“Tatort: Unklare Lage”: So wird der neue Krimi aus München


Batic und Leitmayr unter Druck

Schüsse, Hysterie und ein toter Mann: Die Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec, 65) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl, 61) bekommen es in “Tatort: Unklare Lage” (26.01., 20:15 Uhr, das Erste) mit einem Amokläufer zu tun, der am helllichten Tag einen Fahrkartenkontrolleur in einem Bus erschießt und anschließend die Flucht ergreift. War er allein oder hatte er einen Komplizen? Während die Ermittler unter Hochdruck stehen, gerät die Bevölkerung dank sozialer Medien in Panik.

Worum geht es im neuen München-Krimi?

Mitten am Tag fallen in einem Bus Schüsse. Ein Fahrkartenkontrolleur wurde tödlich getroffen. Dem Täter gelingt die Flucht – doch das SEK spürt ihn auf und erschießt ihn. Beim Schützen handelt es sich um einen jungen Münchener, noch keine 20 Jahre alt. Als Ivo Batic und Franz Leitmayr im Rucksack Ersatzmagazine und ein Funkgerät finden, kommt ihnen der Gedanke eines zweiten Täters. Drohen etwa weitere Anschläge?

Währenddessen verbreiten sich auf den sozialen Plattformen blitzschnell Gerüchte. Die Beamten drohen, die Kontrolle zu verlieren und die Bevölkerung ist aufgeschreckt. Eine atemlose Hetzjagd durch München beginnt, bei der das Einsatzteam Batic und Leitmayr mit allen Mitteln versuchen, der unklaren Lage Herr zu werden.

Lohnt sich das Einschalten?

Definitiv! Dieser “Tatort” hat alles: Emotionale Thematik, Action und Spannung, die bis zum Schluss für Adrenalinschübe sorgt. In rasantem Erzähltempo wird der Zuschauer auf einen Polizeieinsatz mitgenommen, der alle Beteiligten vor eine Zerreißprobe stellt. “Unklare Lage” stellt nicht die Kommissare Batic und Leitmayr in den Vordergrund, sondern porträtiert alle Einsatzkräfte – vom SEK bis zum Führungsstab. Es gibt keine großen Dialoge oder emotionale Tieffahrten einzelner Personen. Stattdessen erhascht man einen Blick hinter die Kulissen und erfährt, wie Polizeiarbeit an solchen Tagen aussieht.

Die sich ständig ändernde Informationslage und nervenzerreißende Ungewissheit treiben nicht nur die Zuschauer an ihre Grenzen: “Wir könnten doch einfach hier sitzen bleiben”, schlägt Leitmayr vor, der nach einer halben Stunde dieses “Tatorts” um zehn Jahre gealtert scheint. Großartig eingefangen wird alles durch die lebendige Kameraarbeit von Florian Emmerich (47) und seinem Team: Egal, ob durch Close-ups, Motion blur oder extremen Zoom – es entsteht der Eindruck, als wäre man mittendrin. Das dunkle Farbkonzept umrahmt hingegen die Dramaturgie des gesamten “Tatorts”.

Terrorismus und Angst vor Anschlägen machen den Krimi brandaktuell. Münchener werden sich sofort an ein bestimmtes Ereignis erinnern: Der Amoklauf am Olympia-Einkaufszentrum 2016. Die Parallele: Auch dort flüchtete der Täter und Falschmeldungen über Schießereien in der Innenstadt verursachten Chaos und Massenpanik. Der Zuschauer wird am Ende allerdings mit einem bitteren Geschmack auf der Zunge und einem Fragezeichen zurückgelassen. Der “Tatort: Unsichere Lage” ist ein absolutes Highlight und ein Muss für jeden Fan des Münchener Duos.

(amw/spot)

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