“Tatort”-Star Stefan Gubser: Das ist sein Souvenir vom letzten Drehtag


Abschied vom Sonntagskrimi

Der Schweizer Schauspieler Stefan Gubser (62, “Inga Lindström – Heimkehr”) schlüpfte erstmals 2008 in die Rolle des eidgenössischen Ermittlers Reto Flückiger. Damals überzeugte er noch als Episodenhauptdarsteller im Bodensee-Krimi “Tatort: Seenot” mit den Hauptkommissaren Klara Blum (Eva Mattes) und Kai Perlmann (Sebastian Bezzel). Es folgten “Tatort: Der Polizistinnenmörder” (2010) und “Tatort: Der schöne Schein” (2011) in gleicher Konstellation.

Dann wurde Flückigers Wirkungsstätte vom Bodensee an den Vierwaldstättersee verlegt und das neue Schweiz-“Tatort”-Team nahm in Luzern seinen Dienst auf… Und nun steht also der Abschied an. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät Stefan Gubser, wie er sich die letzte Ausgabe ansehen wird, wie nach den Dreharbeiten zu “Tatort: Der Elefant im Raum” (27. Oktober, 20:15 Uhr, das Erste) gefeiert wurde und was er sich vom Set als Souvenir mitgenommen hat. Raser, nehmt euch in Acht!

Ihre “Tatort”-Karriere geht am 27. Oktober zu Ende. Wie fühlen Sie sich bei dem Gedanken?

Stefan Gubser: Wunderbar, zehn Jahre sind eine lange Zeit und es kommt plötzlich der Moment, um zu anderen Ufern aufzubrechen. Anfangs dachte ich, mir fällt vielleicht die Decke auf den Kopf, aber genau das Gegenteil ist passiert. Ich habe viele eigene Ideen, denen ich jetzt wieder nachgehen kann.

Wie werden Sie den letzten Film ansehen?

Gubser: Im Kino, wir machen eine Crewpremiere am Sonntag und anschließend wird ordentlich gefeiert.

Haben Sie den Abschieds-“Tatort” schon gesehen und wenn ja, wie finden Sie ihn und mussten Sie ein Tränchen verdrücken?

Gubser: Nein, ich werde ihn auch zum ersten Mal sehen und bin sehr gespannt, denn die Dreharbeiten liegen schon ein Jahr zurück. Tränen verdrücken ist nicht so mein Ding, aber ein wenig nostalgisch wird mir schon zu Mute sein.

Wie waren die Dreharbeiten zum letzten “Tatort”?

Gubser: Super, es gab viel Action und wir hatten eine ausgelassene Stimmung. Alle waren voll motiviert, nochmals Vollgas zu geben.

Wie war es am letzten Drehtag, wurde gefeiert?

Gubser: Oh ja und wie. Das Schweizer Fernsehen hat eine tolle Party organisiert und einen Zusammenschnitt von allen “Tatorten” herstellen lassen. Das war sehr emotional und das beste Abschiedsgeschenk, das ich mir hätte vorstellen können. Ich habe den Zusammenschnitt auf meine Website stefangubser.com [Film, letzter Beitrag] gestellt, es lohnt sich, diesen mal anzusehen, da man das sonst nirgendwo zu sehen bekommt.

Welches Souvenir haben Sie sich vom letzten Dreh mitgenommen?

Gubser: Ein blaues Jackett, welches ich als Kostüm hatte. Ferner habe ich mir noch Flückigers Dienstausweis unter den Nagel gerissen. Ich habe mir schon überlegt, ob ich mal all die Raser abkassieren soll. (lacht)

Was werden Sie von Ihrer Zeit als “Tatort”-Kommissar vermissen?

Gubser: Vor allem die wunderbaren Begegnungen mit Filmschaffenden, die Luzerner Polizei, die uns immer sehr geholfen hat, Leute von der Stadt Luzern und natürlich am meisten alle meine lieben Kollegen. Wir hatten ein extrem freundschaftliches Verhältnis in der Crew.

Was war für Sie die unvergesslichste Szene in all den Jahren als Kommissar Flückiger?

Gubser: Mein Chef, gespielt von Jean-Pierre Cornu, ist mindestens so eine “Lachwurzel” wie ich. Als wir einmal schon total übermüdet waren in der Nacht und wir ziemlich rumgeblödelt haben, bekamen wir plötzlich einen fatalen Lachanfall. Der langen Rede kurzer Sinn: Es dauerte über eine Stunde, bis wir weitermachen konnten, da jedes Mal, wenn die Kamera lief, mindestens einer von uns wieder zu lachen begann. Es war herrlich!

Was sind die nächsten Pläne? Gibt es schon ein nächstes spruchreifes TV-Projekt?

Gubser: Ich habe mit meiner Kollegin Regula Grauwiller eine Firma gegründet. Wir bieten allerlei Lesungen, auch Wunschlesungen an und produzieren zusammen Theaterabende. Ansonsten bin ich immer offen für gute Filmangebote.

(ili/spot)

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