Weidmann fordert als Konsequenz aus Wirecard-Skandal striktere Bilanzprüfungen


Bundesbank-Präsident: Regeln und Verfahren brauchen “mehr Biss”

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat als Konsequenz aus dem Wirecard-Skandal eine Verschärfung von Wirtschafts- und Bilanzprüfungen gefordert. Den Regeln und Verfahren bei diesen Prüfungen müsse “mehr Biss” gegeben werden, sagte Weidmann den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). Um Vorgängen wie bei Wirecard künftig wirksamer vorzubauen, müsse es Wirtschaftsprüfern ermöglicht werden, “internationale Verflechtungen des Geschäfts besser zu durchleuchten”.

Der Finanzdienstleister Wirecard hatte Ende Juni Insolvenz angemeldet. Zuvor hatte das Unternehmen einräumen müssen, dass in der Bilanz aufgeführte Gelder von 1,9 Milliarden Euro, die vermeintlich auf asiatischen Bankkonten lagern sollten, nicht auffindbar seien. Der frühere Wirecard-Chef Markus Braun wurde am vergangenen Mittwoch erneut verhaftet.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will als Reaktion auf den Wirecard-Skandal die Kontrolle über die Finanzbranche verschärfen. Sein Plan sieht unter anderem vor, dass die Finanzaufsichtsbehörde Bafin direkt und mit hoheitlichen Befugnissen gegenüber Kapitalmarktunternehmen auftreten kann.

by Christof STACHE

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