Smartphone gebraucht kaufen: Darauf sollten Verbraucher achten


Auf der sicheren Seite

Das alte Smartphone ist kaputt oder es wird Zeit für ein neueres Gerät? Aus finanziellen und Umweltschutzgründen kann es durchaus sinnvoll sein, ein gebrauchtes Handy zu kaufen. Bei in Läden erstandenen Geräten müssen sich Verbraucher im Regelfall kaum Sorgen machen. Zum einen haben Händler einen Ruf zu verlieren, zum anderen erhalten Käufer eine Rechnung und Gewährleistung. Dafür sind die Geräte aber für gewöhnlich auch noch ein Stück teurer als bei einem Gebrauchtkauf von einer Privatperson. Möchte man ein Smartphone zum Beispiel bei eBay Kleinanzeigen, auf vergleichbaren Plattformen oder über ein Internetforum erstehen, kann die Sache jedoch ganz anders aussehen.

Schlechte Bilder, keine Bewertungen

Auf Plattformen wie eBay oder Amazon besitzen Interessenten zwar noch einen gewissen Schutz, an anderen Stellen, wie in den bereits erwähnten Foren zum Beispiel, ist man allerdings im Extremfall der Gelackmeierte. Darum sollte man zunächst die Vertrauenswürdigkeit eines Anbieters überprüfen – wenn dies durchführbar ist. In speziellen Tausch- und Verkaufsforen können Nutzer etwa nachsehen, wie lange ein Verkäufer dort schon angemeldet ist und ob er oder sie von anderen Mitgliedern bereits gut bewertet wurde. Ist ein Anbieter schon seit Jahren dabei und ihm wurde vermehrt ein gutes Zeugnis ausgestellt, ist die Gefahr beim Kauf betrogen zu werden für gewöhnlich geringer. Eine feste Versicherung ist dies jedoch nicht.

Bestenfalls ist es einem Käufer möglich, sich ein Gerät direkt vor Ort anzusehen. Dies schließt zwar unsichtbare Mängel am Gerät nicht aus, zumindest kann man sich aber schon einmal vergewissern, dass beispielsweise das Display nicht zu sehr verkratzt ist. Gleichzeitig lässt sich ein erster Funktionstest durchführen: Geht das Gerät überhaupt an? Lässt es sich flüssig bedienen? Funktionieren alle Anschlüsse? Sind die seitlichen Tasten funktionsfähig? Lässt sich der Akku tauschen und ein etwaiger Wasserschaden erkennen? (Viele Hersteller verwenden hier kleine Aufkleber. Sind diese – meist rötlich – verfärbt, liegt ein Schaden vor.) Wer über das Internet ein gebrauchtes Handy kauft, kann diese Punkte jedoch meist nicht überprüfen.

Besonders bei der Beschreibung und den Bildern eines Angebots sollte man schnell stutzig werden. Verbraucher sollten immer genau lesen, was angeboten wird. Eine ellenlange Beschreibung über Funktionen und Co. mag schön sein, aber es könnte sich irgendwo in dem Wortschwall auch verbergen, dass das Smartphone defekt ist. Auf der anderen Seite bringt es Interessenten nichts, wenn die gesamte Beschreibung aus einem “funktionsfähig” besteht. Dies schließt nämlich mögliche Mängel nicht aus. Gleiches gilt für die Fotos von einem Gerät. Sind diese sehr verschwommen oder dunkel? Fragen Sie nach besseren Bildern, auf denen man den äußeren Zustand genauer erkennen kann. Weigert sich ein Nutzer bessere Fotos zu schicken und sucht Ausflüchte, ist dies ein triftiger Grund, sich anderweitig umzusehen.

Zu gut, um wahr zu sein

Generell sollten Interessenten bei allen Angeboten vorsichtig sein, die zu gut klingen, um tatsächlich wahr zu sein – denn im Regelfall sind sie das auch. Es könnte sich um ein defektes Gerät handeln, um ein geklautes Smartphone oder um ein gefälschtes Handy. Wer beispielsweise ein gebrauchtes iPhone erstehen möchte, sollte bei Apple etwa erst einmal überprüfen, ob es sich auch tatsächlich um ein echtes Gerät handelt. Auf der Homepage des Tech-Riesen lässt sich per Seriennummer überprüfen, wie der Garantiestatus eines Smartphones ist. Wird die dort eingegebene Nummer gar nicht erst gefunden, handelt es sich vermutlich um eine Fälschung.

Verbraucher sollten sich zudem auf die Suche nach neueren Smartphone-Modellen beschränken. Zum einen ist so gewährleistet, dass das Gerät noch mit Android- oder iOS-Sicherheitsupdates versorgt wird, zum anderen ist der Akku vermeintlich noch nicht so mitgenommen, wie nach mehreren Jahren des Gebrauchs. Käufer sollten daher auch ein Gerät bevorzugen, bei dem der Akku selbst getauscht werden kann. Verkauft ein Anbieter etwa ein Smartphone nur, weil der Akku nicht mehr richtig funktioniert, kann es sich lohnen, das Handy und einen neuen Akku vom Hersteller zu kaufen, da das Smartphone vielleicht sonst einwandfrei funktioniert.

Auch Preise sollten verglichen werden. Wenn das Neugerät im Handel zum Beispiel um die 400 Euro kostet, ist die gebrauchte Variante für 390 Euro völlig überteuert. Dann kann man gleich zur Neuware greifen. Zudem lassen sich auch Schnäppchen schießen. Ist etwa gerade erst der Nachfolger eines Smartphones erschienen, gibt es das ältere Modell häufig im Angebot. So könnte ein komplett neues Handy doch innerhalb des eigenen Budgets liegen.

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