Schweden-Epidemiologe kritisiert Maskenpflicht als sehr gefährlich


Zu Beginn der Pandemie rund um das Coronavirus haben viele Länder rund um den Globus auf strenge Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus gesetzt. Lediglich in Schweden hatte man auf große Einschränkungen für die Bevölkerung verzichtet. Nun kritisisiert Anders Tegnell, der schwedische Staats-Epidemiologe auch die in vielen Ländern gültige Maskenpflicht.

Robert-Koch-Institut empfiehlt die Maskenpflicht

Eine der Maßnahmen im Kampf gegen das gefährliche und ansteckende Coronavirus ist die Maskenpflicht. In Deutschland empfiehlt das renommierte Robert-Koch-Institut ausdrücklich das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Bereits seit einigen Monaten herrscht in Deutschland beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln Maskenpflicht. Doch viele Bürger begehren gegen diese Maßnahme auf. Nun hat auch der schwedische Epidemiologe Anders Tegnell Kritik am Tragen einer Schutzmaske geäussert. “Das Resultat, das man durch die Masken erzeugen konnte, ist erstaunlich schwach, obwohl so viele Menschen sie weltweit tragen”, äussert Anders Tegnell bei der “Bild”-Zeitung. “Es überrascht mich, dass wir nicht mehr oder bessere Studien darüber haben, welche Effekte die Masken tatsächlich herbeiführen. Länder wie Spanien, Belgien haben ihre Bevölkerung Masken tragen lassen – trotzdem gingen die Infektionszahlen hoch. Zu glauben, dass Masken unser Problem lösen können, ist jedenfalls sehr gefährlich.”

Studie beweist Wirksamkeit von Masken

Allerdings gibt es mittlerweile auch Studien, die der Meinung des schwedischen Wissenschaftlers widerlegen. Denn mehrere Studien haben gezeigt, dass das Tragen einer Mund-Nasen-Masken die Verbreitung von Tröpfchen beim Niesen und Husten verhindern kann. Beispielsweise hat ein Forscherteam der Florida Atlantic University im Labor getestet, wie effektiv die Masken schützen. Allerdings waren bei dieser Studie keine Schutzmasken aus dem medizinischen Bereich getestet worden. Allerding sei bei manchen Masken ein Problem, dass sie nicht komplett dicht seien und auch nicht perfekt sitzen. Dies erklärten die Forscher der Studie im Fachblatt “Physics of Fluids”.

Die Forscher hatten bei ihrer Studie die Masken am Kopf einer Schaufensterpuppe angebracht. Mittels einer Pumpe wurden dann Niesen und Husten simuliert. Um das Ergebnis sichtbar zu machen, wurde mit Hilfe einer Nebelmaschine Dampf in das Modell geleitet.

Gut sitzende und genähte Maske haben die Nies- und Husten-Tröpfchen am besten zurückgehalten. Im Laborversuch flogen diese Partikel lediglich 6,6 Zentimeter (2,5 Inches) weit. Beim Husten ohne einen Mund-Nasen-Schutz flogen die Partikel mit rund 2,4 Metern durch die Luft. Zwar könne die Maske allein nicht zu 100 % vor einer Infektion schützen. Allerdings sei die Maske zusammen mit dem Einhalten der Hygieneschutzvorschriften ein guter Schritt um das Infektionsrisiko deutlich zu senken.

Schwerer Fehler im Kampf gegen Corona auch in Schweden

Seit dem Beginn der Pandemie war es in Schweden nie Pflicht Masken zu tragen. Auch auf Ausgehverbote wurde verzichtet. Mittlerweile steigen die Infektionszahlen in Deutschland wieder an, während diese in Schweden konstant sinken. Dennoch gibt Tegnell zu, dass man auch in dem skandinavische Land Fehler gemacht habe. “Unser großes Versagen lag im Bereich der Langzeit- und Altenpflege”, erklärt Tegnell gegenüber der “Bild”. “Die regionalen Ämter hätten besser vorbereitet sein müssen, dann hätte es weniger Tote gegeben. Inzwischen sind die Infektionszahlen in den Altersheimen deutlich runtergegangen und wir haben fast gar keine Neuinfektionen mehr.”

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