Thomas Gottschalk will sich nicht für WDR-Talkshow entschuldigen


Entertainer meldet sich zu Wort

Thomas Gottschalk (70) hat in den vergangenen Wochen mit zwei Auftritten viel Aufsehen erregt. Als Teilnehmer der WDR-Talkshow “Die letzte Instanz” sorgte er für negative Schlagzeilen, vergangene Woche richtete er dann auf der digitalen Plattform “Clubhouse” unfreundliche Worte an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. In der “Welt am Sonntag” äußert sich der ehemalige “Wetten, dass…?”-Moderator jetzt erneut zum Thema, um “seine Sicht der Dinge” zu erklären.

Er habe sein gesamtes Berufsleben versucht, es allen recht zu machen, doch lande “immer wieder zwischen den Stühlen”. Mit Anklagen könne er besser umgehen als mit Enttäuschungen, so Gottschalk. “Aus Schaden klug zu werden und endlich die Klappe zu halten, kam mir dabei nie in den Sinn.” Daher wirke eine “Laberbude wie Clubhouse” wie eine Droge auf ihn. Er sei ein Fan des öffentlich-rechtlichen-Rundfunks, bekräftigt der Entertainer. “Eine ‘Wutrede’ war das nicht.”

Im Gegenteil: Er “kämpfe bei jeder Gelegenheit für ein System”, dass er “für sinnvoll” halte und dem er “eine große Karriere zu verdanken” habe. Es täte ihm leid, Menschen enttäuscht zu haben, mit Anklagen wisse er “entweder umzugehen” oder sie seien ihm “schlicht egal”.

Für seinen Auftritt in “Die letzte Instanz” will er sich nicht entschuldigen

Aus seinem kontroversen Auftritt in der WDR-Talkrunde “Die letzte Instanz”, die eine Welle von Kritik nach sich zog, weil dort vier weiße Prominente ohne Beteiligung Betroffener über rassistischen Sprachgebrauch diskutierten, habe er gelernt. “Ich werde gewisse Begriffe nicht mehr nutzen.” Diese wolle er aber nicht “zähneknirschend vermeiden, weil es die Political Correctness verbietet”, sondern, weil einem Menschen mit seiner Eloquenz unzählige Worte zur Verfügung stünden, die weder missverständlich seien, noch aus einer Denkschule kämen, die “ausgedacht hat”.

Dem “Z-Wort”, dem er in der “Letzten Instanz” grünes Licht gegeben habe, werde er zukünftig die Rote Karte zeigen. Weder “im Zusammenhang mit der vermaledeiten Soße noch mit dem dazugehörigen Schnitzel” wolle er das “unselige Wort” noch benutzen. Eine Entschuldigung für den Auftritt ist von Thomas Gottschalk aber nicht zu erwarten. Sich für “etwas zu entschuldigen, das weder verletzend noch bösartig gemeint war”, dafür sei er “auch heute nicht bereit”.

Er sei allerdings bereit zu “lernen und zuzuhören”. “Mein Weltbild entstand im letzten Jahrhundert, und ich akzeptiere, dass da einiges justiert werden muss. Ein altes Hirn sollte in der Lage sein, neu zu denken”, schreibt Gottschalk.

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