Potenziell tödlich! West-Nil-Virus breitet sich auch in Deutschland weiter aus


In den letzten Jahren hat sich das West-Nil-Virus durch den Klimawandel aus den Tropen bis nach Südeuropa verbreitet. Doch nun wird es wohl auch in Deutschland verstärkt zu Infektionen mit dem potenziell tödlichen Erreger kommen.

Robert-Koch-Institut warnt: West-Nil-Virus wird in Deutschland heimisch

Zuletzt war das aus tropischen Regionen stammende West-Nil-Virus auch in Deutschland gefunden worden. Nun scheint es sogar so zu kommen, dass das Virus künftig wegen des Klimawandels in Deutschland heimisch werden wird. Dies bestätigte das Robert-Koch-Institut (RKI), nachdem den Wissenschaftlern auch im dritte Jahr in aufgetretene Fälle des Erregers bei Tieren gemeldet wurden. Diesmal wurde sogar eine Infektion in Berlin selbst nachgewiesen. Zuvor waren in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bereits infizierte Vögel und Pferde gemeldet worden. Das West-Nil-Virus wird vor allem durch Mückenstiche übertragen. Wie es scheint rechnet das RKI künftig mit weiteren Infektionen in Ostdeutschland. Jedoch werde die Gefahr in den kalten Jahreszeit mit dem Ende der Mückensaison erst einmal sinken. “Offensichtlich kann das West-Nil-Virus in Deutschland überwintern. Es ist damit zu rechnen, dass es sich weiter etabliert und es zu weiteren mückenübertragenen Erkrankungsfällen auch bei Menschen kommen wird”, schreibt das RKI nun in einer Mitteilung. In den letzten beiden Jahren waren bereits infizierte Tiere entdeckt worden. Menschliche Patienten hatten sich allerdings meist auf Reisen angesteckt. Lediglich 2018 gab es wohl einen Fall eines Tierarztes, der sich beim Sezieren eines infizierten Vogels angesteckt hatte.

West-Nil-Virus wird von Stechmücke übertragen

In Deutschland wird das potenziell tödliche Virus von der Gemeinen Stechmücke (Culex pipiens) übertragen. Vor allem die längeren Sommer und die gestiegeneTemperaturen begünstigen die Ausbreitung der Mücke und auch des Virus. Der Erreger ist in bereits in vielen tropischen Regionen rund um den Globus heimisch und wurde zunächst durch die Zugvögel verbreitet, In vielen Ländern Südeuropas wird das Virus saisonal im Sommer übertragen. In Deutschland “zirkuliert das Virus zumindest regional zwischen Mücken und Vögeln” stellt das RKI in seinem Bericht klar. Doch auch Säugetiere wie Pferde können sich anstecken. Für Menschen ist das Virus ebenfalls potenziell tödlich. In 80 Prozent der Fälle verläuft eine Infektion mit dem West-Nil-Virus beim Menschen ohne Symptome. Bei einem Fünftel zeigt sich die Erkrankung mit einer milden Symptomatik wie Fieber oder Hautausschlag. Doch bei einem Prozent der Erkrankten kommt es zu Hirnhautentzündungen oder einer sogenannten Enzephalitis, die sogar tödlich enden kann. Bisher gibt es keinen Impfstoff gegen dieses Virus.

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