Vorwürfe gegen Prinz Andrew: “Ich saß im Bett und fühlte mich dreckig”


BBC-Interview mit Virginia Giuffre

Der Druck auf den Sohn von Queen Elizabeth II. (93), Prinz Andrew (59), wächst weiter: Virginia Giuffre (35), die Frau, die behauptet, sie sei als Teenager zum Sex mit Andrew gezwungen worden, hat sich im TV geäußert. In dem Interview, das am Montag ausgestrahlt wurde, wiederholte sie die Anschuldigungen, dass Andrew mit ihr Sex gehabt haben soll, als sie 17 Jahre alt war – sie sei dazu von Ghislaine Maxwell (57) angewiesen worden, einer engen Freundin des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein (1953-2019).

Prinz Andrew, dessen Beziehungen zu Epstein dazu geführt haben, dass er von seinen öffentlichen Aufgaben zurückgetreten ist, hat die Anschuldigungen zurückgewiesen, der Buckingham Palace nannte die Vorwürfe “falsch und unbegründet”. Auch Ghislaine Maxwell soll die Vorwürfe gegen sie zurückgewiesen haben. Epstein starb im August im Gefängnis.

“Dies ist eine Geschichte von Missbrauch”

“Dies ist keine schmutzige Sexgeschichte”, sagte Giuffre in dem Interview. “Dies ist eine Geschichte von Menschenhandel. Dies ist eine Geschichte von Missbrauch und dies ist eine Geschichte Ihres Königshauses”, so die 35-Jährige bei “BBC Panorama”. Sie bat zudem “die Menschen in Großbritannien”, sich an ihre Seite zu stellen, “mir zu helfen, diesen Kampf zu führen, und dies nicht als okay zu akzeptieren”.

Giuffre behauptet, zwischen 2001 und 2002 dreimal Sex mit Andrew gehabt zu haben. In dem TV-Interview wiederholte sie ihre Schilderung, wonach sie angewiesen worden sei, Sex mit Andrew zu haben, nachdem sie 2001 zusammen in einem Club in London getanzt hatten. Über diese angebliche Begegnung erkläre sie, Andrew sei “der schrecklichste Tänzer” gewesen, den sie je gesehen hätte und sie sei “angeekelt” gewesen, weil “dieser Typ mich vollgeschwitzt hat… Als ob sein Schweiß auf mich regnen würde”.

“Es war widerlich”

Nachdem sie den Club verlassen hatten, so Giuffre weiter, habe Maxwell ihr gesagt, dass sie für Andrew tun müsse, “was ich für Jeffrey tue, und das hat mich einfach krank gemacht”. Sie behauptet, dass sie später am Abend Sex mit Andrew in Maxwells Haus in Belgravia hatte: “Es war widerlich. Er war nicht gemein oder so. Aber er stand auf und sagte ‘Danke’ und ging hinaus, und ich saß da im Bett, entsetzt und beschämt und fühlte mich schmutzig.”

Das sei eine “beängstigende” Zeit in ihrem Leben gewesen: “Ich war gerade von einem Mitglied der königlichen Familie missbraucht worden”, sagte sie in dem Interview. “Ich habe es einfach nicht von einem Royal erwartet. Ich habe es nicht von jemandem erwartet, zu dem die Leute aufschauen und den sie in der königlichen Familie bewundern…” Sie hätte nicht verstehen können, so die 35-Jährige, wie mächtige Leute dies zuließen, “nicht nur zulassen, sondern auch daran teilnehmen”.

“Er weiß, was passiert ist”

Das Interview war im November aufgezeichnet worden. Vor der Ausstrahlung war Andrew bereits in einem BBC-Interview zu sehen, das zu einem PR-Desaster geriet. Anschließend erklärte er, dass er seine royalen Aufgaben nicht länger ausüben werde. Andrew hatte im TV über die Anschuldigungen erklärt: “Ich kann ihnen definitiv sagen, dass das nie passiert ist. Ich kann mich nicht erinnern, diese Frau jemals getroffen zu haben – überhaupt nicht.”

Er hätte zu dieser Zeit zudem ein medizinisches Problem gehabt, durch das er nicht schwitzen konnte, behauptete der 59-Jährige. “Er weiß, was passiert ist. Ich weiß was passiert ist. Und nur einer von uns sagt die Wahrheit”, erklärte Giuffre nun in ihrem BBC-Interview.

(hub/spot)

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