Neuer Gas-Deal mit Katar – Fallen jetzt die Gaspreise? Wie wirkt sich dieser Vertrag für die Bürger aus?


Wird jetzt alles wieder billiger? Am Dienstagmorgen hat das Energieministerium von Katar ganz überraschend einen abgeschlossene Gas-Deal mit Deutschland vermeldet! Dabei wurde festgelegt, das Katar ab dem Jahr 2026 über einen Zeitraum von 15 Jahren jährlich 2 Millionen Tonnen Flüssiggas nach Deutschland liefern wird. Dieses Gas wird laut Katars Energieminister Saad Scharida al-Kaabie vom amerikanischen Energiekonzern ConocoPhillips direkt nach Deutschland in Brunsbütte angeliefert. Aber – wie wirkt sich das nun auf uns aus?

Neuer Gas-Deal für die Bundesrepublik Deutschland

Nun äußern sich Experten zu dem Gas-Deal und geben eine erste Einschätzung der Lage ab. Für Ludwig Möhring, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Erdgas, ist das Geschäft ein gutes Signal. Damit sichert man sich gut 3 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr, was etwa 3% des deutschen Bedarfs entspricht. Der Ökonom Jan Schnellenbach von der TU Cottbus spricht in diesem Zusammenhang von einer signifikanten Menge, die Deutschland dabei helfe eine Lücke zu schließen. Gleichzeitig wies der Experte darauf hin, dass eine Reihe weiterer neuer Lieferverträge notwendig sei, um die Lücke der Gaslieferungen aus Russland komplett schließen zu können. “Das Gas aus Katar wird Deutschland helfen, doch damit ist unsere Gasversorgung nicht gesichert, weil die Menge dazu zu gering ist“, urteilt Schnellenbach. Experten allerdings sehen den Vertrag als wichtigen ersten Schritt. Bis man sämtliche Gaslieferungen aus Russland ersetzen könne, liege noch viel Arbeit vor den handelnden Personen. Kurzfristig wird der Deal keine Auswirkungen auf den Gaspreis haben. Zuletzt waren die Gaspreise explodiert, doch da die europäischen Speicher zurzeit gut gefüllt sind, hat sich die Lage auf dem Gasmarkt beruhigt. Zuletzt hatte der Gaspreis jedoch wieder eine steigende Tendenz.

Habeck und Scholz wohl für Gas-Deal verantwortlich

Das aktuelle Abkommen mit Katar dürfte ein Ergebnis der Verhandlungen von Wirtschaftsminister Robert Habeck und Kanzler Olaf Scholz gewesen sein, dem ein monatelanger Verhandlungspoker folgte. Die beiden genannten Politiker waren bereits vor einigen Monaten persönlich an den Persischen Golf gereist, um das Geschäft einzufädeln. Zunächst waren die Verhandlungen ins Stocken geraten, weil Deutschland keine Abkommen über eine lange Laufzeit unterzeichnen wollte. Nach Meinung von Experten bestehen die Lieferanten jedoch auf langfristige Verträge und setzen diese Vorstellungen in den Verhandlungen häufig durch, weil sie am längeren Hebel sitzen. Gerade erst vor wenigen Tagen hatte Katar einen weitere Gas-Deal mit China bekanntgegeben. In den kommenden 27 Jahren will das Emirat insgesamt 108 Millionen Tonnen Flüssiggas ins Reich der Mitte liefern. Dieser Vertragsabschluss wurde am gestrigen Montag bekannt gegeben.

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