Situation bei Tönnies außer Kontrolle? – Bereits 1.029 Mitarbeiter positiv auf Coronavirus getestet


Die Situation beim Fleischereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück wird immer dramatischer! Mittlerweile wurden 1.029 Mitarbeiter des Fleischproduzenten positiv auf das gefährlich und ansteckende Virus getestet. Insgesamt wurden bisher mehr als 3.000 Menschen auf das Virus getestet. Diese Tests sollen auch über das gesamte Wochenende fortgeführt werden. Unterdessen üben die Behörden vor Ort harte Kritik an dem Unternehmen und machen der Firma schwere Vorwürfe.

Landrat von Gütersloh übt offene Kritik am Unternehmen

Am Samstag hat sich der Landrat des Kreises Gütersloh, Sven-Georg Adenauer, bei einer Pressekonferenz in Gütersloh zur aktuellen Lage geäussert. Dabei wurden allerdings nicht nur die aktuellen Zahlen bekanntgegeben. Zudem erhoben die Behörden jetzt schwere Vorwürfe gegen den Fleischereibetrieb! Und halten mit ihren Vorwürfen auch nicht hinter dem Berg. “Das Vertrauen, das wir in die Firma Tönnies setzen, ist auf null. Um das hier mal ganz klar zu sagen“, bestätigt Thomas Kuhlbusch, Fachbereichsleiter Gesundheit vom Kreis Gütersloh. Dieser beschwert sich nun öffentlich über die mangelnde Kooperation des Unternehmen. Angeblich habe man von 30 % der Mitarbeiter von Tönnies keine Adressen bekommen. “30 Prozent von 7000 Mitarbeitern, das ist keine kleine Zahl! Wir mussten schließlich selbst spätabends in der Firma einrücken und uns die Adressen holen“, gibt Kuhlbusch bekannt.

Kein Vertreter von Tönnies bei Pressekonferenz anwesend

Verwundert hatten die Pressevertreter bei der Pressekonferenz auch nachgefragt, wieso keine Vertreter der Firma Tönnies anwesend sei. Auf diese Frage antwortete Landrat Adenauer: “Kontrolle ist besser als Vertrauen und deshalb brauchen wir keinen Vertreter der Firma Tönnies.“ Die Behörden jedenfalls haben angedeutet, dass sie sich von den wirtschaftlichen Aspekten dieses Falles nicht unter Druck setzen lassen. “Der Betrieb bleibt noch 14 Tage geschlossen. Wenn das reicht. Wir lassen uns hier alle Zeit, die es braucht“, bestätigt Kuhlbusch. Zum Glück gab es jedoch auch positive Dinge zu vermelden. “Wir haben keinen signifikanten Eintrag von Corona-Fällen in die allgemeine Bevölkerung“, bestätigte Landrat Adenauer.

Tests an den Mitarbeiter gehen am Wochenende weiter

Auf Anordnung der Gesundheitsbehörden müssen sich sämtliche Mitarbeiter des Unternehmens einem Test auf das Virus unterziehen. Soldaten der Bundeswehr unterstützen die lokalen Behörden bei diesen Massentests. Auch am Samstag sah man zahlreiche Kleinbusse mit ausländischen Kennzeichen, die am Vormittag Mitarbeiter für die Tests zum Werk brachten. Einsatzkräfte der Polizei sorgten vor Ort für einen geregelten Ablauf. Einsatzkräfte der Polizei waren vor Ort. Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen hatte zuvor mitgeteilt die Quarantäneanordnungen für sämtliche Mitarbeiter des Unternehmens konsequent durchsetzen zu wollen. “Wir müssen sicherstellen, dass in dieser Situation jeder sich an die Regeln hält.“ Einen Corona-Ausbruch habe es „in dieser Größe“ in NRW bisher nicht gegeben, betonte Armin Laschet.

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