Weniger Steuern! Arbeitnehmer bleibt 2021 mehr Nettogehalt übrig – mit soviel können Sie rechnen


Ab dem nächsten Jahr wird der lange fällige Solidaritätszuschlag endlich wegfallen. Durch diese Änderung bleibt dann den meisten Arbeitnehmern in den mittleren und höheren Gehaltsklassen mehr Nettogeld von ihrem Gehalt übrig. Vom Wegfall des Solidaritätszuschlags profitieren vor allem die verheirateten Gutverdiener.

2021 bleibt mehr Geld bei den Arbeitnehmern übrig

Doch auch für die niedrigeren Einkommensgruppen bringt 2021 eine deutliche Entlastung. Menschen mit monatlichem Brutto-Gehalt von 9.000 Euro ohne Kinder verzeichnen in der Steurklasse III ein deutliches Plus von 1.346 Euro. Bei Familien mit zwei Kindern bleibt noch immer ein Plus von 1.040 Euro. In der Steurklasse 1 sind Singles mit Brutto-Monatsgehältern von 6.000 Euro die größten Gewinner. Für sie bleibt auf das Jahr gerechnet rund 1.083 Euro mehr Lohn übrig. Deutlich weniger dieses Geldes kommt bei den Arbeitnehmern mit niedrigem Einkommen an. Arbeitnehmer mit einem Bruttogehalt von rund 2.000 Euro werden im nächsten Jahr lediglich 18 Euro im Monat zusätzlich zur Verfügung haben. Wird eine bestimmte Gehaltsstufe erreicht, dann sinkt die Steuerersparnis laut Datev allerdings folglich wieder: Von dem Nürnberger IT-Dienstleister wird hier eine Grenze von mehr als 6.500 Euro bei Singles, 7.500 Euro bei Alleinerziehenden und 11.000 Euro bei Verheirateten angegeben. Hier wird der Soli dann nämlich wieder, wenn auch in abgeschwächter Form, zu Buche schlagen. Dieser wird ab 2021 nämlich beim Überschreiten eines Freibetrags nicht sofort in voller Höhe fällig. Stattdessen steigt er langsam an, bis man den volle Satz von 5,5 Prozent erreicht. Allerdings wird der Soli im nächsten Jahr für rund 90 % der Steuerzahler komplett wegfallen.

Anhebung des Grundfreibetrags und Erhöhung des Kinderfreibetrags schlagen positiv zu Buche

Weitere Vorteile haben die Arbeitnehmer durch die Anhebung des steuerlichen Grundfreibetrags oder die Erhöhung des Kinderfreibetrags. Gegenüber der “SZ” sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD): “Es bleibt mehr im Geldbeutel, das gibt Zuversicht in einer schweren Zeit. Das hilft dabei, die Wirtschaft am Laufen zu halten und Arbeitsplätze zu sichern.” Gleichzeitig gab der SPD-Kanzlerkandidat eines der Themen für den Wahlkampf vor: “Es darf jetzt keine Steuergeschenke an Spitzenverdiener geben. Unser Land steht vor großen Herausforderungen. Bei ihrer Lösung müssen die, die besonders viel haben, einen größeren Beitrag leisten.” Auch Haushaltsexperten der Union bewerteten die aktuelle Entwicklung positiv: “30 Jahre nach der Wiedervereinigung ist es höchste Zeit, dass der Soli für fast alle Menschen wegfällt”, erklärte der Haushaltsexperte der Unionsfraktion, Eckhardt Rehberg (CDU). “Wir brauchen einen ordentlichen Nach-Corona-Wirtschaftsboom. Damit können wir es auch schaffen, aus den Corona-Schulden im Bundeshaushalt wieder herauszuwachsen”, fuhr Rehberg fort. Der FDP-Haushaltsexperte Otto Fricke sieht den eingeschlagenen Weg ebenfalls als richtig an. “Man sollte nie vergessen, dass 85 Prozent der in Deutschland getätigten Investitionen von Privaten kommen. Gezielte Erleichterungen sind deshalb der weit bessere Weg, als die völlig sinn- und wirkungslose Senkung der Mehrwertsteuer in diesem Jahr”, erklärt er. Allerdings warnte Fricke im gleichen Atemzug vor neuen Belastungen der Bürger durch einen Corona-Soli.

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