Weiter kein Ende der Corona-Krise in Sicht! So soll es nach Ostern weitergehen


Gerade erst hat man beschlossen, die drastischen Maßnahmen in Deutschland mindestens bis zum 19. April beizubehalten. Doch wie genau wird es dann weitergehen? Nun wird ein Zwei-Stufen-Modell ins Gespräch gebracht, bei denen die jüngeren Leute wieder zur Arbeit gehen, während die Leute über 60 Jahre weiter in Quarantäne verbleiben. Bei den Politikern stößt dieses Modell jedoch auf Skepsis.

Ältere Menschen sind anfälliger für schwere Erkrankungen

Der Leiter des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie am Unversitätsklinikum Essen, Andreas Strang, hat sich eine Menge Arbeit gemacht. Er hat die bisher vorliegenden Daten aus den USA, Spanien und Italien ausgewertet, um die Sterblichkeitsrate zu untersuchen. Sein Fazit ist leicht verständlich: “Das Risiko ist bei den Älteren dramatisch höher als bei den Jungen”. Nach seinen Auswertungen hatten 30 % der Todesopfer eine Herzerkrankung, 36 % waren an Diabetes erkrankt und 20 % hatten Krebs. Nach Auswertung der Daten plädiert Stran dafür, die älteren Menschen länger zu isolieren, als die jüngeren Menschen. “Wir haben keine Wahl. Wir können den Shutdown ja nicht über ein dreiviertel Jahr weiter laufen lassen”, merkt Strang an. Mittlerweile hat sich die Bundesregierung dazu entschlossen, direkt nach Ostern keine Lockerungen der aktuellen Maßnahmen zu veranlassen. “Die Menschen verstehen das”, gibt sich Kanzlerin Merkel zuversichtlich.

Vorschlag des Experten sieht schrittweise Rückkehr zur Normalität vor

Andreas Stang schlägt deshalb vor stufenweise vorzugehen. Er schlägt vor, dass zunächst alle Leute unter 50 Jahren die Arbeit wieder aufnehmen. Je nach der Entwicklung der Zahlen bei den Neuinfektionen würden im Falle von niedrigen Ansteckungszahlen, die Gruppe von Personen bis 59 Jahren folgen. Weitere 4 Wochen später könne man dann auch entscheiden, ob der Rest der Risikogruppen dann wieder am öffentlichen Leben teilnehmen kann. Sein Stufenplan der größere Härten für die Älteren vorsieht, hält er für legitim. Vor allem weil die andere Alternative ein noch längeres Festhalten am Shutdown wäre. Mittlerweile geben auch andere Experten zu bedenken, dass durch den Shutdown auch weitere Probleme entstehen könnten, die dann in der Zukunft theoretisch ebenfalls für Todesopfer sorgen könnten.

Politiker im Bundestag noch uneinig

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Bisher lassen sich nur wenige Politiker entlocken, wie genau sie die Zukunft nach der Epidemie sehen. Peter Dabrock beispielsweise spricht von “Solidaritätskonflikten”. “Es ist ja nicht so, dass wir nur auf der einen Seite die Corona-Kranken und die Risikogruppen haben”, stellt Dabrock klar. “Auf der anderen Seite verzichten die Menschen auch auf viele Dinge, die zu massiven Traumatisierungen führen können. Der Verlust der Existenz beeinträchtigt die Lebensqualität von Menschen für viele Jahre und könne auch Leben kosten. Deswegen müssen wir jetzt nachdenken, wie können wir das verantwortungsvoll balancieren”. gibt Dabrock zu verstehen. Für die meisten Parteien ist eine ausgedehhnte Quarantäne für Ältere und Vorerkrankte bis jetzt keine Option. “Allein das Alter als Abgrenzungskriterium zu nehmen, verbietet sich aus meiner Sicht. Es kann auch bei jungen Patienten ein schwerer Krankheitsverlauf auftreten”, führt Karin Maag, die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion an. Es scheint auf jeden Fall bei diesem polemischen Thema noch viel Diskussionsstoff zu geben.

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