Von “sehr nice” bis “Schrott”: Die Reaktionen auf “Queen of Drags”


Heidi Klums neue Show

Die erste Folge der ProSieben-Show “Queen of Drags” flimmerte am Donnerstagabend über die Bildschirme. Eine Show, bei der den teilnehmenden Drag Queens der Mittelpunkt und das Rampenlicht gehören sollen – und es zumindest während eines Monologs von Moderatorin Heidi Klum (46) nur bedingt taten. Die 46-Jährige nutzte die Auftaktfolge, um die Kritik anzusprechen, die ihr vor Ausstrahlung der Sendung von einigen Mitgliedern der Drag-Szene entgegengeschlagen war.

So wolle sie auf keinen Fall weiteren Ärger “mit eurer Community. Ihr habt das doch auch gelesen, was da stand: ‘Warum die Klum da mitmacht?’ Ich bin offen für alles. Tolerant für alle Menschen.” Intolerant finde sie allerdings die Reaktion besagter Community ihr gegenüber – “weil ich hetero bin, weiß bin – und eine Frau bin. Das ist total gemein. Das passt doch irgendwie nicht zusammen.” Immerhin müsse sie sich ohnehin schon genug “verletzende Dinge anhören. Andauernd. Bei mir ist es immer: Ich bin zu alt für meinen Mann. Das ist auch Shaming.”

Der Hintergrund: Als bekannt wurde, dass Klum als Jurorin der Show fungieren wird, startete ein Mitglied der Drag-Community eine Online-Petition, in der es unter anderem hieß: “Heidi Klum hat von Drag, der dazugehörigen Historie, der Lebenseinstellung, der Identität, der Drag-Kultur, der Szene und der gesamten Branche absolut keine Ahnung.”

Kommt der nächste Aufschrei?

Diese vermeintliche Umkehrung der Opferrolle könnten Menschen aus der Drag-Szene wiederum zum Anlass nehmen, erneut gegen Klum zu schießen. Eine, die der Frau von Tom Kaulitz (30) aber bereits zur Seite sprang, ist “Queen of Drags”-Teilnehmerin Bambi Mercury: “Heidi gibt uns IHR Publikum und IHRE Sendezeit. Das ist für die Diskussion die beste Sache”, zitiert die “Bild”-Zeitung. Die Show sei eine Chance, “die Klum uns schenkt, unsere Kunst zu zeigen. Indem sie denen eine Plattform bietet, die oft gehänselt, beleidigt und sogar geschlagen werden.”

Was sagt das Publikum?

Wie reagieren nun aber die Zuschauer, deren Einschaltquote zwangsläufig über die Zukunft von “Queen of Drags” entscheiden wird? So divers wie die Sendung selbst sein will: Eine Twitter-Nutzerin bemängelt etwa die falsche Gewichtung der Sendezeit, “zu viel ‘reality tv’ und zu wenig Show” sei es. “Die Auftritte der Queens immer nur Sekunden lang, dafür vorher stundenlang mit kitschiger Musik unterlegte Kleiderschrankpräsentationen.”

Ein anderer User spricht genau jene Problematik an, die Klum und Co. im Vorfeld verheißen wurde: “‘Queen of Drags’ war genau der Schrott, den ich erwartet habe. Richtiges Kartoffel Drag Race mit ner Jury, die alle nicht so recht wissen, was sie sagen oder kritisieren sollen, weil keiner Souveränität in der Materie besitzt.”

Andere Stimmen befinden dagegen, dass “Queen of Drags” sehr wohl das geschafft hat, was es schaffen wollte: “Ich mag wie divers die Serie ist: Queens mit brasilianischen, spanischen oder muslimischen Hintergründen/Wurzeln. Unterschiedliche Arten von Drag. Das ist sehr nice”, ist ebenfalls bei Twitter zu lesen.

Und auch Drag Queen Gloria Gossip sieht in dem Format in erster Linie eine große Chance für die Teilnehmer, um mehr Toleranz einzufordern: “Das Intro hat mich geflasht! ich war mega begeistert wie offen, ja fast schon provokant, Drag Queens in die Kamera gehalten werden und den Leuten sagen “hey ich bin normal!” Love it!” Und ob einem das nun gefällt oder nicht: Nicht zuletzt dank Heidi Klum sitzt am anderen Ende ein Millionenpublikum, das diese wichtige Botschaft vermittelt bekommt. Laut Sender konnte die Show 13,6 Prozent der 14- bis 39-Jährigen vor den Fernseher locken.

(stk/spot)

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