Sieben Kreationen, die wir Coco Chanel verdanken


Zum 50. Todestag

Gabrielle “Coco” Chanel, Modepionierin und Stilikone, war schon zu Lebzeiten eine Legende. Die Schöpferin des Pariser Modeimperiums Chanel starb vor 50 Jahren, am 10. Januar 1971, im Alter von 87 Jahren. Mit diesen Kreationen prägte sie die Modewelt für immer.

Vom Segelschiff zu Chanels Atelier: Das Breton-Shirt

Das gestreifte Matrosenshirt, oder auch Breton-Shirt, gilt noch heute als Markenzeichen der französischen “Savoir-vivre”-Eleganz. Ursprünglich von bretonischen Matrosen auf hoher See getragen, führte Coco Chanel das gestreifte Oberteil, das die Franzosen “la marinière” nennen, 1913 nach einem Urlaub in der Bretagne in die populäre Mode ein.

Chanel Nº 5: Der erfolgreichste Damenduft aller Zeiten

100 Jahre nach seiner Erfindung ist “Chanel Nº 5” noch immer in den Top Ten der meistverkauften Damendüfte vertreten. Nachdem Coco Chanel sich einige Jahre dagegen gewehrt hatte, Parfüm zu verkaufen, stellte ihr neuer Liebhaber, Großfürst Dmitri (1891-1942) sie 1921 dem Parfümeur Ernest Beaux vor. Der zeigte Chanel eine Auswahl nummerierter Duftproben – sie entschied sich für die fünfte.

Zunächst verschenkte sie einzelne Duftproben nur an ihre Kundinnen, die bald Nachschub verlangten. 1922 wurde “Chanel Nº 5” dann offiziell zum Verkauf angeboten und avancierte zum Inbegriff der Eleganz. Spätestens mit Marilyn Monroes Satz “Zum Schlafen trage ich nur ein paar Tropfen Chanel Nº 5” war der Erfolg des Parfüms nicht mehr zu bremsen.

Sie brachte die Hose an die Frau

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Coco Chanel zur Pionierin der Frauenhose. Zuvor waren Hosen lediglich Männern vorbehalten, Fabrikarbeiterinnen trugen im Winter immerhin Overalls. Um während ihres Venedig-Urlaubs besser in die schaukelnden Gondeln steigen zu können, entwarf die Modeschöpferin in den 1920er Jahren eine Hose für sich selbst. Die sogenannten “Yachting Pants” waren geboren: eine weit geschnittene Hose für Freizeitaktivitäten, die Zweckmäßigkeit mit Eleganz kombinierte. Wieder holte Coco Chanel sich Inspiration in der Männermode der Matrosen.

Von der Kleidung ihres Freundes zum legendären Tweed-Kostüm

Inspiration lieferte auch ihr Partner Hugh Grosvenor, der Duke von Westminster, mit dem sie zwischen 1924 und 1930 liiert war. Angeblich lieh Chanel immer wieder seine Kleidung aus, weil sie diese bequemer fand als die Damenmode. 1925 stellte sie ihren ersten Tweed-Anzug vor.

Tweed war bis dato als Material für Sportkleidung verwendet worden, doch durch Coco Chanels legendären Tweed-Anzug, die “Chanel-Uniform”, bestehend aus einem schmalen Rock und kragenloser Jacke, wurde er zum glamourösen, femininen Textil, das nie mehr aus der Mode kam. Bis heute fehlt das Teil auf keinem Chanel-Laufsteg.

Das kleine Schwarze

Bis ins frühe 20. Jahrhundert war schwarze Kleidung vor allem trauernden Witwen vorbehalten. Es war Coco Chanel, die 1926 mit der Skizze eines schwarzen Etuikleides das “kleine Schwarze” ins Leben rief. Die amerikanische “Vogue” nannte den Entwurf “eine Art Uniform für alle Frauen mit Geschmack”. Das schlichte Design prägte schon bald danach die Mode der 20er Jahre und stand für einen neuen, modernen Typ Frau. Bis heute darf das “kleine Schwarze” in keinem Kleiderschrank fehlen.

Sie machte Umhängetaschen für Frauen salonfähig

Oft holte sich Coco Chanel Inspiration aus der Männermode. So galt die legendäre “2.55”-Tasche, heute ein Inbegriff des Luxusgegenstandes, im Februar 1955 als Sensation, der die weibliche Kundschaft Chanels zunächst skeptisch gegenüberstand. Das Design der Tasche orientierte sich an den Schulterriementaschen, die vor allem Männer trugen. Frauen hatten bis dato normalerweise eine Clutch in der Hand. Doch Chanels Idee setzte sich durch – bis heute erscheinen jährlich rund 30 neue “2.55”-Modelle in unterschiedlichen Farben, Größen und Materialien.

Coco Chanels Hang zur burschikosen Mode inspirierte Karl Lagerfeld, der 1982 bei Chanel in die Fußstapfen der Französin trat, zur Erfindung eines weiteren Taschenklassikers: der Chanel Boy Bag. Sie ist benannt nach Coco Chanels großer Liebe, dem Briten Arthur “Boy” Capel, der ihr mit einem Kredit ermöglichte, 1910 ihr erstes Hutatelier in Paris zu eröffnen.

Sie erschuf den zweifarbigen Schuh

“Cinderellas neuer Schuh” nannte die Presse Coco Chanels neueste Kreation 1957: den zweifarbigen Schuh. Die beigefarbenen Riemchenpumps mit schwarzer Spitze und fünf Zentimeter hohen Absätzen sollten der perfekte Begleiter für die modische Frau sein. “Mit vier Paar Schuhen kann ich die Welt bereisen”, sagte Coco Chanel über ihre Kreation. Noch heute ist der Schuh eines der Markenzeichen der legendären Stilikone und nicht aus ihrem Modeimperium wegzudenken.

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