Nach der Eroberung von Mariupol haben die russischen Truppen nun offen mit der Plünderung der Stadt begonnen. Zwar war die Stadt am Asowschen Meer bei den wochenlangen Bombardierungen größtenteils zerstört worden, doch offenbar gab es für die Russen noch immer wertvolle Kriegsbeute abzustauben.
Putins Schergen plündern Mariupol
Nach wochenlangen schweren Kämpfen hatten die Russen am 20. Mai mit dem Stahlwerk Asowtal die letzte Bastion der ukrainischen Kämpfer eingenommen, wo sich dieses über Wochen verschanzt hatten. Nachdem die Stadt nun komplett in der Hand der Russen ist, plündern Putins Schergen jetzt alles was nicht niet- und nagelfest ist. Vor dem Beginn des Krieges sollen sich rund 200.000 Tonnen Metall und Gusseisen im Hafen von Mariupol befunden haben, deren Wert rund 170 Millionen US-Dollar betragen habe. Dieses Metall haben sich nun die Russen gesichert. Jetzt ist ein Schiff mit 3000 Tonnen gestohlener Metallprodukte per Schiff nach Rostow am Don gebracht worden, wie Ljudmila Denisowa, die ukrainische Kommissarin für Menschenrechte in einer Pressekonferenz kritisierte. “Die Besatzer verstoßen mit ihrem Vorgehen gegen die IV. Genfer Konvention von 1949 zum Schutz der Zivilbevölkerung in Kriegszeiten und gegen Artikel 8 des Römischen Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs“, verdeutlichte Denisowa.
Russland verschifft erbeutete Waren nach Russland
Gleichzeitig hatte der von Putin ernannte Chef der “Volksrepublik Donezk”, Denis Puschilin, am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax geprahlt: “Ein Teil der Schiffe kommt unter die Rechtshoheit der Donezker Volksrepublik.“ Offenbar haben die Russen erbeutete Schiffe umbenannt und diese sollen nun Teil entstehenden Handelsflotte der lediglich von Russland anerkannten “Republik“ werden.