“Promis unter Palmen”: Deshalb ist die Trash-Show so erfolgreich


Zickereien und Spielchen

Das Reality-Format “Promis unter Palmen” (immer mittwochs, 20:15 Uhr in Sat.1) kommt an: Die Sendung, in der mehr oder minder bekannte Promis in einer thailändischen Villa zusammenleben und in Spielen um eine Gewinnsumme von 100.000 Euro kämpfen, startete am 25. März und konnte bereits Quoten-Erfolge feiern: Die erste Folge sahen 2,82 Millionen Zuschauer (15,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen), die zweite Episode erreichte 3,27 Millionen Menschen (17,5 Prozent und der Prime-Time-Sieg). Doch warum punktet das neue Trash-Format in der Unterhaltungswelt?

Einfaches, aber wirkungsvolles Konzept

Die Sendung besticht durch ein simples Konzept, das bereits in anderen Trash-Shows aufging. Man nehme eine Reihe von Kandidaten mit meist fragwürdigem Promi-Status, lasse diese in einer abgeschiedenen Villa aufeinander los und sorge mit kleinen Spielchen für Abwechslung bei den Zuschauern und Konkurrenzkampf unter den Bewohnern. Das gemeinsame WG-Leben mit Streitereien und Zickereien erinnert etwa an die streitlustigen Pärchen im “Sommerhaus der Stars” oder die nervlich angespannten “Promi Big Brother”-Bewohner. Die paradiesische Umgebung kann mit der Unterkunft von “Bachelor in Paradise” mithalten und die Spielchen sorgen für Zwietracht wie im Dschungelcamp.

Buntes Kandidatenfeld

Bei der Kandidatenauswahl zeigte Sat.1 gutes Trash-Gespür. Zum einen lud der Sender eine Reihe Format-erfahrener Promis ein, die sich ihrer Unterhaltungsfunktion bewusst sind. Darunter das ehemalige “Promi Big Brother”-Pärchen Janine Pink (33) und Tobias Wegener (26), Carina Spack (23, “Bachelor in Paradise”), Ronald Schill (61, “Promi Big Brother”), Bastian Yotta (43, Dschungelcamp), Désirée Nick (63, Dschungelcamp) und Claudia Obert (58, “Promi Big Brother”).

Sie plaudern bei einem Gläschen aus ihren persönlichen Nähkästchen und kitzeln aus ihrem Gegenüber intime Geheimnisse heraus. Zum anderen sorgte Sat.1 mit der Konstellation der Teilnehmer per se für Konfliktpotential, so kam es bereits zum eskalierten Divenstreit zwischen Désirée Nick und Claudia Obert, auf den insbesondere die jüngeren Kandidaten entsetzt reagierten. Bastian Yottas Fazit: “Würde ich meine Mutter so im Fernsehen sehen, würde ich mich in Grund und Boden schämen.” Bahnt sich da eine “Jung gegen Alt”-Konfrontation an?

Eine Show zur rechten Zeit

“Promis unter Palmen” füllt nicht nur eine Lücke im überwiegend ruhenden Trash-TV-Programm, sodass es künftig einen festen Platz in der ersten Jahreshälfte einnehmen könnte. Es tut dies auch noch zu einer besonderen Zeit: Zwischen Nachrichtensendungen und Sonderformaten zur Corona-Krise sorgt das Format für die Zerstreuung und Abwechslung, nach denen sich viele TV-Zuschauer derzeit sehnen. Die Zickenkriege und Zoffs in der Thailand-WG haben also auch ihr Gutes.

(jom/spot)

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