßnahmen gegen die Türkei beraten.

Unterseeische Rohstoffe führen zum Streit zwischen Türkei und Griechenland

Bereits im Jahr 1995 war vom türkische Parlament beschlossen worden, dass eine Ausdehnung der griechischen Hoheitsgewässer in der Ägäis für Anklara einen Kriegsgrund darstellen würde. Denn mit der Ausdehnung der Hoheitgebietes durch Griechenland würde sich die Ägäis durch die große Anzahl der griechischen Inseln praktisch vollkommen in eine griechischen See verwandeln. In den letzten Jahren sind die Spannungen zwischen den beiden Ländern, die unter anderem gemeinsame Mitglieder der Nato und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sind, wegen ungeklärter Fragen um die unterseeische Rohstoffe in dem betroffenen Gebiet stark gestiegen. Dort sollen große Erdgasvorkommen liegen. Seit einigen Jahren erkundet die Türkei den Untergrund in verschiedenen Seegebieten, die sowohl von Zypern oder Griechenland beansprucht werden. Zuletzt haben sowohl griechische als aus türkische Streitkrägte in der Region Manöver abgehalten. An den griechischen Manövern beteiligte sich Truppen aus Frankreich, während an den türkischen Übungen Schiffe der US-Marine teilnehmen. Bleibt zu hoffen, dass sich doch noch eine friedliche Lösung für den Konflikt finden lässt.

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