Neue Studien über Coronavirus: Hier droht die größte Gefahr auf Ansteckung!


Lange Zeit galten weltweit strenge Maßnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Jetzt jedoch wird in vielen Ländern mit den Lockerungen der Beschränkungen begonnen. Nun wird überall mit Spannung erwartet welche Auswirkungen die Lockerungen auf eine verstärkte Ausbreitung des Virus haben könnten. Die Virologin Muge Cevik hat nun Studien aus mehreren Ländern ausgewertet, die auf die Verbreitungsmechanismen des Virus abzielen. Obwohl bisher nicht zu viele Daten über das Virus vorliegen, lassen sich denoch einige Trends ableiten. Zahlreiche Wissenschaftler loben die Arbeit der Virologin.

Das Infektionsrisiko des Coronavirus variiert stark

Die von Cevik ausgewerteten Studien stammen zum Großteil aus China, Taiwan und Singapur. Doch die Virologin bezieht auch Studien aus den USA und Island in ihre Arbeit mit ein. In allen Studien hatten die Forscher die sogenannte Kontakt-Verfolgung angewendet. Dabei wird die Anzahl der Personen untersucht, mit denen ein Infizierter Kontakt hatte, und die Anzahl der Fälle ermittelt, die der Infizierte mit der Krankheit angesteckt hat. In allen Studien wurde deutlich, dass das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus stark variiert. Generell jedoch scheint längerer Kontakt mit infizierten Personen sowie der Aufenthalt in geschlossenen Räumen zu einem höheren Ansteckungsrisiko zu führen. Länger andauernde Kontakte werden dabei als Kontakte zwischen Personen definiert, die über einen Zeitraum von mindestens 15 Minuten einen geringeren Abstand als 2 Meter zueinander hatten. Cervik hat zudem festgestellt, dass ein Aufenthalt von mehr als 2 Stunden im selben Raum mit einer infizierten Person ebenfalls ein hohes Risiko auf Ansteckung beinhaltet. Deshalb sei eine Gefahr in Arbeitseinrichtungen, Büros, Retaurants und Cafés, sowie in Pflegeeinrichtungen und in beengten Wohnverhältnis eine logische Schlußfolgerung.

Infektionsherd öffentliche Verkehrsmittel

Das höchste Infektionsrisiko scheint jedoch in öffentlichen Verkehrsmitteln zu bestehen. Wobei es keine Rolle spielt ob es sich um Nah- oder Fernverkehr handelt. Über 11 Prozent der infizierten Personen haben sich in Bussen und Bahnen angesteckt. Es gibt sogar Anzeichen, dass sich sogar deutlich mehr Leute auf diese Weise angesteckt haben könnten. Bei rund sieben Prozent soll die Ansteckung bei gemeinsamen Mahlzeiten in vollen Restaurants stattgefunden haben. Das höchste Risiko von 13 Prozent entsteht, wenn viele Personen mit einer infizierten Person zusammenwohnten.

Auch Ansammlung von Menschen gefährlich

Viele Covid-Fälle sollen auch mit Familientreffen und Gottesdiensten in Zusammenhang stehen. Dies legt eine Studie aus Singapur nahe.

Dort hatte sich das Virus vor allem durch zwei Familienfeiern und den Besuch eines Gottesdienstes ausgebreitet. Eine weitere Studie der Kontaktverfolgungs aus den USA stützt diese Annahme. Denn auch hier hatte eine infizierten Person 16 weiteren Personen angesteckt von denen 3 verstarben. Die Person aus Chicago hatte eine Beerdigungsfeier, eine Geburtstagsparty und einen zweistündigen Gottesdienst besucht.

Im Fitnessstudio lauert die Gefahr

Studien aus Südkorea warnen vor einem hohen Risiko in Fitnesseinrichtungen. Mehrere infizierte Trainer hatten dort das Virus verbreitet. Angeblich sollen die Trainer bis zu 26 Prozent der Kunden angesteckt haben. Bei Kurssen mit hoher körperlicher Anstrengung sei die Ansteckungsrate mit 60 Prozent enorm hoch gewesen, während sich bei Yoga- und Pilateskursen niemand angesteckt hatte. „Wir nehmen an, dass die geringere Intensität von Pilates und Yoga nicht die gleichen Übertragungseffekte auslöste wie die der intensiveren Fitness-Tanzkurse”, vermuten die Forscher.

Kontakt mit Freunden und Familie birgt hohes Risiko

Wie nicht anders zu erwarten liegt die Ansteckungsgefahr beim Kontakt mit Menschen aus dem eigenen Haushalt besonders hoch. Für dieses Ergebnis wurde eine Studie aus China verwendet, bei der 157 infizierte Personen Kontakte zu 2147 Personen hatten. Die Studie hat herausgefunden, dass jede infizierte Person durchschnittlich 6 % seiner Kontaktpersonen angesteckt hat. Unter engen Freunden stieg die Quote sogar auf 22 % an, während die Quote bei Mitgliedern des eigenen Haushalts bei 18 % gelegen hatte. Innerhalb der Familie hatten sich Ehepartner besonder häufig angesteckt. Bei Ehepaaren lag die Ansteckungsgefahr bei enorm hohen 30 %. Die Forscher sind sich sicher, dass dafür auch die körperliche Nähe eine große Rolle gespielt haben muss.

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