Schul-Chaos droht nach den Sommerferien – So planen die Schulen den Start ins neue Schuljahr


Ab Montag ist es soweit. In Mecklenburg-Vorpommern enden die Sommerferien und dort wird dann der Start in ein neues Schuljahr erfolgen. Doch aktuell ist die Skepsis groß, ob die geplanten Rückkehr in den Regelbetrieb der Schulen überhaupt klappt. In vielen Schulen droht nach Befürchtung der Experten ein Chaos. Viele Leute fragen sich, ob das geplante Konzept überhaupt umsetzbar ist.

So soll der Unterricht nach den Sommerferien laufen

Zuletzt hatten sich die Politiker auf einen gemeinsamen Rahmenplan geeignet. Die Kultusministerkonferenz hat bundesweit einheitliche Hygieneregeln für sämtliche Schulen festgelegt. “Es ist unsere Aufgabe, das Recht auf Bildung mit den notwendigen Maßnahmen zum Schutz vor einer Verbreitung des Corona-Virus in Einklang zu bringen”, sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz Stefanie Hubig (SPD). Der beschlossene Hygieneplan sieht folgende Punkte vor. 1. Es sollen Schutzmasken getragen werden und auf Körperkontakt verzichtet werden. 2. Wann immer möglich soll der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern eingehalten werden. 3. Positiv auf Corona getestete Personen oder Menschen mit Symptome ist das Betreten des Schulgeländes untersagt. Verdachtsfälle sollen umgehend dem Gesundheitsämtern gemeldet werden. 4. Die Nutzung der Corona-Warn-App soll empfohlen werden. 5. Befreiung von chronisch kranken Schülern soll “kritisch geprüft” werden. Diese Regeln seien nach Angaben der Kultusminister bewusst allgemein gehalten worden.

Lehrerverband hält Schulschließungen für möglich

Das aktuelle Konzept wird jedoch vom Deutsche Lehrerverband für nicht ausreichend angesehen. “Auf diese Szenarien, die eventuell beim Schulbeginn auf uns warten, sind weder die Schulen, noch die Politik, noch die Länder ausreichend vorbereitet”, kritisierte Heinz-Peter Meidinger, der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, bei der Sendung “Frühstart” von RTL/ntv. Meidinger sieht sogar die Gefahr auf Schulschließungen wegen einer “mächtigen zweiten Welle”: “Wir werden viele Schulen haben, die aufgrund von Infektionsfällen vor Ort im Einzelfall wieder geschlossen werden müssen.” Eine Einschätzung mit der die Lehrer nicht alleine dastehen, denn auch der Bundeselternrat rechnet im neuen Schuljahr mit Schulschließungen. Es werde “keineswegs planmäßig” verlaufen, vermutet der Verbandsvorsitzende Stephan Wassmuth bereits jetzt. Er fordert deshalb konkrete Pläne für ein “Szenario B” von den einzelnen Bundesländern, die eine Mischung aus Präsenz- und Fernunterricht vorsehen sollten.

RKI will Schülergruppen voneinander trennen

Besonders die Eltern würden die Öffnung der Schulen allerdings auch begrüßen. Und auch die Kinder würden davon profitieren. Experten glauben nämlich, dass den Kindern ohne ausreichend Unterricht “enorme Folgeprobleme, in Bezug auf die körperliche und psychische Entwicklung drohen”. Diese Meinung äusserte der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, gegenüber der Dpa. Unterstützung erhält er vom Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, der erklärte: “Die Schulen werden geöffnet und müssen auch geöffnet werden. Wir erwarten bestimmte Hygienekonzepte, die im Kern zu Folgendem führen müssen: Es darf nicht dazu kommen, dass sich Schüler in den Pausen und bei den Wegen zu den Schulen zu sehr mischen. Es müssen Einheiten gebildet werden, die möglichst gemeinsam bleiben und sich nicht mit anderen Einheiten vermischen.” Im Klartext bedeutet dies, dass sich die Schüler sich auch außerhalb des Unterrichts an die geltenden Abstandsregeln halten sollten.

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