Überraschung im Rennen um einen Impfstoff – Hat Russland eine Impfung gegen das Coronavirus?


Fast unmittelbar nach dem Ausbruch der Pandemie des gefährlichen und ansteckenden Coronavirus haben Forscher aus aller Welt mit der Suche nach einem wirksamen Impfstoff begonnen. Zuletzt war bekannt geworden, dass sich je ein Impstoff aus Großbritannien und einer aus China in der letzten Phase der klinischen Studien befinden sollen. Doch jetzt gibt Russland völlig überraschend bekannt, bereits in zwei Wochen einen Impfstoff auf den Markt zu bringen.

Sensationsmeldung aus Moskau – Impfstoff gegen Coronavirus bereit

Haben russische Forscher das weltweit Wettrennen um einen Corona-Impfstoff gewonnen? Denn eigentlich war man in vielen Ländern der Erde davon ausgegangen, dass frühstens am Jahresende ein Impfstoff gegen das potenziell tödliche Virus bereitstehen würde. Doch nun meldet der bekannte Nachrichtensender CNN, dass Russland bereits in zwei Wochen einen selbst entwickelten Impfstofff auf den Markt bringen will. Der Impfstoff sei vom Moskauer Gamaleya-Institut entwickelt worden. Zunächst soll der Impstoff nun den Mitarbeitern des russischen Gesundheitswesens zur Verfügung gestellt weden. Kirill Dmitriev, Leiter des russischen Staatsfonds, erklärt bei CNN den Durchbruch in der Forschung nach einem Impfstoff und bezeichnet diesen Erfolg als einen “Sputnik-Moment“. Damals während des kalten

Krieges war es den Russen gelungen im Wettlauf um den ersten Satelitten im All die Amerikaner zu übertreffen.

Medizinische Experten sind skeptisch

Viele Experten bleiben aber trotz der Meldung weiter skeptisch. Denn Russland hat bis zum jetzigen Zeitpunkt keine wissenschaftliche Daten veröffentlicht oder einen Beweis für die Wirksamkeit des Impfstoffs geliefert. Laut Bericht aus Moskau haben die russischen Forscher auf menschliche Adenovirus-Vektoren gesetzt, die abgeschwächt worden sind, um ihre Ausbreitung im menschlichen Körper zu vermeiden. Im Unterschied zu anderen Impfstoffen basiert der russische Impfstoff nicht nur auf einem, sondern gar auf zwei Vektoren. Die Test seien erfolgreich an russischen Soldaten durchgeführt worden. Auch der wissenschaftliche Leiter des Projekts, Alexander Ginsburg, soll den Impfstoff anscheinend schon injiziert bekommen haben. Zudem sind zwei weitere Impfstoffe bereits in der letzte Phase der klinischen Studien und könnten theoretisch ebenfalls kurz vor Jahresende verfügbar sein.

Auch britischer und chinesischer Impfstoff bald verfügbar

Der Pharmakonzern AstraZeneca, der zusammen mit der renommierten britischen Universität Oxford an einem Impfstoff arbeitet, plant die Marktreife seines Coronavirus-Impfstoff noch vor dem Jahresende. Das Unternehmen will den Impfstoff “zum Selbstkostenpreis” verkaufen. Eine Einheit des Impfstoffs soll demnach für etwa 2,50 Euro verkauft werden. “Unser Ziel ist es, den Impfstoff allen Menschen zugänglich zu machen”, sagte Pascal Soriot, der Geschäftsführer des Unternehmens. Die Studie zu diesem Impstoff war im medizinischen Fachmagazin “The Lancet” veröffentlicht worden und habe große Hoffnungen auf den gemeinsam von AstraZeneca und der britischen Universität Oxford entwickelten Impfstoff geweckt. In klinischen Proben hatte sich der Wirkstoff sowohl als erfolgreich als auch als gut verträglich für die Probanden erwiesen. Die dritte und letzte Studie soll im Herbst beendet sein. Anschließend kann dann wohl mit der Massenproduktion begonnen werden. Auch ein chinesischer Impfstoff befindet sich in der letzten Phase der klinischen Test und wird zur Zeit Freiwilligen im stark vom Virus betroffenen Brasilien gespritzt. Wie es scheint, könnte sich die Lage in der aktuellen Krise um das Coronavirus schon bald drastisch ändern.

Beliebteste Artikel Aktuell: