Xiaomi Mi5s Test: muss es immer ein S-Modell sein ?


Überraschend hat Xiaomi im Sepember das Xiaomi Mi5s vorgestellt. Die „S“-Version der Chinesen steht dabei in der Tradition der Apple’schen S-Modelle: Eine kleine aber feine Verbesserung im technischen Detail. Ob die S-Strategie auch bei Xiaomi zündet, soll mein Test klären.

Wir bedanken uns beim CECT-Shop für die Bereitstellung des Xiaomi Mi5s. (Mit Gutschein-Code AKULTM gibt es das Mi5s günstiger!)

 

Xiaomi Mi5s – Technischen Daten :

  •    5.15 Zoll FullHD-Display mit einer Pixeldichte von 441ppi
  •     64-Bit Quad-Core Qualcomm Snapdragon 821 mit 2×2,15 GHz + 2×1.59 Ghz
  •    3 oder 4 GB  LPDDR4 RAM
  •    64 oder 128 GB interner Speicher, nicht erweiterbar
  •    3.200 mAh Akku (fest verbaut)
  •     Dualband WLAN 802.11 a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.2, LTE Cat9, NFC
  •    Android 6.0.1 Marshmallow mit MIUI 8 Oberfläche
  •    Ultraschall-Fingerabdrucksensor
  •    USB Typ-C (2.0)
  •    3D-Force Touch Display (nur Premium-Variante mit 128 GB Speicher)

Verpackung und Lieferumfang

Im Vergleich zur Verpackung des Xiaomi Mi5 hat sich im Grunde nicht wirklich was geändert. Kein braunes Natur-Muster mehr und keine optische Erinnerung daran, dass es sich um recycelten Karton handelt. Dafür ist das Xiaomi Mi5s auf der Vorderseite in allen Farben aufgedruckt und vermittelt einen ersten Eindruck vom Gerät selbst. Wie immer sind die wichtigsten technischen Daten auf der Rückseite zu finden.

Im Bezug auf das mitgelieferte Zubehör beschränkt sich Xiaomi auf das Nötigste: Das Smartphone, ein USB Typ-C Kabel, ein Lade-Adapter für China und ein SIM Eject Tool zum Öffnen der SIM-Klappe. Selbstverständlich wird nicht auf die Kurzanleitung in chinesischer Sprache verzichtet. Auf Englisch und andere Sprachen muss man weiterhin verzichten.

Design und Verarbeitung

Auf der Frontseite befindet sich das 5.15 Zoll große Display mit der nach wie vor scharfen Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel, welches fast von der kompletten Front eingenommen wird. Anstelle des Corning Glass 3 wie es noch bei dem Vorgänger der Fall war, wird das Display durch Corning Glass 4 vor lästigen Fingerabdrücken und Kratzern geschützt. Diese Glasvariante hat sich bereits mehr als genug bewiesen. Gorilla Glass 5 ist einfach noch nicht marktreif.Fraglich ist nur, ob der Wechsel der Glas-Generation sich so groß bemerkbar macht, da ich im Alltag nicht wirklich einen Unterschied bemerkt habe. Zudem hab ich meine ganz eigene Meinung was Corning Gorilla Glass angeht.

Auf der oberen Seite des Displays befinden sich wie bei nahezu jedem handelsüblichen Smartphone die Sensoren für Annäherung und Helligkeit. Mittig davon sitzt die Ohrmuschel, neben welcher sich eine erfreulich dezente mehrfarbige Status-LED befindet, welche von der Helligkeit vollkommen ausreicht. Für Anhänger des Selfie-Kultes verbaut Xiaomi noch eine Frontkamera mit 4 Ultrapixel Auflösung

.Eines der Highlights am Xiaomi Mi5s ist zweifelsohne der Fingerabdrucksensor auf Basis der Ultraschalltechnologie, welcher zudem im Xiaomi Mi5s überhaupt seine Premiere seitens Xiaomi feiert. Im Vorfeld hatte ich viel Positives darüber gelesen, dementsprechend hoch waren auch meine Erwartungen. Leider wurde ich letztlich doch ein wenig enttäuscht, da besagter Ultraschall-Fingerabdrucksensor im Vergleich zu meinem Xiaomi Mi5 Pro aus dem Standby heraus doch spürbar langsamer arbeitet. Sobald das Display aber eingeschaltet ist, reagiert der Fingerabdrucksensor schneller verglichen mit dem Xiaomi Mi5 Pro. Ich hoffe, dass Xiaomi mit einem Update die Schnelligkeit im Standby verbessert. Lobenswert ist, dass der Fingerprint-Sensor in 9 von 10 Versuchen den Fingerabdruck akkurat erkennt – sogar in 360 Grad. Außerdem funktioniert der ganze Spaß auch mit nassen Fingern.Links und rechts befinden sich zwei kapazitive Tasten für Zurück und Multitasking mit einer sehr schwachen Beleuchtung im Freien. Leider hat das den Nachteil, dass man die Tasten bei Sonnenschein kaum sieht und überwiegend erraten muss. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase gelingt das zum Glück ohne größere Probleme.

Auf der Kopfseite des Gehäuses befindet sich die 3.5 mm Audiobuchse für Klinkenstecker. Damit es auch bestens mit dem Empfang klappt, gibt es unter- und oberhalb des Klinkensteckers noch zwei Unterbrechungsstreifen. Dummerweise hat Xiaomi beim Mi5s den IR-Blaster wieder gestrichen. Warum die Chinesen das nützliche Feature entfernt haben ist mir ein Rätsel. Das Xiaomi Mi5s mal schnell als Fernauslöser für meine Canon EOS 80D oder als Fernbedienung für meinen Fernseher zu nutzen wenn ich die nicht finde fällt damit ins Wasser, was ich persönlich doch sehr schade finde.Auf der rechten Seite des Gerätes befindet sich der Lautstärkeregler sowie der Powerbutton. Die Knöpfe bestehen wie auch der Rahmen des Gerätes selbst aus Aluminium. Sie besitzen einen hervorragenden Druckpunkt und sind fest im Gehäuse verbaut. Ein Wackeln oder ähnliches konnte ich bei meinem Testgerät nicht feststellen.

Auf der linken Seite findet die Nano-SIM Platz, wovon das Xiaomi Mi5s sogar gleich zwei schluckt. Sonst findet man nichts mehr auf der linken Seite. Rein vom Design-technischen Aspekt her gesehen stört kein unnötiges Element die Optik des Xiaomi Mi5s. Auf der unteren Seite des Gehäuses befindet sich der neu verbaute USB Typ-C Anschluss – welcher sich als kleine Mogelpackung entpuppt. Trotz der Bauform wird er elektrisch als USB 2.0 angesprochen. Heißt konkret, dass Daten weder deutlich schneller durch das Kabel gejagt werden können noch der Strom flotter im Akku landet. Natürlich abgesehen von dem nicht ganz USB-Standardkonformen Quick Charge 3 von Qualcomm.Links vom USB-Port befindet sich der Mono-Lautsprecher, der Idealerweise auf der unteren Seite verbaut ist, sodass der Ton direkt auf den Nutzer strahlt, wenn das Gerät auf dem Tisch liegt. Auch wenn es den Anschein hat, dass es sich im Xiaomi Mi5s um Stereo-Lautsprecher handelt, werden hier die Musikfreunde unter unseren Lesern (so wie ich) enttäuscht: Mono-Ton liefert das Smartphone, mehr nicht.

Die Rückseite wird von einer 12 Megapixel auflösenden Kamera geziert, deren Blende bei lichtstarken f/2.0 liegt und bei Bedarf von einem Dual-Ton LED-Blitz unterstützt wird. Dummerweise verzichten die Chinesen den 4-Achsen-OIS des Vorgängermodells. Die Bildstabilisierung erfolgt rein elektrisch anstelle optisch, aber dazu später mehr. Damit es auch mit dem Empfang stets klappt, gibt es noch oberhalb und unterhalb der Kamera Unterbrechungsstreifen aus Kunststoff.

Zu guter Letzt findet man unten in der Mitte der Rückseite das Logo von Xiaomi. Zudem gibt es noch einen dritten Unterbrechungsstreifen. Hier dachte Xiaomi wohl lieber einen zu viel als einen zu wenig.Bei dem Vorgänger bestand die Rückseite noch aus Corning Gorilla Glass, aber für das Xiaomi Mi5s hat sich der Hersteller für Aluminum entschieden. Es fühlt sich einfach bedeutend wertiger an. Damit gehört auch das Geschmiere verglichen zu meinem weißen Mi5 der Vergangenheit an.

Display

Auf der Front befindet sich das 5.15 Zoll große FullHD Panel des japanischen  Herstellers JDI. Dadurch ergibt sich eine scharfe Pixeldichte von 441ppi. Angeblich soll es sich sogar um das gleiche Panel wie im Xiaomi Mi5 handeln. Dementsprechend ist das Display kristallklar und gestochen scharf. Selbst bei genauerem Hinsehen lassen sich keine einzeln Pixel oder Ausfransungen an den Inhalten erkennen.Das von JDI hergestellte Panel soll 95 Prozent des offiziellen NTSC-Farbraums abdecken. Leider kann ich das auf Grund eines fehlenden Labors nicht selbst testen und muss Xiaomi einfach mal glauben. Bei der Displayfertigung wurde das Display laminiert, weswegen Reflexionen von vorne und auch von der Seite geringer ausgeprägt sind als bei anderen Display-Panels. Umgekehrt verbessert dies auch die Ablesbarkeit von der Seite erheblich.

Auf offiziellen Bildern oder im ausgeschalteten Zustand wirkt es ganz so, als wäre das Xiaomi Mi5s rahmenlos. Allerdings ist das nur eine optische Täuschung, da ein dünner aber trotzdem sichtbarer schwarzer Rahmen um das Display herum verläuft. Wie schon bei meinem Xiaomi Mi5 liegen Farbdarstellung und Kontrast auf sehr hohem Niveau. Das Display ist im Vergleich zu meinen Geräten Xiaomi Mi4S und OnePlus Two etwas stärker gesättigt, wodurch Bilder und Videos lebendiger aussehen, was sich vor allem bei Rottönen bemerkbar macht. Ab Werk ist das Display etwas wärmer eingestellt, jedoch lässt sich die Farbtemperatur in den Einstellung nach dem persönlichen Geschmack einstellen.Was mich etwas irritiert hat: Im Vergleich zum Xiaomi Mi5 hat das Xiaomi Mi5s einen leichten Gelbstich, der aber je nach Helligkeit wieder verschwindet. Ich gehe davon aus, dass es sich eventuell um einen Fehler in der Firmware handelt und hoffe, dass Xiaomi dort schnellstens nachbessert.

Der einzige wirkliche Unterschied zum Xiaomi Mi5 Pro findet sich im Display selbst. Die Premium-Variante des Mi5s mit 128 GB SPeicher besitzt ein 3D Touch fähiges Panel, sprich das Display erkennt bis zu drei unterschiedliche Druckstufen. Die erste Stufe ist dabei logischerweise die leichteste, wie als wenn man das Display nur streicheln würde. Die zweite Stufe ist die normale Berührung und die dritte nimmt starke Berührungen wahr. Im Fall des Xiaomi Mi5s lässt sich z.B. mit einem festen Druck auf das Kamera-Icon ein Seflie, eine Videoaufnahme oder ein Foto mit Fischaugen-Filter starten. HIer ist auch die größte EInschränkung für dergleichen Anpassungen zu finden: Sie funktionieren nur mit dem Standard-Launcher von Xiaomi.Aber wie sieht nun im Alltag aus? Um ehrlich zu sein hab ich es kaum genutzt, weil ich nicht wirklich einen Draht dazu hatte. Selbst auf meinem iPhone 7 hatte ich 3D Touch kaum genutzt. Meiner Meinung ist diese Touch-Technologie mehr ein Partygag und Demonstration der technischen Ingenieurskunst denn ernsthafte Funktion für den Alltag.

Wer häufig auf dem Xiaomi Mi5s lesen will kann hierfür den Lesemodus verwenden. Dieser reduziert den Blaulichtanteil des Panels drastisch, wodurch die Augen geschont werden. Der automatische Kontrast reguliert die Darstellung entsprechend der Umgebungshelligkeit. Im Alltag funktioniert diese automatische Regelung auch sehr gut, leider fehlt eine Möglichkeit die Farbsättigung einzustellen.

Dank seiner erneuerten LED-Hintergrundbeleuchtung konnte die maximale Helligkeit auf gut 700 cd/m² angehoben werden. Gemeinsam mit dem adaptiven Kontrast wird die Helligkeit für jeden Pixel einzeln hochgeregelt. Die dahinterliegende Technologie wird unter anderem vom neuen Snapdragon-Prozessor und seiner Hexagon-Untereinheit umgesetzt. Sie regelt die Helligkeit so, dass weiße Bereiche weniger stark aufgehellt werden als dunkle. Damit kommt es nicht zum häufig beobachteten Ausbrennen heller Bereiche, wenn die Displaybeleuchtung flächendeckend vergrößert wird. Ein Problem gerade früher Display-Technologien vor etlichen Jahren.

Performance

Unter der äußerst schicken Hülle werkelt ein Qualcomm Snapdragon 821 in der AB-Fassung. Das bedeutet, dass die vier Kerne der Kryo-Architektur jeweils als Duo mit 2.15 respektive 1.59 GHz abwechselnd arbeiten. Um die Grafik kümmert sich eine Adreno 530 mit 624 MHz Takt. Der Zusatz AB sagt dabei nichts anderes aus, dass der Snapdragon 821 zwar von der Performance quasi identisch zum Snapdragon 820 ist, dabei aber effizienter mit dem Energieverbrauch ist.

Damit es mit dem flüssigen Multitasking klappt, setzt Xiaomi auf einen 4 GB großen LPDDR4-Arbeitsspeicher. Mit 128 GB internem schnellen UFS-Speicher kommt man auch nicht so schnell an den Rand eines vollen Speichers. Ist auch besser so: Einen MicroSD-Slot hat Xiaomi einmal mehr nicht verbaut.Anfangs war ich etwas enttäuscht was die Performance des Xiaomi Mi5s betraf. Mit der Standard-Firmware und dem anschließenden ersten Update ruckelte das Xiaomi Mi5s deutlich, reagierte zeitweise nicht mehr und legte manchmal selbständig einfach einen Neustart hin. Zudem wurde es auch recht warm, was mich bei dem Snapdragon 821 doch irgendwie überraschte. Allerdings lag es an der Firmware des Xiaomi Mi5s: Ein paar Updates später wurde es sichtlich besser. Aber auch das kann man noch nicht als optimal betrachten.

Hier noch ein wenig Ingenieurporno :

Die Technik-Kombo des Xiaomi Mi5s zeigt sich bei normalen Aufgaben flüssig. Kurze Pausen gehören mittlerweile der Vergangenheit an, Wartezeit beim Öffnen von Apps oder eine zuckelnde Oberfläche gibt es ebenfalls nicht. Anspruchsvollen Spielen wie Asphalt Extreme, Need for Speed Most Wanted, Real Racing 3 oder GTA San Andreas liefen auch flüssig ohne gelegentliche Ruckler. Selbst nach einer Stunde zocken erhitzt sich das Xiaomi Mi5s nach dem 4ten Update nur noch auf maximal 39 Grad. Dies ist zwar in der Handfläche spürbar, aber nicht wirklich störend.

Unser Gameplayvideo:

 

Audio- und Sprachqualität

Der Lautsprecher des Xiaomi Mi5s ist im Vergleich zum Vorgänger leiser. Sogar leiser als der im Xiaomi Mi4s verbaute Lautsprecher und dabei handelt es sich um ein Modell der Mittelklasse wohlgemerkt. Nur nicht so ganz Bassstark ist das Smartphone – sofern man von Bass in einem Smartphone-Lautsprecher überhaupt sprechen kann. Bei der höchsten Lautstärke kommen die Höhen unangenehm durch, sodass es eher schmerzhaft im Ohr ist. Insgesamt hört sich der Lautsprecher im Vergleich zum Xiaomi Mi5 einfach nur billig an. Hier war ich seitens Xiaomi doch sehr enttäuscht.

Der Klang über Kopfhörer ist hingegen sehr angenehm und klar. Mit Hilfe eines Equalizer lässt sich der Sound optimal an die eigenen Kopfhörer oder die Klangvorlieben anpassen. In den Soundeinstellung lassen sich die Tasten des Headsets nach Belieben anpassen. So kann man zum Beispiel die Lautstärkeregelung über die Headset-Fernbedienung zu Zurück oder Weiter ändern.

Die Sprachqualität selbst ist angenehm klar und die Lautstärke der Ohrmuschel ist ausreichend laut. Störgeräusche während eines Telefonat gab es zu keinem Zeitpunkt, mein Telefonpartner konnte mich laut sowie deutlich hören und noch wichtiger, verstehen. Die Geräuschunterdrückung hat ebenfalls hervorragend funktioniert und zu meiner positiven Überraschung kann man in den Einstellungen auch festlegen, ob man ein oder beide Mikrofone zur Geräuschunterdrückung nutzen will.

Konnektivitäten

Wie es sich für ein Flaggschiff-Modell gehört, unterstützt das Xiaomi Mi5s nahezu alles was die mobile Kommunikation so hergibt heutzutage. Zunächst werden zahlreiche Handynetze unterstützt: Alle vier GSM-Frequenzen, acht UMTS-Netze und sieben wenn man über LTE surft/telefoniert. Wirklich blöd ist nur, dass das Xiaomi Mi5s wie der Großteil aller China-Smartphones nur bedingt weltweit LTE-tauglich ist. Vor allem in Deutschland macht sich das fehlende LTE-Band 20 bemerkbar, sofern man Kunde von o2 und/oder Vodafone ist.

Das Dualband-fähige WLAN-Modul mit MU-MIMO unterstützt die WiFi-Standards 802.11 a/b/g/n bis hin zum schnelleren ac. Damit sind theoretisch bis zu 1.5 Gigabit pro Sekunde möglich. Ich schaffe mit meinem Router, welcher auch WLAN-ac unterstützt, knappe 900 Mbits in der Praxis. Außerdem unterstützt das Modul auch Micracast, DLNA und Wifi-Direct. Bluetooth funkt im Xiaomi Mi5s nach dem 4.2 Standard und NFC ist auch mit an Bord. Und das nicht nur für mobiles Bezahlen.

Der mobile Empfang über LTE oder H+ klappt problemlos. Ich hatte im städtischen Raum genauso wie auf dem Land fast immer volle Signalstärke in genannten Netzen, selbst in einer Hochhaussiedlung und in Innenräumen. Das A-GPS Modem hat einen GPS-Fix meistens nach etwa 1 Sekunde erzielt. Selbst wenn man durch einen Tunnel fährt findet es schnell wieder alle Satelliten. Bei der Navigation quer durchs Land gab es keine Probleme und ich wurde stets zum gewünschten Ort navigiert.

Akku

Bei dem Xiaomi Mi5s wurde der Akku von 3.000 auf 3.200 mAh angehoben und unterstützt Qualcomms Schnellladetechnik Quick Charge 3.0. Das mitgelieferte Ladegerät liefert konstant 2A mit Quick Charge 3.0 und innerhalb von 20 Minuten hat das Xiaomi Mi5s wieder 50 Prozent der Akkukapazität erreicht. Nach einer Stunde und 51 Minuten ist das Xiaomi Mi5s schließlich wieder vollständig aufgeladen. Mit meinen 2.5A Ladegerät lädt es in gut 2 Stunden voll.

Laut PCMark kommt das Xiaomi Mi5s auf eine aktive Ausdauer von 7 Stunden und 31 Minuten. Allerdings sollte man sich immer vor Augen halten, dass es sich nur um einen synthetischen Test handelt. Im Alltag kam ich mit dem Xiaomi Mi5 reell auf gute 14-16 Stunden bis der Akku leer ist. Die Display-On-Zeit liegt bei gut 4-5 Stunden bei meiner vergleichsweise sehr starken Nutzung. Wenn ich mal das Xiaomi Mi5s weniger genutzt habe, standen knapp 1.5 Tage und eine Display-On-Zeit von vielleicht 2-3 Stunden in den Statistiken von Android. Beides durchaus gute Werte.

Wenn es Abends mal etwas später wird, kann der Stormsparmodus aktiviert und somit die Akkulaufzeit etwas verlängert werden. Mit vielen Features war Xiaomi und seiner MIUI-Oberfläche dem Stock Android schon immer recht weit voraus. Insbesondere bei den Einstellungen für Teilaspekte des Betriebssystems wie dem Akku. Im Einstellungspunkt „Energieverbrauch verwalten“ lässt sich die Energieverbrauch einzelner Apps beeinflussen, man kann z.B. die Hintergrunddaten, Internetaktivtäten und den Ortungsdienst beschränken.

Kamera

Die Hauptkamera des Xiaomi Mi5 nimmt Fotos mit einem 12 Megapixel auflösenden Sensor auf, dessen f/2.0 Blende von einem Objektiv bestehend aus 6 Linsen unterstützt wird. Bei Dunkelheit soll ein zweifarbiger LED-Blitz für Abhilfe sorgen. Bei dem verbauten Sensor handelt es sich um den Sony IMX378, dessen Pixel eine Größe von 1.55 x 1.55 Mikrometer vorweisen, was laut Xiaomi besonders bei schlechten Lichtverhältnissen wesentlich bessere Fotos ermöglichen soll. Dabei handelt es sich um den gleichen Bildsensor der auch im Pixel und Pixel XL – beide von Google – befindet. In der Bestenliste der Foto-Experten DxO-Mark landen beide Pixel-Geräte mit dem IMX378 auf Platz Eins. Der Sensor IST also gut. Dennoch muss ich einen kleinen Dämpfer geben, denn man muss man sich trotz allem vor Augen halten, dass die Franzosen ihre Kamera-Tests unter professionellen Bedingungen durchführen.

Mit Hilfe des PDAF-AutoFokus klappt die Fokussierung zügig und zuverlässig. Die neue DTI Pixel to Pixel Isolation erlaubt eine scharfe Abgrenzung zwischen Bereichen unterschiedlicher Farben und sorgt für realistischere Aufnahmen im Allgemeinen. Qualcomms neuer digitaler Signalprozessor Hexagon 680 sorgt zusätzlich im Hintergrund für eine schnelle Nachbearbeitung in Echtzeit. Leider hat Xiaomi den optischen Bildstabilisator mit 4 Achsen zum Ausgleich von Bewegungen wieder gestrichen. Stattdessen gibt es nur einen elektronischen Bildstabilisator für Videoaufnahmen. Ein weiterer Punkt welchen sich das Xiaomi Mi5s mit den Pixel-Geräten teilt und das bei weitem nicht zum Schlechten.

Bei Tageslicht sind Fotos detailreich und scharf. Mich überzeugen die Aufnahmen mit hoher Detailgenauigkeit, satten sowie kräftigen und trotzdem natürlichen Farben. Selbst bei Makro-Aufnahmen sind noch viele Details zu erkennen, was nicht jede Smartphone-Kamera der Oberklasse schafft. Es lohnt sich trotz allem den HDR-Modus zu aktivieren, um dunkle Bereiche aufzuhellen und die Farben noch etwas knackiger zu machen. Bei schlechten Lichtverhältnissen nimmt das Farbrauschen deutlich zu, kommt an die Qualität eines Samsung Galaxy S7 nicht heran. Da muss ich als nicht gerade Samsung-freundlicher Nutzer sagen: Samsung kann Smartphone-Kameras wie kaum ein anderer Hersteller Punkt! Die Kamera-App von Xiaomi ist recht einfach aufgebaut und bietet nicht übermäßig viele Modi. Zu den verfügbaren Modi gehören z.B. Panorama, Fischauge, Nachtmodus und ein Beauty-Modus zum leichten Anpassen der Hautfarbe bzw. um die Haut “digital zu glätten”.

Hier ein paar Beispielfotos :

Am meisten freue ich mich über die überfällige Unterstützung von RAW-Fotos. Heißt nichts anderes, dass Fotos als unbearbeitete Rohdaten gespeichert werden, die sich mit Adobe PhotoShop und ähnlichen Desktop-Programmen bearbeiten lassen. Die meisten Galerie-Apps, darunter auch die originale App von Xiaomi selbst, zeigen die DNG-Dateien allerdings nicht an. Man findet die RAW-Bilder mit einem Datei-Explorer im Kamera-Ordner  oder mit einer App für Bildbearbeitung wie z.B. Snappseed. Wichtig ist lediglich, dass die App überhaupt RAW-Bilder unterstützt. Zudem gibt es einen sogenannten „Gruppenbild“-Modus, der keinen wirklichen Effekt hat – oder ich habe den einfach übersehen.

Mit diesem Modus werden Fotos ganz normal aufgenommen.Wer sich nicht auf die Automatik der Kamera-Software verlassen oder mehr aus der Kamera herausholen möchte, für den gibt es einen manuellen Modus. Allerdings hat dieser einen nicht ganz kleinen Haken: Die mageren Einstellungsmöglichkeiten. Da hätte ich mir seitens Xiaomi erheblich mehr Stellschrauben gewünscht. Gerade weil ein so guter Sensor verbaut wurde. Vielleicht gibt es noch ein Update seitens Xiaomi für die Kamera-App, um mit der Konkurrenz wie Samsung oder HUAWEI/Honor gleich zu ziehen. Ich persönlich glaube nicht daran.

 

 

Firmware

Mit Android und Nutzeroberflächen ist das ja so eine Sache. Es gibt zig verschiedene Oberflächen, egal ob HTC Sense, TouchWiz von Samsung, HUAWEI mit der Emotion UI, Meizu mit Flyme OS und so weiter und so fort. Entweder man mag sie oder eben nicht. Seit ich das Xiaomi Mi Note in den Händen halten durfte – es war mein erstes Mi-Gerät überhaupt – muss ich mich als großen Fan der MIUI-Oberfläche outen. Es sind diese vielen Kleinigkeiten, die wenn überhaupt erst sehr viel später im Stock-Android Einzug finden, weswegen ich mich jedes Mal freue ein Xiaomi-Gerät testen zu können. So zum Beispiel die Rechteverwaltung für installierte Apps oder die oben bereits erwähnte Energieverwaltung. Außerdem gibt MIUI auch zahlreiche nützliche Gimmicks an die Hand wie die Möglichkeit ein WLAN-Passwort per QR-Code zu teilen, Fotos in versteckten Alben zu speichern, einen Privatmodus für SMS für wirklich private Nachrichten und diese zusätzlich noch mit einem Sperrmuster sichern zu können. Ebenfalls ist ein Kinder-Modus integriert, in welchem man die Apps auswählt, auf welche die Kids Zugriff haben dürfen.Merkwürdig finde ich da aber, dass Xiaomi eine Remote-App vorinstalliert. Ohne Infrarot-Sender ziemlich nutzlos und deutlich Bloatware ohne Sinn.

MIUI ist optisch sehr ansprechend designt und wurde meiner Meinung nach mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Kleiner Nachteil des Ganzen: Standardmäßig gibt es nur Englisch und Chinesisch in drei Dialekten als Sprachauswahl. Dank des gesperrten Bootloaders ist es leider auch nicht mehr so einfach ein deutschsprachiges ROM auf das Xiaomi Mi5s draufzuspielen. Erste Hürde ist die zwangsweise Registrierung bei Xiaomi, da man über seinen Nutzer-Account einen Unlock-Code zum Entsperren des Bootloaders anfragen muss. Das ist zudem nur alle 30 Tage für ein Xiaomi-Gerät möglich.

Allerdings gibt es mittlerweile dank Xiaomi.eu ein mehrsprachiges ROM inklusive Deutsch, welche auch stetig von der Fangemeinde gepflegt wird, sprich es kommen regelmäßig neue Updates.Wie so üblich fehlen der Google Play Store und die Google-Play-Dienste auf Smartphones aus dem Reich der Mitte. Das Xiaomi Mi5s reiht sich genau da mit ein.Durch einen Zufall habe ich im offiziellen Mi-Forum eine globale Dev-ROM für das Xiaomi Mi5s entdeckt, aber die ROM wurde immer wieder verschoben bzw. auch zurückgezogen. Das Besondere und Begehrenswerte an der Global Dev ROM für das Xiaomi Mi5s ist die Tatsache, dass offiziell Deutsch und die kompletten Google-Play-Dienste in der auf Android 6.0 Marshmallow Firmware enthalten sind und unterstützt werden.Unter der China-ROM oder auch Xiaomi.eu funktionieren Google Now On Tap und Smartlock nicht richtig bis garnicht zum Beispiel.Wie ich es schon von meinem Xiaomi Mi5 gewöhnt bin, läuft MIUI 8 auf dem Xiaomi Mi5s butterweich. Ruckler irgendwelcher Art sucht man sprichwörtlich vergeblich. Auch bei dem Thema Sicherheit hat Xiaomi dazu gelernt: Das Xiaomi Mi5s hat bereits den neusten Android-Sicherheitspatch bekommen.(Stand November) 

 

Xiaomi Mi5s Unboxing – Hands-On Video

 

Fazit

Xiaomi hatte schon mit dem Vorgängern im HighEnd-Segment mitgemischt und das Xiaomi Mi5 ist dies nur teilweise wieder gelungen. Die Chinesen liefern einmal mehr hervorragende Hardware in Kombination mit einem unschlagbar günstigen Preis. Zudem hat der geneigte Käufer die Wahl zwischen 64 und 128 GB internem Speicher anstelle der sonst üblichen 32 GB. Bei der Version mit 128 GB Speicher gibt es sogar als kleines Feature noch 3D Touch obendrauf dazu. Mit umgerechnet etwa 357 Euro steht der Preiskampf gegen die Wettbewerber aus Südkorea oder Cupertino unter günstigen Zeichen.

Aber wie schon das Xiaomi Mi5 ist das Xiaomi Mi5s ebenfalls nicht perfekt und hat seine kleinen Schwächen. Dazu gehören das für deutsche Nutzer fehlende LTE-Band 20 oder die originale Firmware ohne Deutsch. Allerdings hat Xiaomi eine Globale Dev-ROM angekündigt, welche auch Deutsch beherrscht. Da diese immer wieder verschoben wurde vermute ich fast, dass Xiaomi im Hintergrund an Android 7 Nougat für das Xiaomi Mi5s arbeitet und erst damit die Dev-ROM veröffentlicht. Wer trotzdem nicht ohne Deutsch leben will, der kann sich immerhin mit der Xiaomi.eu ROM behelfen  – unter der Vorsetzung eines offnen Bootloaders.

Das Xiaomi Mi5s konnte mich in fast allen Belangen überzeugen. Das Design mit den abgerundeten Ecken was Xiaomi vom eigenen Xiaomi Mi Note sowie Xiaomi Mi5 übernommen und nochmals deutlich verbessert hat weiss zu gefallen. Die matte Rückseite aus Metall wirkt in meinen Augen deutlicher edler als das Xiaomi Mi5 Pro in Weiß. Dadurch hat sich das Problem mit der extrem rutschigen Rückseite gelöst.Auch wenn es anfangs Probleme mit der Performance gab, die Xiaomi mittlerweile wieder in den Griff bekommen hat, haben die Chinesen wieder eine klasse Symbiose zwischen Hard- und Software geschafft, womit das Xiaomi Mi5s wieder ein Performance-Monster ist.Allerdings macht es im Alltag oder gar bei Spielen keinen nennenswerten Unterschied, ob man nun den Snapdragon 820 oder einen Snapdragon 821 nutzt. Die heutigen High-End SoC haben im Moment einen Stand erreicht, wo nüchtern gesehen kaum viel mehr geht, geschweige denn die Leistungsgrenze tatsächlich erreicht wird. Durch die anfänglichen Probleme mit der Performance gab es auch gelegentliche Hitzeprobleme. Lag aber nicht am SoC, sondern vielmehr an einer fehlerhaften Firmware. Mittlerweile ist auch das behoben. Was wiederum ein klarer Pluspunkt für Xiaomi ist, ist die MIUI-Oberfläche mit ihrer Vielzahl an Einstellungen und Themes, sodass man sein XIaomi Mi5s ganz nach Belieben anpassen kann. Zudem hat Xiaomi die Kapazität des fest verbauten Akkus von 3.000 auf 3.200 mAh angehoben.

Lediglich bei der Kamera bin ich arg zwiegespalten. Sicherlich macht sie richtig gute Bilder bei Tageslicht, aber bei schlechtem Licht bzw. Dunkelt neigen Bilder sehr schnell zu deutlichem Bildrauschen. Die Kamera löst wiederum schnell aus und der Fokus reagiert deutlich schneller, allerdings hat Xiaomi blöderweise den guten 4-Achsen OIS durch einen EIS ersetzt, der nur bei der Videoaufnahme zum Einsatz kommt. Vermutlich wollte sich Xiaomi auf den hervorragenden Sony IMX378 verlassen, was meiner Meinung daher nur teilweise klappt.  Zudem sind die eigentlichen Einstellungen für die Kamera einmal mehr sehr mager ausgefallen. Hier frag ich mich ernsthaft, ob und wann Xiaomi endlich dazu lernt.

Hat das Xiaomi Mi5s noch weitere Schwachpunkte?

Eigentlich gibt es nicht viel am Xiaomi Mi5s auszusetzen bis auf den fehlenden SD-Speicher, wobei man auch gleich zum großen Modell mit 128 GB greifen kann. Damit hätte sich das Problem für die meisten User schon gelöst. Bleibt in erster Linie nur das leidige Thema „LTE-Band 20“, welches für Deutschland so wichtig ist. Unsere Provider in Luxemburg nutzen das LTE-Band 20 nicht sondern hauptsächlich das LTE-Band 3. Da muss jeder für sich selbst entscheiden, ob man LTE wirklich braucht und ob es sich überhaupt bei den Preisen in Deutschland lohnt. Abgesehen von der Netzqualität natürlich.Zwar hat Xiaomi den Akku um 200 mAh verzögert, was sich auf dem Papier gut liest, aber leider kam im Vergleich zu meinem Xiaomi Mi5 nur auf eine Verebsserung von gut 1 Stunde bis 1 Stunde 30 Minuten dabei heraus. Bei etwa gleichbleibender Display-On-Zeit wohlgemerkt.Eigentlich sollte der Ultraschall-Fingerabdrucksensor schneller als ein konventioneller Fingerabdruck sein, aber mir scheint die Firmware noch nicht optimal eingestellt zu sein. Am Schluss meines Fazit kann ich sagen, dass das Xiaomi Mi5s jeden Cent wert ist. Wenn man auf die von mir erwähnten Schwächen verzichten kann, erhält man wirklich ein Top HighEnd-Smartphone für den schmalen Geldbeutel.

(Mit Gutschein-Code AKULTM gibt es das Mi5s beim CECT-Shop günstiger!)

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