Studie: Homeschooling bringt nichts! Aber Spahn will weiter an dieser Art von Unterricht festhalten!


Gerade erst ist das schockierende Ergebnis einer Untersuchung der Frankfurter Goethe-Universität bekannt geworden. Demnach hat der

Distanzunterricht nichts eingebracht und sogar zu Lerneinbußen bei den Schülern geführt. Trotzdem will Gesundheitsminister Jens Spahn auch weiterhin an dieser Art von Unterricht festhalten.

Distanzunterricht hat den Schülern mehr geschadet als genutzt

Der Leiter der Studie, Prof. Andreas Frey, äussert sich zu den gewonnen Erkenntnissen: “Die durchschnittliche Kompetenzentwicklung während der Schulschließungen im Frühjahr 2020 ist als Stagnation mit Tendenz zu Kompetenzeinbußen zu bezeichnen“. So kommen die Forscher zu dem schockierenden Ergebnis, dass der Fernunterricht für die Schüler genauso effektiv wie die Sommerferien sei. Sogar Lerneinbußen sollen bei den Schülern festgestellt worden sein. Doch trotzdem will Gesundheitsminister Jens Spahn offenbar auch weiterhin am Wechselunterricht festhalten. Beim Wechselunterricht werden die Klassen aufgeteilt. Während die Hälfte der Schüler in der Schule unterrichtet wird, muss die andere Hälfte der Klasse online von zu Hause lernen. “Wir werden nicht völlig ohne Schutzmaßnahmen wieder in den Schulbetrieb gehen können“, erklärte Spahn am Samstag, als er an einer Online-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing teilgenommen hatte. Spahn rechnet damit, dass vermutlich im Herbst und Winter weitere Maßnahmen wie Maskenpflicht und Wechselunterricht zur Eindämmung des Coronavirus notwendig sein könnten.

Kultusminister widersprechen Gesundheitsminister Spahn

Gegenwind bekommt Jens Spahn allerdings von der Chefin der Kultusministerkonferenz (KMK), Britta Ernst (60, SPD). “Die KMK hat für Präsenzunterricht plädiert, und das sollte nicht vorzeitig infrage gestellt werden“, erklärte Ernst gegenüber dem “Tagesspiegel“. Ernst vertritt die Auffassung, dass der Schulbetrieb im neuen Schuljahrwieder komplett im Präsenzunterricht stattfinden soll. Diese Art des Unterrichts sei durch andere Varianten des Lernens bisher nicht zu ersetzen. Bereits vor einiger Zeit hatten die Kultusminister beschlossen, dasst, dass nach den Sommerferien an den Schulen “dauerhaft im Regelbetrieb (…) mit allen Schulfächern und Unterrichtsstunden“ besucht werden sollen. Denn die Einbußen der Kompetenz durch den Wechselunterricht sind besonders in den sozial schwachen Familien groß. „Hiermit sind die bisherigen Vermutungen durch empirische Evidenz belegt: Die Schere zwischen Arm und Reich hat sich während der ersten coronabedingten Schulschließungen noch weiter geöffnet“, kommen die Untersuchungen der Goethe-Universität zu einem traurigen Ergebnis.

Auch Leopoldina Wissenschaftler empfehlen Schulöffnung

Auch die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hält nichts von Spahns Plänen, sondern plädiert dafür in Deutschlands Schulen und Kindergärten so schnell wie möglich wieder zum Präsenzunterricht zurückzugreifen. Die Öffnungen der Schulen sollten nach Ansicht der Wissenschaftler allerdings von “geeigneten Schutzmaßnahmen“ begleitet werden. Vor allem scheint auch die Frage zu sein, was die Noten aus dem Corona-Schuljahr wirklich wert sind. “Es ist schwer, die vergangenen Monate in Noten zu fassen“, erklärt Dario Schramm, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz und Abiturient an einer integrierten Gesamtschule in Bergisch Gladbach gegenüber der Tageszeitung “FAZ“. Dieser findet, dass es zum großen Teil einem Lotteriespiel geglichen hätte, wie die einzelnen Schüler durch die Pandemie gekommen seien. Allerdings sei klar, dass diejenigen Schüler besser abgeschnitten hätten, die zu Hause mehr Unterstützung erhalten hatten. Doch offenbar könnte Spahn mit seiner Forderung auch zurückrudern. Am Montag sagte Spahn: „Schule soll so normal wie möglich starten. Das ist nach diesem harten Jahr wichtig für die Kinder. Deswegen müssen wir Delta im Griff behalten.“

Beliebteste Artikel Aktuell: