Testbericht: Kingzone Z1 – 5,5 Zoll Smartphone mit Octa-Core Prozessor


Das Z1 ist das aktuelle Smartphone des Herstellers Kingzone mit einem 5,5 Zoll Display und einem 64bit Mediatek Acht-Kern-Prozessor bestückt ist.

Ob mich das Gerät überzeugen konnte, erfahrt Ihr in meinem Testbericht. Das Gerät wurde mir freundlicherweise vom Online-Shop myKingzone.de zum Testen zur Verfügung gestellt.

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Vorwort

Auf dem Papier sieht das Kingzone Z1 gar nicht so schlecht aus. Es besitzt ein 5,5 Zoll großes Display (JDI IPS mit Gorilla3) mit einer Auflösung von 720 x 1280 Pixel. Dann gibt es den  Mediatek MTK 6752A mit 1,7 GHz 64bit Octa-Core SoC mit Mali T760-MP GPU und 2GB RAM. Beim internen Speicher stehen 16GB zur Verfügung, der per Micro-SD Kartenslot auf bis zu 64GB erweitert werden kann. Die Hauptkamera löst mit 13 Megapixel und die Frontkamera 8 Megapixel auf. Das Z1 hat zusätzlich eine Dual-Sim Funktion, welche eine Standard-Sim und eine Micro-Sim aufnehmen kann. Ein NFC-Chip ist ebenfalls integriert.

Verpackung

Das Gerät kommt in einem schlichten grün-weißen Karton. Auf der Rückseite findet man die wichtigsten Technischen Daten.

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 Inhalt und Zubehör

Hervorzuheben ist hier auf jeden Fall, dass Kingzone neben dem üblichen Zubehör, wie Netzteil und USB-Kabel, noch ein OTG-Kabel, eine Folie und eine Silikon-Schutzhülle dabei legt. Das gibt es sonst nicht so häufig.

 

Lieferumfang:

1 x Smartphone
1 x USB Kabel
1 x OTG Kabel
1 x EU-Netzteil (5V/1000mA)
1 x Akku mit 3500mAh (Li-ion)
1 x Headset
1 x Silicon Schutzhülle
1 x Schutzfolie
1 x Kurzanleitung

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Design und Verarbeitung

Das Z1 ist vom ersten Eindruck gut verarbeitet und hat ein paar optische Feinheiten. Ich habe hier das dunkelblaue Modell mit goldenen Rändern an der Seite. Ich persönlich steh jetzt nicht so auf Gold aber das ist sicherlich Geschmackssache. Das Display bzw. die Front ist fast  komplett verglast bis auf den unteren Rand, wo sich die kapazitiven Tasten befinden. Berührt man die Tasten leuchten diese rot. Oben in der Front gibt es ebenfalls eine kleine integrierte Benachrichtigungs-LED. Das Display-Rand-Verhältnis ist aber doch recht deutlich zu sehen, sobald man das Display einschaltet.

Die Rückseite und der obere und untere Rand bestehen aus Kunststoff. Der Kunststoff der abnehmbaren Rückseite ist allerdings recht dünn und beweglich. Die seitlichen Rahmen sind aus Metall und fühlen sich wertig an. Ich konnte bei diesem Gerät keine großen Spaltmaße finden. Die Power-Taste befindet sich auf der rechten Seite und die Lautstärkeregler auf der linken Seite, welche beide gut verarbeitet sind und einen angenehmen Druckpunkt haben. Die Rückseite ist leicht geriffelt und liegt dadurch recht gut in der Hand. Die Kamera ragt leider etwas hervor, was ich generell bei allen Smartphones, egal welcher Hersteller, nicht mag. Um das Kamera-Glas ist noch ein kleiner runder Metallrahmen, der das Glas ein wenig schützt. Der kleine Schlitz unter der Kamera ist der Fingerabdruckscanner.

 

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Im Inneren sehen wir die drei Schächte nebeneinander. Links für die Standard-Simkarte, in der Mitte die Micro-Sim und rechts die microSD-Karte.

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Kapazitativen Tasten

Die drei rot beleuchteten kapazitativen Tasten unten am Gehäuse reagieren direkt und empfindlich. Etwas ungewohnt für mich ist lediglich, dass die Zurück-Taste rechts und die Menütaste links ist. Mit der mittleren Taste kommt man immer wieder auf dem Hauptscreen und hält man diese lange gedrückt erscheinen die letzten aufgerufen Apps. Die Tasten können leider nicht anders belegt werden. Ist dann aber sicherlich einfach Gewohnheitssache.

Display

Das Display empfinde ich allerdings als etwas kontrastarm und die Farben wirken etwas künstlich und übersteuert. Das könnte den Einen oder Anderen etwas stören. In den Einstellungen kann man das versuchen etwas auszugleichen. Dort befindet sich der Menüpunkt MiraVison, wo man zwischen den Modi Standard, Lebendig und Benutzermodus wählen kann. In dem linken Menü ist möglich für den Benutzermodus das noch feiner einzustellen. Unabhängig von dem Modus empfehle ich unbedingt den Dynamic Kontrast zu aktivieren, denn der bringt wirklich eine Menge. Bei der Schärfe muss man natürlich Aufgrund der Auflösung von 720×1280 Pixel ein paar Abstriche machen aber das geht bei dem Preis auch in Ordnung. Der Betrachtungswinkel ist dafür sehr gut. Tote Pixel konnte ich meinem Test keine finden. Die automatisch Helligkeitssteuerung arbeitet etwas seltsam. Die Regelung erfolgt etwas träge und ruckartig. Große Abstufungen bei der Helligkeit konnte ich nicht wirklich erkennen. Durch das Gorilla3 Glass sollte das Display recht widerstandsfähig sein. Schön ist auch, dass das Display per einfachen Doppel-Tipp aufgeweckt werden kann, wenn man es in den Einstellungen vorher aktiviert hat.

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MiraVison:

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Touchscreen-Test:

Leider reagiert der Touchscreen bei Spielen wie z.B. Subway Surfers oder Temple Run manchmal nicht ganz so sauber. Im normalen Betrieb fällt das aber nur selten auf. Beim scrollen oder wischen durch die Oberfläche läuft zumindest alles schnell und flüssig. Beim Multi-Touch-Test sind maximal 5 Touchpunkte möglich.

Bedienung und Betriebssystem

Geliefert wird das Z1 aktuell mit Android 4.4 Kitkat ob es auch noch Android 5.0 Lollipop erhalten wird ist nicht bekannt. Im Großen und Ganzen ist die Oberfläche Stock-Android und sieht an einigen Stellen, besonders in den Einstellungen, etwas altbacken aus aber das ist wohl eher der Stock-Android Version geschuldet. Kingzone selbst nennt die eigene Oberfläche KOS 1.2. Nach dem ersten Start muss das Gerät allerdings erstmal ein wenig eingestellt werden, denn z.B. die Uhrzeit-Einstellung steht noch auf einem 12Std.-Format mit AM/PM. Das meiste ist zwar sonst auch in Deutsch übersetzt aber man findet hier und da trotzdem noch Sachen in Englisch. Das gilt besonders für die Einstellungen und das Uhrzeit- & Wetterwidget auf dem Homescreen.

 

Launcher

Der Launcher und der Appdrawer läuft flüssig und ohne merkliche Ruckler. Ich würde mir trotzdem einen anderen Launcher aus dem Play Store installieren, denn einige Icons von heruntergeladenen Apps sehen nicht wirklich schön aus bzw. sind irgendwie teilweise ausgefranst oder haben farbige Hintergründe. Da scheinen nicht alle Icons sauber implementiert zu sein.

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Einstellungen

Die Einstellungen bieten, bis auf ein paar Ausnahmen, den üblichen Android 4.4 Funktionsumfang. Zusätzlich kann man z.B. die Farben für die Benachrichtigungs-LED definieren (Aufladen, Nachrichten, Anrufe).

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App-Permissions

Gut gefiel mir, dass es eine Einstellung bzw. App zum beschneiden von App-Rechten direkt mit an Bord gibt. Sowas kann man sonst nur mit Root-Rechten und div. Drittanbieter-Apps nachrüsten. Diese fragt einen dann sofort nach dem ersten Start einer App oder wenn es versucht auf eine Komponente zuzugreifen, ob man das angeforderte Recht zulassen möchte. Auswählen kann man hier zwischen Always Allow (immer erlauben),  Always Ask (immer fragen) und Always Deny (immer verbieten).

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Sonstiges

Eine Ein- und Abschaltung nach Uhrzeit/Zeitplan ist ebenfalls möglich, sowie Geestensteuerungen, wie Doppel-Tipp zum Aufwachen des Displays, Kamera oder Taschenlampe starten etc. Unter Audioprofile gibt es noch ein paar Feinheiten zur Klangverbesserung, die bei mir allerdings keine großen Auswirkungen hatten, egal was ich eingestellt habe. (Was hier auch immer mit Klangverstörung gemeint sein soll!?)

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Fingerabdruckscanner

Den Fingerabdruckscanner habe ich selbst nach zig Versuchen nicht wirklich ans Laufen bekommen. Ich habe es nicht geschafft meinen Finger irgendwie abzuscannen. Es gibt zwar eine animierte Anleitung dazu aber die hilft nicht wirklich. Komischerweise zeigt die auch einen Linkshänder, wie man unten auf dem Bild sehen kann. Ist jetzt für mich persönlich kein wichtiges Feature aber wenn man damit wirbt, sollte es wenigstens funktionieren.

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FM Radio

Ein FM Radio mit Stereoempfang und RDS ist auch vorhanden. Das Radio funktioniert in meinem Test einwandfrei.

 

Leistung

Der Mediathek MT6752 64-bit Octa-Core Prozessor mit 1,7 GHz ARM (Cortex-A53) und ARM MALi-T760 GPU ist mittlerweile nicht mehr das neueste Modell aber hat genügend Leistung alles flüssig wiederzugegeben. Die von mir getesteten Spiele (u.a. Asphalt 8) und HD-Videos (bis 720p) liefen in meinem Test ohne Ruckler. Die 2GB sind ebenfalls für die meisten Anwendungen und Multitasking ausreichend. Die Benchmarks bestätigen ebenfalls die gute Performance des MT6752.

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Netz- und Sprachqualität

Die Sprachqualität während eines Gespräches ist sehr gut. Ich höre den Gesprächspartner sehr deutlich und er konnte mich ebenfalls gut verstehen. Es war weder ein Rauschen noch ein Kratzen zu hören. Die Klangqualität der Freisprecheinrichtung ist ebenfalls in Ordnung. Die Telefonie-Netzqualität ist vergleichbar gut, wie bei meinem LG G3.

Im mobilen Netz kommt das Gerät mit allen hier verwendeten Frequenzen in Deutschland klar. So funktioniert neben dem 3G auch das schnelle LTE-Netz ohne Probleme. Die Empfangsstärke ist hier ebenfalls fast so gut wie beim  G3.

 

Konnektivität

Beim ersten Versuch brauchte das Z1 relativ lange für einen GPS-Fix und baute zu relativ wenigen Satelliten eine konstante Verbindung auf. Mein G3 brauchte an gleicher Stelle dafür ein paar Sekunden. Das spiegelte sich auch beim Navigieren wieder, denn da dauerte es mit Google Maps schon teilweise mal 30-60 Sekunden bis man was angezeigt bekommt bzw. es anfing zu navigieren. Ich muss aber dazu sagen, wenn der fix da ist konnte man damit normal navigieren. Aber der Empfang ist aber generell nicht besonders gut.

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Wie schon oben erwähnt besitzt es einen Fingerabdrucksensor und einen NFC-Sensor. Beides habe ich leider in meinem Test nicht ans Laufen bekommen.

Das WLAN und Bluetooth Modul haben eine mittelmäßige Sende- und Empfangsleistung. Der Wlan-Empfang ist im Vergleich mit meinem G3 doch etwas schwächer. Auch bei der Empfangsleistung kann es da nicht ganz mithalten.

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Sound

Die Sound- bzw. Audioqualität ist leider ziemlich schlecht. Ich habe das mit hochwertigen In-Ear (nicht die mitgelieferten) ausprobiert. Die Lautstärke ist viel zu leise und es fehlt der Musik einfach an Dynamik und Bass. Da enttäuscht das Z1 leider. Die Lautsprecher sind deswegen leider auch nicht der Rede wert. Diese befinden sich nur hinten auf der Rückseite des Gerätes. Hinter den Löchern am unteren Rand scheint sich nichts zu befinden zumindest keine Lautsprecher. Der Klang ist ebenfalls nicht besonders gut und es klingt alles recht blechern bzw. verzerrt.

Kamera

Laut den Geräteangaben auf der Verpackung soll die Hauptkamera eine Auflösung von 13 Megapixel und die Frontkamera über 8 Megapixel besitzen. Ein Blick in die Gerätehardware über den Wählcode *#*#114#*#* verrät, dass ein Sensor von Omnivison OV8865 und OV5648 verbaut ist. Damit hat die Hauptkamera statt der 13MP nur 8MP und die Frontkamera statt der 8MP nur 5MP. Die Angaben des Hersteller stimmen hier nicht.

Die Kamera liefert die folgenden Funktionen: Autofokus, digitaler Zoom, Digitaler Bildstabilisierung, Dual Mode, Geotagging, HDR, Touch-Fokus und eine Gesichtserkennung. Der Auslöser reagiert schnell und ist präzise. Die Bilder sind farbecht, natürlich und habe eine recht gute Schärfe trotz nur der 8MP.

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Ein paar Testaufnahmen von mir (zum vergrößern anklicken!):

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Akkulaufzeit

Die angegebene Akkukapazität von 3500mAh stimmt wohl nicht so ganz. Nach einem gemessenen Aufladezyklus sind bei mir wohl eher nur so um die 2600mAh rausgekommen. Das Testgerät ist zwar nicht mehr ganz neu aber das dürfte trotzdem nicht so stark schwanken. Ich kann hier keine Langzeiterfahrung liefern aber ich bin damit zumindest gut über den Tag gekommen aber mehr auch nicht. Mit echten 3500mAh sollte man mit einer Akkuladung mindestens 1,5-2 Tage hinkommen bei normalen Gebrauch.

 

Fazit

Das Kingzone Z1 ist ein recht ordentliches Gerät mit ein paar Schwächen und der aktuelle Preis liegt um die 230 Euro. Der MT6752 Prozessor und die 2 GB RAM sorgen für gute und ausreichende Leistung. Abstriche muss man dafür bei dem Display, dem Sound und der Kamera machen. Einen etwas faden Beigeschmack gibt es wegen den falschen Angaben bei der Akkukapazität und der Kamera-Auflösung.

Da es mein erstes Testgerät dieser Art ist, enthalte ich mich vorerst mit einer Kaufempfehlung.

 

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